Hallo,
mich beschäftigt die Frage, wie man sich mit seinen Ahnen aussöhnen kann.
Schwierig zu erklären, wie ich darauf komme. Kurz gesagt denke ich, dass es mir und meiner Familie nur zugute kommen kann, sich mit unseren Ahnen "auszusöhnen".
@Grey war hier schon mal so nett, ein Ritual mit einer Kerze und einem Glas Wasser zu teilen. Dieses mache ich schon seit einer Weile regelmäßig, möchte aber gerne weiter gehen.
Vielleicht ist ja jemand so nett, mir etwas zu empfehlen.
Danke dafür im Voraus.
Nebst vereinfachten Kerzenritualen im Allgemeinen könntest du tiefergehen und erforschen, welche Schmerzpunkte es in der Familie gibt...wer redet nicht mit wem und warum ist dieser mit jenem zerstritten...etc.
Menschen glauben ja oft, daß es so einfach wäre, sich mit den Ahnen zu versöhnen...das sind ja nur Geister...na dann...viel Spass...
Es ist tatsächlich um ein vielfaches leichter, sich mit Familienangehörigen zu versöhnen, die noch leben....setzt aber voraus, sich einem gewissen Konfliktpotential zu stellen...kann sein, daß da Wut und Leid hochkommt...Dinge, die mit dir nichts zu tun haben, aber vielleicht mit deiner Mama...oder deinem Opa...und deswegen seid ihr alle böse, weil ihr ja die Kinder derer seid, die etwas getan haben, das als nicht ok empfunden wurde oder vielleicht auch, weils wirklich scheisse war.
Kurz gesagt...für irgendjemanden bist du immer das Arschloch...warum wieso weshalb ist zumeist höchst uninteressant, weil es sowieso eher was mit den Leuten zu tun hat, die in dich etwas hineininterpretieren und vielleicht solltest du dich noch geehrt fühlen, daß du als seelischer Mülleimer herhalten darfst...wennn das die einzige Resonanz ist denk dir nichts böses und scheiss drauf...die meisten Menschen tun halt was sie können...und das ist oft nicht sehr viel...ne Kerze anzünden...das schafft aber jeder...bisschen Wasser dazu für vorbeifliegende Vögelein...alles fein...
Wenn du darüber hinausgehen willst, schau dir die wunden Stellen an...
Die Menschen, die da tot sind...sie waren alt, vielleicht kein bisschen weise, haben vielleicht ihre Kinder mißbraucht, abgelehnt, verarascht, nicht geliebt und nicht gewollt oder waren ein Arschloch, Nazi, whatever...deine Schuld?...aber wenn du ihnen nicht vergeben kannst als die jüngste deiner Familie, wer soll es dann tun? Die Toten und deren Taten können nicht geändert werden...das Blümchenland, heile Welt für Alle; gibt es nicht...Schatten existieren in jeder Familie.
Auch wenn die Alten Scheisse gebaut haben, so haben sie getan, was sie konnten (aus derer Sicht)...wenn das nicht gereicht hat, so wussten sie es einfach nicht besser, oder ihr Schmerz hat ihr wahres Wesen überschattet...vielleich mussten sie das Leid weitergeben, das ihnen selbst wiederfahren ist...das weiß keiner mehr so genau...
Es ist ein magischer Moment, dieses Leid ins Detail zu erkennen, zu erfahren und tief in dir zu spüren...geniesse den Moment und wenns am Schönsten ist, löse dich davon...
Bis ins Mittelalter hinein hat man dieses Leid der jungen Generation gern noch als Erbschuld umgehängt...die gibts heut nicht mehr...
Aber es gibt immernoch viele Menschen, die sich für Dinge schuldig fühlen, die sie nie begangen haben.
Die Befreiung von diesem Leid erfolgt recht simpel durch Vergebung...scheissegal was sie getan haben...
Darin liegt die eigentliche Schwerarbeit der Ahnenarbeit...denn das Bedürfnis nach Rache, Vergeltung, "Gerechtigkeit"...ist zumeist größer...
Versöhne dich mit den Lebenden in deiner Familie, die du nicht so gut leiden kannst...
Bei Fremden isses egal...aber in der Familie kann es das wert sein...
Das ist das Höchste, das du als Normalsterblicher tun kannst. Nur mit Jesus dürfen Mörder nebst deiner Seite in den Himmel auffahren, so sie bereuen, was sie getan...
Go neiri an bothar leat,
Tiger