Als Manager in der Notschlafstelle...

Walter

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In Wien starten im Frühsommer zwei Projekte die einen Brückenschlag zwischen Wirtschaftsbetrieben und Sozialeinrichtungen erreichen wollen - was haltet ihr davon?


Als Manager in der Notschlafstelle

Ein Top-Manager als Mitarbeiter in einer Notschlafstelle? Eine Personalchefin als Praktikantin in einer Schuldnerberatungsstelle? Umgekehrt: Ein Sozialarbeiter als Trainee in einer Einkaufsabteilung? Mit dem Projekt "Brückenschlag" sollen Wirtschaftsbetriebe und Sozialeinrichtungen einander näher rücken. Im Raum Wien starten im Frühsommer zwei Pilotprojekte, wobei pro Kurs für fünf Tage die "Seiten" gewechselt werden.

"Soziale Probleme machen vor Firmentoren nicht halt", lautet die Devise. Träger des "Brückenschlag"-Projekts ist die Akademie für Sozialmanagement. Aufbau und Start des Projekts werden von der Initiative "CSR Austria" gefördert, die von Wirtschaftsministerium, WKÖ und Industriellenvereinigung ins Leben gerufen wurde. CSR steht für Corporate Social Responsibility. Die EU hat für 2005 eine Kampagne für gesellschaftlich verantwortliches Wirtschaften gestartet. Es gehe darum, eine ausgewogene Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem zu finden, betonte Montag Roman Mesicek, Leiter von "CSR Austria". Ein weiteres Projekt ist ein Lehrgang für integriertes CSR-Management für heimische Führungskräfte.

"Corporate Social Responsibility" sei weit mehr als das bloße Übergeben von Schecks unter möglichst hoher medialer Aufmerksamkeit, unterstrich Caritas-Präsident Franz Küberl und wies auf die Bedeutung von Partnerschaften zwischen Wirtschaftsunternehmen und gemeinnützigen Organisationen (NGOs) hin. "Kooperationen mit Unternehmen helfen uns auch, unsere sozialpolitischen Anliegen stärker zu kommunizieren", sagte Küberl.

Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, wie enorm bereichernd Partnerschaften und Kooperationen von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen für alle Beteiligten sein können, betonten Bundesforste-Vorstand Georg Erlacher sowie Karl Jung, zuständig für Corporate Affairs der OMV. Beide Unternehmen sind an CSR-Projekten federführend beteiligt. So engagiert sich beispielsweise die OMV in Pakistan, wo sie Erdgas fördert, unter anderem im Schulbereich.

Laut Küberl sind unter den rund 5000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Caritas schon jetzt zahlreiche - meist pensionierte - Führungskräfte aus der Wirtschaft. Dass sich Unternehmen in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen nun verstärkt sozial engagierten, dürfe aber nicht dazu führen, dass sich der Staat aus seiner sozialen Verantwortung zurückziehe, sagte Küberl.

Laut jüngstem Sozialbericht ist die Zahl akut armer Menschen in Österreich seit 1999 um 160.000 Personen auf 460.000 Menschen gestiegen. Küberl: "Das ist wahrlich ein Armutszeugnis für die heimische Sozialpolitik. Der Sozialbericht zeigt, dass soziale Verantwortung Hauptfach des Staates am Vormittag sein muss."

Quelle: http://www.salzburg.com/sn/archiv_artikel.php?xm=1431053&res=0
 
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Die Armut in Österreich schleicht langsam und unmerklich heran. Die Arbeitslosenzahlen explodieren, Reform um Reform und es werden fast täglich ein paar mehr die von Armut ergriffen werden, darüberhinaus hoffnungslos überschuldete Haushalte (Haushaltsdefiziete) mit dem Blick und auf dem Weg in Richtung Armut. Das durchschnittliche Haushaltsdefizit ist ja schon mehr als besorgniserregend und man kann sich schon ausrechnen, dass die Armut genug Nachschub bekommt.

Voller Stolz werden die tollen Reformen durchgezogen und plötzlich gibt es andauernd mehr Arbeitslose. Kündigungsschutz lockern usw. dass alles unter dem Deckmantel Modernisierung.

Die Armut ist bereits überall, du brauchst nur sehen, wenn du willst brauchst du nicht lange um Armut zu begegnen und niemand braucht glauben, dass er davon sicher ist, dass geht uns alle an, oder?

Daher ist jedes Projekt zu begrüssen, dass sich mit dieser Problematik befasst.

Es gibt Helden, von denen man nicht spricht:
die freiwilligen Helfer

so seh ich es
Ritter Soletti
 
Hallo! :)

Das Projekt "Brückenschlag" hört sich zumindest nach einer netten bzw. gutgemeinten "Geste" an. Wenn es dazu dient auf die wachsende Armut oder soziale Mißstände aufmerksam zu machen, kann das nur positiv sein. In Deutschland gibt es z.B. viele RenterInnen, die kaum genug Geld haben, sich monatlich die nötigen Lebensmittel zu leisten. Ganz abgesehen vom "Luxus" einen Kaffee trinken zu gehen. (Natürlich gibt es auch viele Gegenbeispiele.) Besonders meine Generation (um die 30) wird den weiteren Sozialabbau, Rentenkürzungen, etc. in Zukunft noch viel deutlicher zu spüren bekommen.

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
solange es nicht zum recruitment für 1€ Taglöhnerjobs führt, sondern fpr mehr Engagemnet zur Armutsverhütung (wie zB Massenentlassungen, um die Rendite für die Aktionäre zu sichern)

MfG
DragonDreams
 
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es kann nur gut sein, wenn die zeit da mitspielt, sprich: wenn die zeit reif ist dafür. und dann ist es gut! beurteilen können das nur die beteiligten.

lg
mina
 
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