-Irak in Zahlen-
Präsident Bush hat endlich festgestellt, dass er ziemlich unbeliebt ist und das Volk ihm keine rosigen Prognosen über die Zukunft des Iraks abnehmen wird. Daher hat er sich ein PR-Spektakel ausgedacht, auf das die linientreuen US-Medien auch prompt hereinfielen. Er schickte den Oberbefehlshaber im Irak, General Petraeus, vor die versammelte Presse - einen Mann, der von Pepe Escobar als IPod-General bezeichnet wird, weil er Bushs Podcast runterdudeln würde, und der von seinem direkten Vorgesetzten, Admiral Fallon, im Vertrautenkreis auch mal kleiner arschkriechender Hühnerschiss (ass-kissing little chickenshit) genannt wird.
Petraeus durfte dann auch seinen Vorschlag für einen stufenweisen Truppenabzug kundtun. Erstaunlicherweise findet allerdings gar kein Abzug statt, da die Zahl amerikanischer Truppen im Irak bis zur Wahl des nächsten Präsidenten auf dem konstant hohem Niveau bleibt, das schon vor Bushs temporärer Aufstockung bestand.
Petraeus kam in seinem kritischen Resümee - welch Wunder - zu dem Ergebnis, dass er und sein oberster Befehlshaber im Weißen Haus eine prima Arbeit machen würden und ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen sei, was er mit fragwürdigen Zahlenspielen untermauerte. Dies erinnerte in fataler Weise an General Westmoreland, der im Vietnam-Krieg auch dann noch ein Licht am Ende des Tunnels sah (während er der Presse den neusten Body-Count präsentierte), als der Vietcong schon kurz vor den Toren Saigons stand.
Kritische Beobachter sind sich einig, dass Petraeus Zahlenspiele, so sie nicht auf falschen Zahlen beruhen, handverlesene Werte sind, die die Lage im Irak in keinster Weise widerspiegeln.
Rosinen herauspicken? Das kann nicht nur General Petraeus. Die folgenden Zahlen wurden vom US-Journalisten Tom Engelhardt in seinen drei Iraq by Numbers Artikeln publiziert. Die Quellen sind dort zu finden: (1) (2) (3)