1.Worte
Worte schenken uns Impulse, Motivationen, Ideen. (Feuer)
Jenseits dieser Impulse ermöglichen Worte die praktische Organisation von Handlungen sowie deren informative, kommunikative Koordination. (Erde)
Jenseits dieser Handlungsorganisation ermöglichen uns Worte das Verstehen und Differenzieren allgemeiner Sinnzusammenhänge und ein Miteinander der Kommunikation. (Luft)
Jenseits dieser Sinnzusammenhänge verweisen Worte als intuitive Chiffren auf transzendente Erfahrungstore, für die wir uns jenseits der Worte öffnen, in welche wir eintauchen können. (Wasser)
Worte vermögen es daher, unserem Willen Motivation zu stiften, unsere Handlungen in spirituelle Praxen zu integrieren, das GANZE im Sinne von dualen Landkarten sinnvoll verständlich sowie kommunikativ zu erhellen und lassen uns schließlich Transzendenz (Brahman, absolute Wirklichkeit, Shunyata, GEIST ...) erfahren, indem wir den Sinn der Worte überschreiten und uns für spirituelle Erfahrung jenseits dualisierender Zeichen öffnen.
2. Erfahrungsoffenheit und spirituelle Sprachen
Ohne Erfahrungen/Lebensformen bleibt jede Sprache abstrakt und bezugsfern. Vollständige Identifikation mit einer esoterischen/spirituellen Sprache hingegen suggeriert Sicherheit und Kontrolle, lässt jedoch die Welt erstarren, blockiert Kommunikation mit anderen Welten und verschließt Transzendenz.
Wenn wir spirituelle Sprachen als Chiffren, Hinweisschilder für Erfahrungstore verstehen, uns liebevoll für Erfahrungen öffnen und diese verantworten, dann gehen wir einen transzendierenden Weg zwischen der Sicht, alle Sprachen seien bloße Konstrukte, und der Sicht, eine Sprache sei die einzig wahre.
Indem wir auf diese Weise Wörter und Sprachen als spirituelle Werkzeuge behandeln, öffnen wir uns für die Erfahrungen jenseits der Wörter und Sprachen.
3. Die spirituelle Funktion des Verstandes
„Du bist nicht dein Verstand“ wurde beispielsweise in den letzten Jahren von Eckart Tolle formuliert. Tolle zielt hierbei darauf, den Verstand als „Instrument“, als „Werkzeug“ zu verstehen: „Er hat seinen nutzen bei bestimmten Aufgaben und wenn diese erledigt sind, schaltest du ihn wieder ab.“
Der spirituelle Weg ist – nach Tolle – durch eine „Des-Identifikation“ mit dem Verstand gekennzeichnet; der spirituelle Mensch übt sich demnach im Alltag darin, einerseits die Praxis der Achtsamkeit und andererseits die Praxis des Verstandes als Werkzeug je nach Gegebenheit zu wechseln und zu verbinden.
Dem Verstand kommt demnach aus spiritueller Perspektive in alltäglichen Verrichtungen die Funktion des temporären Werkzeuges für Zwecke zu. Was ist jedoch die spirituelle Funktion des „Verstandes“?
Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert die buddhistische Lehre von Samma-sankkappa (Rechte Gedanken). Es werden hier drei Stufen des beschrieben:
1. suta-maya-panna: Weisheit durch das Hören oder Lesen der Worte anderer. In diesem Stadium sind wir noch auf der Suche, lesen Schriften, hören anderen Menschen zu und orientieren uns anhand unserer inneren Stimme auf unserem Weg.
2. cinta-maya-panna: Weisheit durch Prüfung des Verstandes. In diesem Stadium beginnen wir, das Gehörte und Gelesenel zu hinterfragen, zu untersuchen und zu überprüfen, wie praktikabel und nützlich es ist. Wir entwickeln als eigenständige Persönlichkeit eine eigenständige Sichtweise.
3. bhavana-maya-panna: Weisheit auf der Ebene der Erfahrung. Wir öffnen uns für tiefer gehende, transzendierende Erfahrungsprozesse jenseits der Worte und Sichtweisen.
Diese Folge entspricht in etwa der gewöhnlichen Herangehensweise an spirituelle Praktiken: oft fühlen wir uns gerade auch in jungen Jahren zunächst von bestimmten Texten oder Autoren tief berührt, magisch angezogen.
