Man hat sich angepasst, viel von anderen übernommen, Verhaltensweisen, Meinungen, sogar Gesten. Jedem alles recht zu machen war das Ziel, immer hilfsbereit sein, für jeden da sein sollte Anerkennung bringen. Man wollte sich als Gutmensch fühlen, als Retter der Vernachlässigten, als bester Freund, beste Freundin, guter Nachbar, dabei hat man sich selber verloren, sich im Dschungel des „immer zu Diensten sein“ verirrt. Wir selber sind auf der Strecke geblieben. Das wollten wir nicht länger, haben auch mal nein gesagt, waren nicht mehr für jeden immer erreichbar, haben die Freizeit zum Ruhen genutzt anstatt dem Ruf von anderen zu folgen. Das nimmt man uns jetzt übel, will uns Schuldgefühle einreden, appelliert an das Gewissen, wie konnten wir nur. Dabei haben wir auch ein Privatleben, eigene Arbeit und auch das Recht einfach nur mal den eigenen Interessen nachzugehen oder einfach nichts zu tun. Wem haben wir denn Rechenschaft abzulegen? Niemanden! Wir haben unser Umfeld zu sehr verwöhnt, nun sind sie verwirrt, verstehen die Welt nicht mehr. Aber das ist nicht unser Problem.
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