Spiritualität - pragmatisch: Im Augenblick sein, die Zeit und den Ort geniessen

  • Autor Autor Iakchus
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Spiritualität ist zunächst mal nur ein Wort, und es kommt drauf an, was dabei in uns ausgelöst wird. Wenn wir glauben, es müsse eine bestimmte Lebensweise sein, und wir fühlen uns nicht gerade begeistert, uns zu verstellen, steckt ein falscher Ansatz im Begreifen der Spiritualität.
Wahre Spiritualität ist nichts grosses. Man muss kein ausgewachsener Jesus Christus, Buddha, oder Guru mit staatlich geprüften Diplom und Magistergrad sein, damit Spiritualität wahrhaftig wird.

Wahre Spiritualität ist für mich nur beschreibbar anhand der Wirkungen oder was dabei heraus kommt. Es ist gar nicht so leicht, die Essenz zu beschreiben, aber viel leichter, wie es aussieht, wenn man spirituell ist. Die Essenz der Spiritualität ist vielleicht einfach nur, dass man natürlich ist.

Dazu gehört aber, und das ist das Entscheidende, dass mit dieser Natürlichkeit alle Launen als zweitrangig oder überflüssig erscheinen müssen. Der Mensch hat gewisse Funktionen, wie Verstand, Empfindungen, Gefühle. Der Mensch hat auch eine Seele, und ein angeborenes sozusagen kosmisches Gewissen, das aus seinem Selbst herrührt oder als eine andere Perspektive kommt das Gewissen aus seiner Seele.
Nur wenn diese wahren Funktionen bereinigt und instand gesetzt wurden, so dass sie nicht mehr in ihren Auswirkungen ihre eigene oder andere Funktionen stören, kann man erst annehmen, dass ein Mensch fähig ist, seine Funktionen so weit auszufüllen mit Lebensgeist und Wahrnehmunskraft, dass sich eine spirituelle Orientierung und Erfahrung ergibt.
Natürlichkeit heisst, dass man seine Funktionen in ihrer natürlichen Ordnung auslebt. Es gibt einen Begriff für die Blume des Kosmos. Dies ist ein Prinzip, das alle Ebenen der Wirklichkeit unsichtbar durchzieht, und für die Schöpfungsordnung steht. Alles ordnet sich in einer bestimmten Weise an, und spirituelle Augenblicke erfährt man, wenn man sich selbst auch nach dieser Ordnung anordnen lässt. Und das geschieht, weil es in uns angeboren ist; es geschieht wie von selbst. Und das ist das Geheimnis der Spiritualität. Man muss sich selbst finden, um sich selbst geschehen zu lassen. Aber davor liegt die Befreiung von Launen und Schatten. Diese überwindet man in ihrer Heftigkeit und Reizgebung, indem man sich einfach als nicht mehr so wichtig nimmt, und sie sich verzeiht bzw. gleichgültig gegenüber diesen launischen Wirklichkeiten wird. Und stattdessen andere innere Zustände höher bewertet und nach ihnen strebt.

Wir haben den Verstand dazu gebracht, eine Alleinherrschaft ausüben zu wollen, weil Umstände und Erfahrungen unsere Verletzlichkeit herausforderten, und Einflüsse der modernen Zivilisation und der sozialen Welt uns überforderten (die weltweite grassierende Hybris des Menschen, die Herzlosigkeit und seelische Verwahrlosung, die Sehnsucht nach Überwindung der Verletzlichkeit, das Unterordnen und die Anpassung als notgedrungene Lösung, weil sonst die Umstände noch schlimmer werden oder die Rebellion, das Herausholen des Egos, die eigene Welt ist dann ebenso Alleinherrscher wie der Verstand allgemein; ein wahrlich bedrohlich wirkendes Kollektiv). Schaut man sich Naturvölker an, erblickt man strahlende Gesichter. Schaut man in unsere , entdeckt man trübe Tassen, Verwirrung, zornige Gesichter oder das Ebenbild von Mimiken, die von einer eitlen Alleinherrschaft des Verstandes und der Vernunft zeugen, und damit immer sehr nahe der kollektiven Moral liegen, ein Abziehbild des Menschen für alle Menschen.
Das ist im Sinne spiritueller Betrachtungen aber auch nur Kitsch, diese Lebensweise heutiger Menschen. Ein Abklatsch des Lebens. Ja sogar Lügen. Sie erfinden Münzen um Glück und Freiheit zu mehren, und es mehrt sich in Wahrheit Unglück und Abhängigkeit.
Münzen sind ein Symbol nicht etwa für Werte (was die heutige Welt darunter nur allzuoft verstehen will), sondern mehr noch als Werte, für ein Tauschmittel.