Im Laufe unserer Praxis kommt es dann oft zu einer Prüfung und Auseinandersetzung mit diesen Lehren und eventuell konfrontieren wir diese auch mit anderen Lehren. Je mehr man hierbei erkennt und erfährt, dass die Worte der unterschiedlichen philosophischen, esoterischen Sprachen in spiritueller Hinsicht letztlich nur als Hinweisschilder fungieren, desto offener wird ein Mensch für verstehende Kommunikationsprozesse und die spirituelle Erfahrungsebene (bhavana-maya-panna). Es kommt also alleine darauf an, WIE wir dieses Instrument "Verstand" einsetzen.
Der Verstand als Werkzeug – so kann man auch sagen – liefert uns „Landkarten“. Die spirituelle Funktion des Verstandes ist es dann, Landkarten für spirituellen Praktiken und Erfahrungen anhand von Worten und Bildern bereitzustellen, die darauf zielen, den Verstand lediglich als Werkzeug einzusetzen und diesen letztlich zu überwinden.
Wenn wir die Landkarten anblicken, dann sehen wir keine blühenden Bäume, riechen wir keine Gräser, fühlen wir unter unseren Füßen keine Kieselsteine und erfahren wir keine absolute, nonduale Wirklichkeit. Die Karte, die wir anblicken, schiebt sich „zwischen“ uns und die Erfahrungswelt; sie spannt einen dualen Raum anhand von Dimensionen auf; sie erzeugt auf diese Weise „Vor“stellungen und leitet zu Handlungen an.
Indem wir uns zunächst an derartigen kulturell- und zeitgebundenen Landkarten orientieren, vermögen wir es mehr und mehr, uns für spirituelle Erfahrungen zu öffnen. Indem wir diesen Landkarten anhand unserer eigenen Erfahrungen Sinn und Bedeutung verleihen, werden kommen wir in die Lage, diese Landkarten und Zeichen loslassen, um uns mehr und mehr an unserer eigenen Erfahrung auszurichten und unserer Intuition, unserem inneren Meister, unserer höheren Macht zu vertrauen.
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Blickt man auf diesen Beitrag, dann wird auch von hier aus nochmals die spirituelle Funktion des Verstandes deutlich. Dieser Beitrag unternimmt es mit dem Verstand, den Verstand als ein Instrument darzustellen, welchem eine spirituelle Funktion zukommen kann, um eine Idee zu vermitteln, Praktiken anzuleiten, Sinnzusammenhänge zu erläutern und letztlich über den Verstand hinauszuweisen.
Worte schenken uns Impulse, Motivationen, Ideen. (Feuer)
Jenseits dieser Impulse ermöglichen Worte die praktische Organisation von Handlungen sowie deren informative, kommunikative Koordination. (Erde)
Jenseits dieser Handlungsorganisation ermöglichen uns Worte das Verstehen und Differenzieren allgemeiner Sinnzusammenhänge und ein Miteinander der Kommunikation. (Luft)
Jenseits dieser Sinnzusammenhänge verweisen Worte als intuitive Chiffren auf transzendente Erfahrungstore, für die wir uns jenseits der Worte öffnen, in welche wir eintauchen können. (Wasser)
Worte vermögen es daher, unserem Willen Motivation zu stiften, unsere Handlungen in spirituelle Praxen zu integrieren, das GANZE im Sinne von dualen Landkarten sinnvoll verständlich sowie kommunikativ zu erhellen und lassen uns schließlich Transzendenz (Brahman, absolute Wirklichkeit, Shunyata, GEIST ...) erfahren, indem wir den Sinn der Worte überschreiten und uns für spirituelle Erfahrung jenseits dualisierender Zeichen öffnen.
2. Erfahrungsoffenheit und spirituelle Sprachen
Ohne Erfahrungen/Lebensformen bleibt jede Sprache abstrakt und bezugsfern. Vollständige Identifikation mit einer esoterischen/spirituellen Sprache hingegen suggeriert Sicherheit und Kontrolle, lässt jedoch die Welt erstarren, blockiert Kommunikation mit anderen Welten und verschließt Transzendenz.
Wenn wir spirituelle Sprachen als Chiffren, Hinweisschilder für Erfahrungstore verstehen, uns liebevoll für Erfahrungen öffnen und diese verantworten, dann gehen wir einen transzendierenden Weg zwischen der Sicht, alle Sprachen seien bloße Konstrukte, und der Sicht, eine Sprache sei die einzig wahre.
Indem wir auf diese Weise Wörter und Sprachen als spirituelle Werkzeuge behandeln, öffnen wir uns für die Erfahrungen jenseits der Wörter und Sprachen.
