Zum Schmökern
Astrologisch entspricht Kupfer der Venus-Aphrodite, die als Morgen- oder Abendstern die Sonne begleitet und für Schönheit, Jugend und Liebe, auch Liebeslust, ebenso wie für Gefühlskontakte, Hingabe, Genuss bis hin zum Luxus, künstlerische Veranlagung, Ausstrahlung, Opferbereitschaft, Altruismus und Hingabe steht. Sie steht auch für die Projektionskraft eines inneren Bildes auf ein Liebesobjekt. Sie entspricht dem Alter zwischen Kindheit und Adoleszenz, symbolisiert die blühende Schönheit in allen ihren Manifestationen sowie die Geburt neuer kultureller Strömungen; zugleich ist sie das Prinzip der Annäherung, der Empathie und der Harmonie in menschlichen Beziehungen und steht für Streben nach Ausgleich und Ergänzung. Venus bekundet sich im Kontakt zur Mitwelt, macht gesellig und anpassungsfähig, vermeidet Missklang, bewirkt eine Tendenz, ein seelisches Gleichgewicht mit Gewöhnung an das Unvermeidliche auszubilden.
Dabei beschreibt Thomas Ring als Harmonie im lebenden Ganzen "
das Bleibende in der Veränderung seiner Zustände", einen Gegenwartszustand, ein Genießen des Augenblicks, das nicht vor noch zurück träumt oder denkt. Ihr eigentliches Wesen entfaltet Venus, wenn sie dynamische Verhältnisse auf einen statischen Ausgleich bringt, durch Gleichgewicht der Kräfte das in sich ruhende Dauergebilde ermöglicht. Venus beeinflusst "den regelnden Takt einer Gemeinschaft, das Friedensstiftende, das zwanglos Geborgensein im Einigenden." Thomas Ring beschreibt als ein Problem der Venus das "Überflutet-Werden von ästhetisch zugkräftigen, aber aus tätigen Aufgaben wegziehenden Momenten". Er zählt den "schönen Schein", die Launen der Mode und die Mittel, die das Leben angenehm und unterhaltsam machen, zu Erscheinungen der Venus. Im Inneren gehört zu den Problemen der Venus ein narzisstisches Verliebtsein in sich selbst, das Schwer-Ertragen-Können von Spannungen und Frustrationen und eine unstillbare Lustsuche.
Eine ähnliche Atmosphäre taucht in Träumen oder Erlebnissen von Prüfern auf: ästhetisch, erotisch, fesselnd, harmonisch, durch Sexualität geprägt.
In allen alten Kulturen gab es Venus-Gottheiten, z. B. gab es bei den Römern einige Venus-Astarte-Göttinnen, die die freie sexuelle Liebe beherrschten. Ihr Kult forderte Opfer von Neugeborenen, die im Tiber ertränkt und auf den heiligen Opferstein der Astarte gelegt wurden. Man brachte mit der Venusgottheit die Kuh bzw. den Stier in Verbindung, weshalb der ursprüngliche Venuskult zur Erhaltung der Herden und der Bodenfruchtbarkeit gefeiert wurde. Astarte ist der babylonische Name der Göttin, die die imago mater symbolisierte. Sicuteri beschreibt als einen Venus-aspekt auch den der erotischen Projektion einer hyperaktiven oder phallischen Mutter, die Weiblichkeit aus dem Gleichgewicht bringt und Leidenschaften entfacht, wie wir sie aus dem Mythos von Ischtar und ihrer Beziehung zu ihrem Sohn Tammuz kennen.
In ihren negativen Aspekten deutet Venus auf Gefühlsstörungen hin, die bis zur Verweigerung der Liebesbeziehung gehen können.
Venus war eine besonders liebesbedürftige, aber auch grenzenlose Liebeslust spendende Göttin. Sie wurde in unzähligen Hymnen an die Schönheit, Grazie und Weiblichkeit besungen. Ihre Entstehung beschreibt Hesiod: Aus den abgeschlagenen Genitalien des Uranus, die Kronos ins Meer geworfen hatte, bildete sich ein weißer Schaum, dem bei der Insel Kythera ein Mädchen entwuchs. Sie verdankte ihre Entstehung also einem blutigen Opfer und Sühneakt, der Kastration des Uranus. Anderen mythologischen Quellen zufolge soll Aphrodite (d. h. "die Schaumgeborene") aus einer Muschel geboren sein, weshalb sie mit der Perle assoziiert wird. Neben Ares und Hephaistos hatte Aphrodite auch den Hirten Anchises zum Geliebten, mit dem sie Äneas zeugte. Bekannt ist die Geschichte, wie Hephaistos ein feines, aber unzerreißbares Netz schmiedete, das sich über Aphrodite und Ares legte, als die beiden ihn in seiner Abwesenheit betrogen.
Aphrodite besaß einen magischen Gürtel, der jeden mit Liebe zu seiner Trägerin erfüllte. Nur selten konnte sie sich entschließen, ihn einer anderen Göttin auszuleihen, obwohl sie oft darum gebeten wurde.
Aphrodite ist die Liebe, ist das Verbindende, Ergänzende. Sie ist der sich schenkende Reichtum, der durch Schenken nicht ärmer, sondern voller wird. Sie ist der Natur, den Tieren und Pflanzen, dem natürlichen Wachstum verbunden. So selbstverständlich ihre Anmut ist, so reizend und begehrend ihre Gaben sind, so muss ihr doch auch gebührend Achtung, Dank und Bewunderung entgegengebracht werden. Sie kann sich wild und zerstörerisch all jenen gegenüber zeigen, die ihr den Tribut verweigern. Wehe dem, der ihr nicht richtig begegnet oder sie gar missachtet: Von Begierde zu Begierde wird sie ihn locken, Eifersucht, Zwietracht, Neid und Missgunst wird sie säen. Hippolytos z. B. war ein Freund der Artemis und darum ein Verächter der Aphrodite-Venus. Er liebte allein männliche Qualitäten - Kampf, Jagd, Töten. Venus bewirkte, dass er sich unsterblich in Phaedra, seine Stiefmutter, verliebte. Er begehrte nun ein unerreichbares Ziel, weil er sich Venus entzogen hatte. Die Göttin rächte sich an ihm mit noch anderen Maßnahmen, bis schließlich Hippolytos von seinen eigenen Pferden zu Tode geschleift wurde.
Myrrha war sehr schön, aber auch sehr eitel. Sie fand ihre eigenen Haare schöner als die der Venus. Sie wurde bestraft, indem sie sich in ihren eigenen Vater verliebte. Als dieser erfuhr, dass sie von ihm schwanger war, verfolgte er sie mit seinem Schwert. Da verwandelte Venus sie schnell in einen Myrrhenbaum. Als der Vater diesen durchschlug, entsprang daraus der Knabe Adonis, das Kind der Myrrha.
Die Venus von Botticelli wird auf einer Muschel aus dem Meer entsteigend dargestellt, dabei ist wieder die Beziehung einerseits zum Wäßrig-Gefühlsmäßigen, andererseits zu den Muscheln als Kupferatmern von Bedeutung.
Häufig wird Aphrodite auch mit Tauben dargestellt. Die babylonische Liebesgöttin Ischtar soll von Tauben aus einem Ei ausgebrütet worden sein. Aphrodite hat viele Beinamen, u.a. Melaina = die Schwarze (was interessant ist im Zusammenhang mit dem Einfluss von Kupfer auf die Melaninbildung).