Man sammelt im spirituellen Bereich Münzen, die essentiell aus Kraft, Energie, oder gutem Karma bestehen.
Das ist die wahre Bedeutung der Münzen. Und das kann auch heissen: Zu einer Wahrnehmung fähig zu sein, denn es bedeutet Kraft zu haben, also Münzen einsetzen zu können.
Wo man das eintauscht, welche Wahrnehmung man also erhalten will, das steht offen. Das kann man sich aussuchen, das ist die Freiheit. Münzen sind natürlich auch ein Symbol für festes Habe, das einem bleibt. Aber das ist nicht nur materielles, sondern können auch energetisch beständige Schätze sein. Oder ein Talent. Denn dieses lässt sich auch einsetzen, um etwas zu erhalten, man tauscht damit Arbeit für Leistung oder Wirkung. Man muss gar nicht von materiellen Wirkungen reden, eine immaterielle, zB zwischenmenschliche Wirkung oder gar Heilung kann es ebenso sein.

Warum sollte man das tun? Spirituell leben wollen? Weil man sich viele Möglichkeiten schafft, die einem Sinn und Erfüllung verleihen. Das Gefühl angekommen zu sein. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein seelisches Ankommen.

Aber das alles zu betrachten, ist die eine Sache, es umzusetzen, und etwas (spirituelles) zu erhalten etwas anderes.
Da nützt am besten eine pragmatische Einstellung.

Es ist etwas nötig, das uns jederzeit die Zeit und die Welt als etwas besonderes erfahren lässt .
Dass wir jederzeit einschwenken können. Ich tue es oft mit Gedankenimpulsen, wie das ich mich im Urlaub wähne. Im Urlaub ist es immer so, dass ein neuer Tag ein Abenteuer ist, von dem man nicht genau weiss, was einem erwartet. Man kann verschiedene Dinge tun. Und entscheidend ist, dass alles neu ist.

Unser DILEMMA ist, dass wir in einer vertrauten Umgebung alles als gewöhnlich betrachten. Der Reiz des Neuen fehlt. Wir können das versuchen zu überlisten, indem wir uns mental darauf einstimmen, dass alles neu und unbekannt ist. Indem wir versuchen uns nicht zu erinnern, was gestern an diesem Ort gedacht haben.

Man kann auch andere Wege beschreiten, es muss nur pragmatisch sein. Pragmatisch sein heisst, dass die Mittel nicht so wichtig sind. Sondern der Zweck. Wenn Urinieren ein Mittel wäre, könnte man nun an Probleme geraten, wenn man es in aller Öffentlichkeit täte, und man hat es schwerer. Also wäre es pragmatisch, nicht in aller Öffentlichkeit zu urinieren, wenn man das als einen Weg begreift, der spirituellen Wirklichkeit näher zu kommen.
Es soll nur ein Beispiel sein. Tabus sind allesamt zweitrangig, man sollte nur schauen, was einem hilft oder behindert. Üblicherweise ist ein belastetes Verhältnis zu anderen Menschen bereits energetisch ein besonderer Umstand, der zur Verschliessung eher führt als zur gewünschten Offenheit.

Der Funktion des Menschen lässt sich wohl eher genügen, wenn dieser Offenheit anstrebt, als Verschlossenheit. Es sei denn, man beschränkt alles auf den Verstand. Dem Verstand kann es gar nicht geschlossen genug sein. Er sieht nur sich selbst, bzw. was man ihm einmal als Wissen oder Urteil gegeben hat.

