Realitäten... ?

.....
Zahlen, was sagen Zahlen aus? Die Menge von Dingen oder Seelen, in Echt oder in einer Statistik.
Brrr.
Kommen wir nun zum lebendigen Leben. Der Fluss zum Beispiel. Oder Schnee. Die Schneekristalle sind jeder für sich allesamt kleine Individuen, jedes! ist ein Unikat! Keines gleicht dem anderen aufs Atom gleich. Unglaubliche Mengen davon – mit jedem Schneeschauer. ….

Der Schauer, der ist wie ein Fluss – viel kommt aus einer Richtung und geht dann in eine andere. Panta rhei – alles fliesst. Auch die Atome….

Der Professor sprach nun eine ganze Weile in der für ihn typischen Leierstimme über abstrakte Themen, es war echt! sterbenslangweilig und ich wurde von seinem gleichförmigen Vortrag langsam müde.
Im Kopf.

Sein Sprechfluss rückte allmählich in die Ferne, keine einzelnen Wörter mehr, sie verschwammen zu einem annähernd gleichmässigen Brummen. Einer Maschine gleich oder einem Dieselmotor ähnlich. Dunkle Töne, zu einem samtigen Klangteppich vereint.

Mein Kopf wurde schwer und ich bettete ihn in meine bequem verschränkten Arme auf der Hörsaalgarnitur.

Kurz wurde der Dieselmotor lauter – ich hörte einzelne Wortfetzen «physikalisches Gleichgewicht», «Gau’sche Kurve» und dann war da wieder das angenehme Brummen.

Fast einem Schnurren gleich….


….einem Schnurren eines grossen Katzentieres gleich, eines sehr grossen Katzentieres!

Wie an Schnüren gezogen, so automatisch kommt mein Kopf hoch und ich sehe - einen goldenen Tiger auf mich zuschreiten.
Oh.
Tatze vor Tatze setzend, schreitet er auf mich zu, mich dabei fest mit seinem scharfen Raubtierblick fokussierend. Da also kam das laute Schnurren her!

Ich schlucke kurz – ein Tiger! Ihr wisst schon!!! – und im übrigen - bleibe ich jetzt einfach mal nur bewegungslos und still sitzen.
Ah ja. Ein Tiger.
Immerhin.
Ähm, so ein Tier wiegt doch mindestens 250 kg aufwärts. Und sein Gebiss – damit kann er locker mit paar hundert Kilopond zubeissen, in dem Fall würden von meinem Oberschenkel bestenfalls paar nette Streichhölzer übrigbleiben.

Ich rühre mich nicht, atme flach und bin doch so fasziniert – ein echter Goldtiger! In meiner Greifweite! Schnurrend!
Hey – das ist ja mal obercool!
Das golden glänzende Raubtier hat sein anvisiertes Ziel erreicht, sitzt nun direkt vor meiner Nase, nur eine Armlänge von meinem vor Aufregung heiss-wangigen Gesicht entfernt.

Und er – oder sie? Schaut mich unverwandt an – oh wie schön! Bernsteinfarbige Goldaugen! Ich merke, wie sich mein Mund ins Lächeln begibt…
Der Tiger gibt immer noch lautere Schnurrgeräusche von sich – hm. Da war doch noch etwas.
Jetzt fällt es mir wieder ein – ich erstarre kurz - können Tiger überhaupt Schnurren??

Ach was – mir egal, ob sie’s können oder nicht – die/der wunderschöne Goldene direkt vor mir kann das.!

Vorsichtig, in Zeitlupengeschwindigkeit beuge ich mich langsam vor, meine rechte Hand nähert sich dem glänzenden Fell am Hals des Tigers, der mir immer weiter schnurrend mit seinen fantastisch schönen Augen in meine Augen blickt.
Klick.

Mein Verstand schaltet sich ein. Ob sie/er überhaupt gestreichelt werden möchte? Oder - lieber nicht? Höchstens eine Berührung, ein Tasten, ein zartes Kraulen mit meinen Fingerspitzen akzeptierend? Unsicher ob meiner Absicht, bleibt mein rechter Arm in der Luft stehen.

Vielleicht doch keine so gute Idee, einen 250 kg Tiger streicheln zu wollen, wenn er - oder sie? – nur 30 cm vom Gesicht entfernt da sitzt …. langsam ziehe ich meinen Arm zurück.

Die/Der Goldene bewegt sich nicht, schaut immerzu in meine Augen.

Ich blinzle und bemerke dabei, wie ein Niesen in meiner Nase aufsteigt. Mist.
Einer meiner Brachialnieser könnte in dieser fast intimen Nähe zum Goldtiger eine sehr «ungewünschte» Reaktion auslösen.

Besser, ich halte einfach kurz die Luft an.

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