Letztes Weihnachten war es der Todesengel, der an die Tür klopfte. Ich wollte nicht aufmachen, denn ich konnte meine Mutter nicht so schnell hergeben. Also drückte ich die Tür mit aller Kraft zu über Weihnachten und auch noch über Neujahr bis fast Ende Januar. Dann musste und wollte ich loslassen, denn meine Mutter hing nur noch an einem Faden in dieser Welt. Also öffnete ich die Tür und zeigte auf die Lichtgestalt drüben, die wartet, worauf meine Mutter durch die Tür ging, voller Vertrauen und freudiger Erwartung, wie ein Kind mit offenen, neugierigen, leuchtenden Augen. Noch immer ist die Tür offen, es ist, als lebten wir nebeneinander, sie ist da, gleich nebenan. Es wird auch dieses Jahr "unser Weihnachten". Ich treff mich mit meiner Familie, werde reisen, die Geschenke liegen bereit. Und Du, meine liebe Mutter, wirst dabei sein. Und nicht nur Du, auch Vater ist da, ich spüre seine liebevolle Gegenwart. Nun seid ihr vereint. 