Wetterspiel

Wir sind so individuell wie auch vergänglich. Was mag sich Gott, dieser grandiose Schöpfer dabei gedacht haben, als er uns erschuf samt unseres Bewusstsein, so dass wir uns dieser Gegensätze so klar sein können ???

Ist es genial, oder Schöpfungsfehler par excellence?

Jedenfalls ist es so wie es ist, und damit entspringt eines Menschen Verlangen, etwas zu hinterlassen, für die, die er hinter sich lässt. Wenigstens eine Erinnerung, ein Name und ein Gefühl der Verbundenheit, eine Errungenschaft, eine heldenhafte Tat, ob politisch, wissenschaftlich, oder aber auch angehäuftes Kapital, mag der Mensch hinterlassen, um den Kampf gegen die Vergänglichkeit anzutreten.

Sein ganzes Leben widmet er damit, unvergänglich zu werden, statt sich dem Fluss hinzugeben, dem Fluss des Lebens, und sich ganz und gar in Gottes Plan zu fügen und sich treiben zu lassen.
Wie eine Wolke zu sein, die am Himmel zieht. Wenn man die Wolken beobachtet, diese wundersamen Gebilde hoch droben in der Luft, so können wir alles über das Leben lernen. Sie wandeln durch Sonne, und Wind, wirbeln durch Donner und Hagel, werden zu Schnee und zu Regen und ziehen gleichförmig an lauen Tagen durch hellschimmernd blauen Himmel gewärmt von der Kraft der Leben spendenden Sonne, um sich aufzulösen und aufzugehen. Wieder eins zu werden mit allem was ist, und was kommen mag.
Kein Grund zur Trauer, dieses jedesmal vollkommen individuelle Schauspiel rührt an und lässt uns für einen Moment vergessen, wenn man im Grase liegt oder aus dem Fenster zum Himmel schaut und dem Treiben zusieht. Es erfreut uns.

So sollt auch uns das Leben sein, wie ein Wolkenspiel am Himmel, durch das wir wandern, ob bei Sturm, Sonne und Licht, allzeit das Leben, allzeit uns geschenkt voller Gnade von diesem wunderbaren Gott, um es zu erleben und zu sein. Um wir zu sein. Wir selbst, wir, die wir sind.
Was darauf folge, liegt sowieso in andrer Hand als der unseren.