Über die Hingabe

"Die vom Dolch der Hingabe Getöteten empfangen ständig NEUES LEBEN aus dem Jenseits."
(Ahmad-i Jam)

Ich würde und habe es anders ausdrücken (schmunzel), obgleich das Selbe gemeint ist.
Dort wo die Kräfte des sich Hingebenden ENDEN, wird er dann (Kraft seines WILLENS zu Lieben) von dem versorgt, aus dem er hervorgetreten ist.
Das ist das Geheimnis des Wachstum des sich der Liebe (zu Gott) hingebenden und auch die Sufisten des Islams wußten:
"Der in der Liebe zu Gott verbrennt unterscheidet sich von dem, der durch tiefe Kontemplation des Geistes seinen Pfad vollendet."

Ich habe andere Bilder gebraucht, um es zu beschreiben, aber beschrieben wird hier am Ende das selbe geistige Gesetz, das auf diese Weise zum Ausdruck kommt und die Ordnung dahinter erkennen läßt.
Die Energie dessen, was ich Gott nenne, unterliegt keiner Grenze, aber würde sie sich nicht selbst begrenzen und ordnen, wäre keine geordnete Schöpfung und ein in Ihr Erkennen möglich.
Ich schrieb: der SINN der Schöpfung liegt in der EIGENSCHAFT der Schöpfung, die in Ihr ruht, sie ist es (die WAHRE Eigenschaft), die Ihren SINN beschreibt.
Da Schöpfungskraft (Geist), der Wille zu erschaffen (Wahlmöglichkeit/Freiheit) und die Liebe zum Erschaffenen als Resultat dieser freien, freiwilligen Schöpfung EINS sind, sind Kraft, Wille und Liebe und Ihre Übereinstimmung oder Abstimmung aufeinander, der eigentliche SINN, der in der Schöpfung ruht.

Wer sich allein der Kraft des Geistes bedient, wird dennoch die Liebe finden und daher zu denen, die nichts vom Geist und der Art des Geistes wissen am Ende zurückkehren, um SICH SELBST (diesem Erkennen) Ausdruck zu geben.
Wer sich allein der Liebe bedient, wird die Kraft des Geistes finden, da sie Ihm ZUGEFÜHRT WIRD, um den SINN des so in sich selbst bewirkten Schöpfungsaktes zu erhalten..
Sonst wäre es als würde ein Maler sich selbst verlieren, sobald er ein Bild malt oder das Bild den Maler und vergehen, sobald es Ihn zu erkennen sucht. Wenn aber die Liebe zum Maler ALLES ist, wird sie aus dem Bild heraustreten um sich mit Ihm zu vereinen.


Hingabe ist also KEINE NEGATION der FÜRSORGE für den Nächsten oder des Eigenen! Sie drückt stets nur DAS EIGENE aus, auch wenn diese Liebe im Erkennen dessen was Liebe IST und so auch was Gott IST, sich beständig ausdehnt und den Geist (um am Ende auch den Körper) verändert.
So bringt im Einen die Liebe den Geist hervor und im anderen der Geist die Liebe (das Mitgefühl für alle Geschöpfe)...
Und WER den Weg von welcher Richtung beschreitet, ist am Ende eine Frage des Alters oder der Erfahrung dessen, der es nun anstrebt, in sein Ziel einzumünden.
Je "jünger" das Geschöpf in Form der Seele (gezählt an der Summe der Inkarnationen), um so mehr wird es dadurch den anstreben, aus dem es hervorgetreten ist, je älter und "gleicher" das Geschöpf dem Urgrund geworden ist, aus dem es hervorgetreten ist, um so mehr wird es diesen durch eigene, so erworbene Kraft, transzendieren können, OBGLEICH AUCH HIER der letzte Schritt niemals durch den gesetzt werden kann, der sich in Kontemplation versenkt.
(Die Transzendation wird nicht durch den erreicht, der sich selbst zu transzendieren strebt, siehe auch das Bild des Weinstockes der DAS LEBEN nicht durch sich selbst erhält.)

Dies trägt einfach der Tatsache Rechnung WER Schöpfer (Urgrund) und wer GESCHÖPF dieses Urgrundes ist.