3. Die spirituelle Funktion des Verstandes
„Du bist nicht dein Verstand“ wurde beispielsweise in den letzten Jahren von Eckart Tolle formuliert. Tolle zielt hierbei darauf, den Verstand als „Instrument“, als „Werkzeug“ zu verstehen: „Er hat seinen nutzen bei bestimmten Aufgaben und wenn diese erledigt sind, schaltest du ihn wieder ab.“
Der spirituelle Weg ist – nach Tolle – durch eine „Des-Identifikation“ mit dem Verstand gekennzeichnet; der spirituelle Mensch übt sich demnach im Alltag darin, einerseits die Praxis der Achtsamkeit und andererseits die Praxis des Verstandes als Werkzeug je nach Gegebenheit zu wechseln und zu verbinden.
Dem Verstand kommt demnach aus spiritueller Perspektive in alltäglichen Verrichtungen die Funktion des temporären Werkzeuges für Zwecke zu. Was ist jedoch die spirituelle Funktion des „Verstandes“?
Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert die buddhistische Lehre von Samma-sankkappa (Rechte Gedanken). Es werden hier drei Stufen des beschrieben:
1. suta-maya-panna: Weisheit durch das Hören oder Lesen der Worte anderer. In diesem Stadium sind wir noch auf der Suche, lesen Schriften, hören anderen Menschen zu und orientieren uns anhand unserer inneren Stimme auf unserem Weg.
2. cinta-maya-panna: Weisheit durch Prüfung des Verstandes. In diesem Stadium beginnen wir, das Gehörte und Gelesenel zu hinterfragen, zu untersuchen und zu überprüfen, wie praktikabel und nützlich es ist. Wir entwickeln als eigenständige Persönlichkeit eine eigenständige Sichtweise.
3. bhavana-maya-panna: Weisheit auf der Ebene der Erfahrung. Wir öffnen uns für tiefer gehende, transzendierende Erfahrungsprozesse jenseits der Worte und Sichtweisen.
Diese Folge entspricht in etwa der gewöhnlichen Herangehensweise an spirituelle Praktiken: oft fühlen wir uns gerade auch in jungen Jahren zunächst von bestimmten Texten oder Autoren tief berührt, magisch angezogen.
Im Laufe unserer Praxis kommt es dann oft zu einer Prüfung und Auseinandersetzung mit diesen Lehren und eventuell konfrontieren wir diese auch mit anderen Lehren. Je mehr man hierbei erkennt und erfährt, dass die Worte der unterschiedlichen philosophischen, esoterischen Sprachen in spiritueller Hinsicht letztlich nur als Hinweisschilder fungieren, desto offener wird ein Mensch für verstehende Kommunikationsprozesse und die spirituelle Erfahrungsebene (bhavana-maya-panna). Es kommt also alleine darauf an, WIE wir dieses Instrument "Verstand" einsetzen.
Der Verstand als Werkzeug – so kann man auch sagen – liefert uns „Landkarten“. Die spirituelle Funktion des Verstandes ist es dann, Landkarten für spirituellen Praktiken und Erfahrungen anhand von Worten und Bildern bereitzustellen, die darauf zielen, den Verstand lediglich als Werkzeug einzusetzen und diesen letztlich zu überwinden.
Wenn wir die Landkarten anblicken, dann sehen wir keine blühenden Bäume, riechen wir keine Gräser, fühlen wir unter unseren Füßen keine Kieselsteine und erfahren wir keine absolute, nonduale Wirklichkeit. Die Karte, die wir anblicken, schiebt sich „zwischen“ uns und die Erfahrungswelt; sie spannt einen dualen Raum anhand von Dimensionen auf; sie erzeugt auf diese Weise „Vor“stellungen und leitet zu Handlungen an.
Indem wir uns zunächst an derartigen kulturell- und zeitgebundenen Landkarten orientieren, vermögen wir es mehr und mehr, uns für spirituelle Erfahrungen zu öffnen. Indem wir diesen Landkarten anhand unserer eigenen Erfahrungen Sinn und Bedeutung verleihen, werden kommen wir in die Lage, diese Landkarten und Zeichen loslassen, um uns mehr und mehr an unserer eigenen Erfahrung auszurichten und unserer Intuition, unserem inneren Meister, unserer höheren Macht zu vertrauen.
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Blickt man auf diesen Beitrag, dann wird auch von hier aus nochmals die spirituelle Funktion des Verstandes deutlich. Dieser Beitrag unternimmt es mit dem Verstand, den Verstand als ein Instrument darzustellen, welchem eine spirituelle Funktion zukommen kann, um eine Idee zu vermitteln, Praktiken anzuleiten, Sinnzusammenhänge zu erläutern und letztlich über den Verstand hinauszuweisen.