Zu viel Dosenfutter ist nicht gut!
Jeder lernt sie im jungen Alter kennen – die Angst. Mit zunehmendem Alter, ändert sich auch ihre Struktur. Anfangs waren es vielleicht die erzählten Geschichten, vom bösen und älteren Bruder, die uns schlecht träumen ließen. Kurz vor dem Erwachsenwerden, muss man zusehen, wie sich Großvaters Seele, von seinem Körper entfernt. Man hat Angst jemanden zu verlieren, der uns durch seine Erfahrungen, so viel lehrte. Danach kommt die Partnerin, in der ersten und richtigen Beziehung. Harmonie und Liebe füllen das Herz. Doch mit ihnen steigt auch die Angst, all das zu verlieren. Man erfährt am eigenen Leibe, wie es sich anfühlt, wenn der Großteil des Herzens, von einem geht. Mit 45 Jahren – standhaft und erfahren bislang – berichten die Medien über die Insolvenz des Unternehmens, in dem man sich so sicher und wohlgefühlt hatte. Die anfängliche Angst, gekündigt zu werden und eine trübe Perspektive vor sich zu haben, wird wahr. 5 Jahre weiter trägt man seine geliebten Eltern zu Grabe. Man ist ein Einzelkind und hat niemanden. Keine Freunde. Keine Arbeit.
Man lebt in einer 20m² Wohnung. Das Essen ist rar, denn von den staatlichen Subventionen, kann man gerade mal an seinem Existenzminimum leben. Isolation und Frustrationen werden zum Alltag. Es existiert nichts mehr, woran es sich lohnt, zu leben. So verbringt man die restlichen Stunden in „Warum-Fragen“, in einer utopischen Welt, welche die Grenze zu unserer Schizophrenie bildet und dem Blick aufs Dosenfutter, wobei der primäre Kontakt, dem rasiermesserscharfen Deckel gewidmet wird.