Töchter schützen

  • Autor Autor Hellequin
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Mal angenommen, ein Mittvierziger mit fragwürdigem Intellekt träfe eine studierte Klatschspaltenpsychologin und stellte ihr gegenüber fest, es sei ihm wichtig, dass seine Tochter nicht herausfinde, dass die Realität nicht dem entspreche, was er ihr erklärt habe, und dass die Tochter keinen Schock erleide, wenn er ihr zwischen dem fünften und dem sechsten Bier zwinkernd zuraune, manche Männer, obzwar im Grunde ganz nett, kröchen einander gerne in die warmen Ärsche, weswegen man sie im jüdisch-christlichen Abendland auch "schwule Scheißkerle" nenne, und die Klatschspaltenpsychologin entgegnete: "Klar, nimm die mal lieber zu keiner Männerhochzeit mit, denn Kinder stören auf Partys und entwickeln gerne mal ein Trauma, wenn sie etwas wahrnehmen, das ihnen neu ist"; und weiter angenommen, da hörte im Vorübergehen zufällig ein Rindvieh mit, das sich außer aufs Fressen auch auf den Umgang mit den Stammelplattformen "Twitter" und "Facebook" und so etwas wie politische Korrektheit verstünde, und schickte sich mangels nützlicher Beschäftigung erfolgreich an, eine Tausendschaft größerer Rindviecher zur Stampede gegen die Ratgeberin zu rufen, an deren Ende eine zweidimensionale Karikatur platt zwischen Fladen läge und der Dämlack aus dem ersten Satz von feisten Quadratschädeln mit Weißbier-und-Schweinebauch-Hochkulturitis im Endstadium und biestigen Matronen mit sehr schlecht geöltem Halbwissen wesentlich üblere Flausen in den Kopf gesetzt bekäme:

Wer hätte dabei verloren? Richtig: Die Vernunft höchstpersönlich, und zwar an allen Fronten. Schon aus zeitlichen Gründen ist es unmöglich, sie, die wie ein Halbphönix immer und immer wieder stirbt, ohne jemals geboren zu werden, angemessen zu bedauern, also wäre es klüger, sich mit salbenden Worten den Gewinnern zu widmen, Worten, die da in etwa lauten könnten:

Herzlichen Glückwunsch, keifender Pöbel aller weltanschaulichen Lager, und herzlichen Glückwunsch, ihr allzeit bedeutungsscheinschwangeren Herren und Frauen "Grundkurs Rhetorik, sonst krank oder besoffen" von der Tagespresse! Wieder einmal habt ihr die größten Feinde der Deutschen erfolgreich in die Flucht geschlagen: Unschärfe, Ambivalenz und kritische Distanz. Wir wünschen euch auch weiterhin viel Erfolg in diesem gerade für uns als Deutsche so wichtigen Krieg und geloben feierlich, nichts zu tolerieren, dass nicht zu 100% dem Ideal entspricht, das uns unsere edle und gottgleiche Führerin, die Empörung, geschenkt hat!

Sieg! Heul! Sieg! Heul! Sieg! Heul!
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Gut geschrieben, ich vote es aber trotzdem nicht als „gefällt mir“ weil: eine traurige Wahrheit vote ich nicht als „gefällt mir“. Denn: was du als wichtigen Krieg zum Ausdruck bringst, bringt jemand aus meinen Bekanntenkreis als „die Kuh muss gemolken werden“ zum Ausdruck und ich als „das ratternde Ende“. Denn auch ich habe am ratternden Ende Teil und muss die Kuh melken, auch wenn der Vielschichtige Gedanke auf jedenfall ein „gefällt mir“ wert wäre, warte ich ja auch jeden Tag darauf, das mir jemand sagt: nun ist der Krieg am Ende...
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