Pragmatisch das Spirituelle zu erschliessen muss unbedingt heissen, dass es für einen selbst funktioniert. Das besondere an Spiritualität ist, dass man in Kontakt mit einer Ebene gerät, wo es neue Informationen oder Sichtweisen für das eigene Leben und für die Welt gibt.
Umso mehr man sich der Wahrnehmung öffnet, desto mehr taucht das Selbst auf.

Das Selbst beinhaltet ein Wissensreservoir, das auch die Wege im Schicksal bestens kennt, und die für uns angenehmeren Richtungen besser kennt, als unser Verstand. Wenn wir diesen Hinweisen, Synchronizitäten oder Omen vertrauen gelernt haben, wird das bedeuten, Erfolge mit diesen Orientierungen verbuchen zu können. Weil sie einem geführt haben, und wir mit dem, was wir erhielten, zufrieden sind. Fehlt diese Rückwirkung, haben wir den Kontakt offenbar noch nicht klar genug machen können.
Es gibt auch die Engel , die uns zum Sellbst und Seelischem vermitteln.

Aber wichtiger ist, überhaupt auf gewisse Kräfte oder Energien, innere Regungen achten zu können, und verstehen zu lernen. Allein dieser Bezug zu den geheimnisvollen Kräften unserer Existenz, egal ob wir sie verstehen oder nur in ihrer Präsenz spüren, allein dieser Bezug vermittelt uns ein Gefühl von Ganzheit.

Kommentare

Interessant dazu:
Unterschied zwischen Religion und Spiritualität

http://transinformation.net/7-unterschiede-zwischen-religion-und-spiritualitaet/

Natürlich wird Religion gelebt und erhält dadurch siene Wertungen, eigentlich sollte Religion ja bedeuten: Rückbindung an Gott.
Wahres religiöse Leben müsste gleich Spirituell vollendetes Leben sein. Beiodes müsste deckungsgleich und dasselbe sein. Aber wie gesagt, die Begriffe werden hierbei von dem geprägt, was von Menschen gewöhnlich gelebt wird. Die Begriffe Spiritualität und Religion existieren wie Schwarz und Weiss, um voneinander abzugrenzen. Das eine ist die Auffassungsweise von vielen (Religion), das andere eine Lebensweise von wenigen, die der Anstrengung und Anspruch der SPiritualitöt gerecht werden wollen.

Im Grunde ist der Unterschied folgender: Die Religion glaubt etwas, und wird nie zum Kern der Erfahrung vordringen, die Spiritualität will wissen und betritt mit diesem Motiv eine Erfahrung (egal welche Erfahrung, sie wird einfach als spirituelle Erfahrung gemessen).

Freilich kommt es substantiell auf den Inhalt an, ob man wirklich tiefgründige spirituelle Erfahrungen hat oder nur Ideen im Kopf hat, mit denen man zwar Abenteuerlust an der Spiritualität erfährt aber keine wirklichen Erfahrungen macht.

Doch das wichtigste ist eben, Spiritualität will frei machen, es ist keine Sekte nötig, und ein Guru nur insoweit, wie er einem weiter helfen kann.
Es gibt übrigens kaum authentische und fähige Gurus. Es gibt indische Klabautermänner, aber die wenigsten von ihnen würden es im Rang höher bringen als ein gewalttätiger Islamprediger, nur im Unterschied, dass der indische Guru andauernd von Liebe und Harmonie schwafelt. Ein Abspulprogramm von Weisheit, aber das macht keine Gurus.

Ein wirklicher Guru ist in der Lage, energetisch zu arbeiten, Resonanzen zu fühlen, und einem jeden Menschen mit wenigen Worten zu erreichen und zwar in einem Aspekt , der diesen Menschen sehr stark berührt und (seelisch, geistig) weiter bringt. Das meiste Guru Geplapper ist viel zu allgemein. Ein wirklicher Guru ist im Grunde ein Schamane.
 

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