Es geht somit niemals darum nicht Obsorge zu tragen z.B. für einen Körper, der eine Liebes und Leihgabe der Materie ist, um den Geist ein Intrument zu stellen, durch den er erfahren kann, wer oder was er ist, und die Materie so erfahren kann, was Trennung überhaupt bedeutet (was es bewirkt).
Es ist ein GEGENSEITIGES sich beschenken (das ist es am Ende immer, denn NICHTS in der Schöpfung ist am Ende NICHT TEIL dieser Energie und somit GEIST oder TEIL dieses EINEN GEISTES) und wer das erkennt, wird seinen eigenen Geist und sein eigenes Gemüt RUHIG erhalten können, was immer auch geschieht.
Sobald er DIE LIEBE hat oder sobald er DEN GEIST hat, wird seinem GEIST auch kein Leid widerfahren und sein Leib nur seinen Weg vollenden.


(73) Vers des Tao
Würde einer seinen KÖRPER nicht schützt,
würde er seinen KÖRPER einbüßen
und würde niemand seinen GEIST behüten,
würde dieser seinen GEIST einbüßen.

Was ist nun besser?
Seinen Körper oder seinen Geist einzubüßen,
wenn ALLES WAS DA IST,
von diesem EINEN GEIST ausgeht?

JEDER vermag den VERLUST DES LEBENS zu sehen,
wenn einer DAS LEBEN verliert,
doch KEINER vermag den VERLUST DES GEISTES zu sehen,
oder was DER GEIST verliert.

KEIN ANDERER kann sagen, dass es GUT sei,
das Leben einzubüßen,
nur DER GEIST, von dem dieses Leben kommt
und DER KÖRPER,
durch den dieses Leben sich bewahrt.

Und KEIN ANDERER kann sagen, das es SCHLECHT sei,
das Leben einzubüßen,
nur DER GEIST, von dem dieses Leben kommt
und DER KÖRPER, durch den dieses Leben sich bewahrt.


Der Berufene WEISS das.
Er weiß, das KEIN ANDERER, dies zu sagen weiß.

So sagt er NICHT, dass es GUT sei,
so sagt er NICHT, dass es SCHLECHT sei,
und versteht es so,
sich IN DAS LEBEN
UND
DAS STERBEN einzufügen.

So gibt er keinen Rat dazu,
und da er keine RAT dazu gibt,
weiß er das Rechte auch zu geben.

Er ruft NICHT nach dem TOD
und er ruft NICHT nach dem LEBEN,
und doch kommt Ihm sowohl DER TOD,
als auch DAS LEBEN hier entgegen.
(In BEIDEN sieht er Ihren SINN.)

Da er weder das eine begehrt, noch das andere ablehnt,
versteht er es, die rechten Entschlüsse auch zu fassen.

Er weiß, er kann sich BEIDEM anvertrauen,
dem TOD und auch dem LEBEN,
denn dieser EINE GEIST, der ALLES IN SICH SELBST bewahrt,
versteht es auch DEN SINN in BEIDEN zu bewahren.

(Übertragung R.S.)

Mitgefühl und Liebe zu verwirklichen, bedeutet NICHT, das eine zu erheben, um das andere zu erniedrigen.
Es bedeutet NICHT, das Eine heilig zu sprechen und das Andere zu verdammen.
Den Geist zu erhöhen um den Körper zu erniedrigen oder den Körper zu erhöhen um den Geist zu erniedrigen.
Es bedeutet aber stets gemäß der eigenen Kraft oder Kraft der eigenen Empfindung handeln zu können und so mit unter in der Lage zu sein, DEM WOHL DES ANDEREN Vorrang vor dem eigenen einzuräumen, da man DAS WOHL, das der eine noch benötigt und anstrebt, selbst nicht mehr sucht oder benötigt, da man es transzendieren konnte.
Es ist also weder Selbstbetrug (da es selbst noch gebraucht würde) noch Leiden zu Gunsten des Anderen und somit Opfer (denn dort, wo nichts geopfert wird, das man selbst noch anstrebt, fehlt die Empfindung eines Opfers), noch Selbstaufopferung, sondern stets eine Handlung, die AUSDRÜCKT, was der Handelnde BEREITS IN SICH TRÄGT.

So hat der Islam gefunden und im Sufismus verwirklicht, was dem Christentum immer stärker verloren ging.
Während die Christen SCHULD und SÜHNE in den Mittelpunkt rückten,
da sie vor allem DEN SCHMERZ des Gekreuzigten in Ihrer Religio (also Ihrem Gottesbild) wahrnahmen,
erkannte dieser Zweig des Islam DIE LIEBE die GENAU DARIN zum Ausdruck kommt durch UMGESETZTE EIGENE ERFAHRUNG in der Liebe zu Gott und Liebeslyrik, Blumenornamente und sinnliche Schönheit dieser alten Architektur geben Ausdruck davon...

LG

Regina

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Regina
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