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Bedeutet die Verknappung von Phosphor das Ende der Menschheit?

In der Erdkruste finden sich nur wenige gewinnbare Phosphor-Vorräte

Von Focus-Redakteur Michael Odenwald

Eine Phosphor-Krise steht der Erde in der Tat bevor. Einer der ersten, der dies erkannte, war der Biochemiker und Science-Fiction-Autor Isaac Asimov. In seinem Traktat „Asimov on Chemistry“ von 1975 schrieb er: „Lebewesen können sich vermehren, bis der Phosphor vollständig verbraucht ist. Unerbittlich kommt dann das Ende, und niemand kann es verhindern.“ Und: „Wir können Kohle durch Kernkraft ersetzen, Holz durch Kunststoffe, Fleisch durch Hefe, Freundlichkeit durch Isolation – aber für Phosphor gibt es keinen Ersatz.“

Einerseits ist Phosphor für alle Lebewesen essenziell. Es ist Bestandteil der berühmten Doppelhelix des Erbmoleküls DNS, ebenso von Proteinen und dem Molekül Adenosintriphosphat, das in den Zellen die Energie liefert. Darüber hinaus ist es für die Knochensubstanz das wichtigste Mineral. Ohne den leicht entzündlichen Stoff wüchse auch keine Pflanze: Neben Stickstoff und Schwefel benötigen sie insbesondere Phosphat, also Oxide des elementaren Phosphors beziehungsweise Salze der Phosphorsäure, für den Aufbau ihrer Biomasse. Zugleich ist Phosphat in Waschmitteln, als Zusatzstoff in Wurst, Käse und Speiseeis enthalten, auch in Flamm- und Korrosionsschutzmitteln und als Phosphorsäure in Coca Cola.

Andererseits ist der Phosphor-Anteil in der Erdkruste mit gerade 0,11 Prozent minimal. Darin liegt das Problem. Denn es gibt nur wenige gewinnbare Vorräte. Doch als Düngemittel ist der Stoff, der die Pflanzen wachsen lässt, unverzichtbar. Weltweit werden jährlich etwa 75 Millionen Tonnen Phosphatminerale abgebaut und zu Dünger verarbeitet. Wichtige Lagerstätten gibt es in Nordafrika und den USA, ebenso in Russland und China. Auch auf der Pazifikinsel Nauru gab es bedeutende Vorräte. Sie waren im Jahr 2005 aber erschöpft. Die deutschen Landwirte bringen pro Jahr 300 000 Tonnen Phosphat-Mineraldünger auf ihre Äcker aus.

Die Ressourcen sind endlich

Wie lange sie reichen, ist unter Experten umstritten, bei gleichbleibendem Verbrauch könnten es 50 Jahre sein, oder 80, manche nennen auch 130 Jahre. Weil immer mehr Menschen die Erde bevölkern und deshalb immer mehr Land unter den Pflug kommt (oder dem vorhandenen Land immer größere Erträge abgerungen werden müssen), dürfte der Verbrauch rasant zunehmen.

Damit würden die Düngemittel aber ausgerechnet dann knapp, wenn die meisten Menschen auf der Welt leben und ernährt werden müssen. Bis 2050, so der neueste UN-Bericht, könnte die Weltbevölkerung je nach Geburtenrate auf 7,8 bis 11,9 Milliarden Menschen anwachsen und erst danach langsam wieder sinken. Fehlt es an Phosphat, sind dramatische Hungersnöte absehbar. Deshalb beschreibt Isaac Asimov Phosphor als „den Flaschenhals des Lebens“.

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...hier weiterlesen: http://www.focus.de/wissen/wissensc...sphor-das-ende-der-menschheit_aid_300609.html
 
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