...In der Bhagavadgita sträuben sich die Haare von Arjuna, dem grossen Helden und Krieger, als er die wahre Natur seines Wagenlenkers, dem Gott Krishna, erkennt. Und im Bhagavata Purana heisst es:
“Wie kann das Herz von Befleckungen gereinigt werden ohne dass man Hingabe übt? Und wie kann man von intensiver Hingabe sprechen, wenn sich die Haare nicht emporsträuben, das Herz nicht von tiefster Zuneigung erfüllt ist und die Freudentränen nicht über die Wange rinnen?“ (Bhagavata Purana, 11.14.23)
Wir sehen, dass das Prickeln in jeweils besonderen Zuständen der Kontemplation, Gebet, Meditation und Ekstase erscheint. Daher treffen wir dieses Phänomen auch vermehrt bei solchen religiösen Praktiken, die bewusst und gezielt mit Ekstasetechniken und Trance arbeiten. Dazu gehören schamanistische, populärreligiöse, stammesreligiöse und mystische Richtungen.
Wir haben es also mit einem universellen menschlichen Phänomen zu tun, das Menschen zu allen Zeiten in vielen Kulturen erlebt und unterschiedlich interpretiert haben. Universell scheint das Phänomen auch deshalb zu sein, weil es in vielen verschiedenen Situationen vorkommt, verbunden mit vielen verschiedenen Sinnesreizen, Gefühlen und Gedanken. Wie können wir dieses Prickeln nun verstehen?
Für den im Emmental lebenden Seher Nestor, bei dem ich lerne, hat das Prickeln eine Schlüsselstelle in der Bewusstseinsentwicklung. Er interpretiert dieses Gefühl als „reine Energie, die aus dem Körper in das Bild als ein Ganzes fließt“. Was heißt das?
Mensch zu sein bedeutet für Nestor, in jedem Moment Energie umzuwandeln. Wir nehmen also unablässig Energie in verschiedenster Form auf und geben sie wieder ab – auf der körperlichen, emotionalen und gedanklichen Ebene.
Für Menschen, die spirituell leben, ergibt sich mit diesen Formen des Energieumsatzes ein Problem: Körperliche Handlungen, Gefühle und Gedanken, seien sie noch so ideal und liebevoll, haben stets den Nachteil, dass sie mit bestimmten Erwartungen und Absichten verbunden sind und sich immer nur auf eine bestimmte Person, eine bestimmte Situation, einen bestimmten Gegenstand richten, d.h. uns an eine Realität binden, die wir innerlich ja überwinden wollen.
Bewusstseinsentwicklung bedeutet aber, dass wir je länger je mehr fähig werden, Energie auf eine Weise abzugeben, die sich an unsere Umgebung als Gesamtes richtet und nicht mehr durch unsere Vorlieben und Abneigungen beeinflusst wird – ein energetisches Geschenk also an alles und alle gleichermaßen. Diese Form der Energieabgabe besteht darin, Energie direkt aus dem Körper an die Umgebung fließen zu lassen. Das Gefühl, das dabei entsteht, ist eben dieses ekstatische Prickeln, bei dem sich die Härchen sträuben.
Nun sind solche prickelnden Momente zu Beginn eher selten. Hinzu kommt, dass wir das Prickeln nur kurz und nicht sehr intensiv erleben, eher als ein Kribbeln, oft noch begleitet von einem Frösteln und Zittern. Durch die richtige Ernährung, Bewegungen, Atemübungen, Meditation und andere körperliche und geistige Praktiken erhöhen wir den Energieumsatz und beseitigen innere Blockaden.
Kann diese Energie vermehrt fließen, wird ein Prickeln leichter und häufiger ausgelöst, dauert länger und durchströmt immer grössere Körperpartien. Mit anderen Worten: Dieses Prickeln lässt sich in seiner Intensität entwickeln, bis hin zu jenem langen und am ganzen Körper erlebten Energierausch, den Nestor „Ganzkörperorgasmus“ oder „Ekstase“ (gr. ekstasis, Aus-treten; Aus-sich-heraus-treten) nennt.
Dabei zeigt sich auch die spirituelle Dimension der Ekstase: Nicht nur befreit sie uns wie das Prickeln von Emotionen und Abhängigkeiten, macht uns präsent und entspannt und beglückt uns. Sie bewirkt zudem eine Bewusstseinserweiterung in uns, die sich vor allem als visuelle Veränderung bemerkbar macht. Nestor berichtet davon, dass durch die Ekstase alle Phänomene in seinem Blickfeld näher, leuchtender und schärfer, insgesamt intensiver erscheinen – auch feststellbar bei den Mouches Volantes. Diese intensive körperliche Glückseligkeit wird zudem begleitet von spirituellen Einsichten und dem Gefühl des ewigen Daseins: Ekstase, Sehen und Einsicht werden eins.
Quelle: Bericht von Floco Tausin
“Wie kann das Herz von Befleckungen gereinigt werden ohne dass man Hingabe übt? Und wie kann man von intensiver Hingabe sprechen, wenn sich die Haare nicht emporsträuben, das Herz nicht von tiefster Zuneigung erfüllt ist und die Freudentränen nicht über die Wange rinnen?“ (Bhagavata Purana, 11.14.23)
Wir sehen, dass das Prickeln in jeweils besonderen Zuständen der Kontemplation, Gebet, Meditation und Ekstase erscheint. Daher treffen wir dieses Phänomen auch vermehrt bei solchen religiösen Praktiken, die bewusst und gezielt mit Ekstasetechniken und Trance arbeiten. Dazu gehören schamanistische, populärreligiöse, stammesreligiöse und mystische Richtungen.
Das Prickeln aus der Sicht des Sehers NestorWir haben es also mit einem universellen menschlichen Phänomen zu tun, das Menschen zu allen Zeiten in vielen Kulturen erlebt und unterschiedlich interpretiert haben. Universell scheint das Phänomen auch deshalb zu sein, weil es in vielen verschiedenen Situationen vorkommt, verbunden mit vielen verschiedenen Sinnesreizen, Gefühlen und Gedanken. Wie können wir dieses Prickeln nun verstehen?
Für den im Emmental lebenden Seher Nestor, bei dem ich lerne, hat das Prickeln eine Schlüsselstelle in der Bewusstseinsentwicklung. Er interpretiert dieses Gefühl als „reine Energie, die aus dem Körper in das Bild als ein Ganzes fließt“. Was heißt das?
Mensch zu sein bedeutet für Nestor, in jedem Moment Energie umzuwandeln. Wir nehmen also unablässig Energie in verschiedenster Form auf und geben sie wieder ab – auf der körperlichen, emotionalen und gedanklichen Ebene.
Für Menschen, die spirituell leben, ergibt sich mit diesen Formen des Energieumsatzes ein Problem: Körperliche Handlungen, Gefühle und Gedanken, seien sie noch so ideal und liebevoll, haben stets den Nachteil, dass sie mit bestimmten Erwartungen und Absichten verbunden sind und sich immer nur auf eine bestimmte Person, eine bestimmte Situation, einen bestimmten Gegenstand richten, d.h. uns an eine Realität binden, die wir innerlich ja überwinden wollen.
Bewusstseinsentwicklung bedeutet aber, dass wir je länger je mehr fähig werden, Energie auf eine Weise abzugeben, die sich an unsere Umgebung als Gesamtes richtet und nicht mehr durch unsere Vorlieben und Abneigungen beeinflusst wird – ein energetisches Geschenk also an alles und alle gleichermaßen. Diese Form der Energieabgabe besteht darin, Energie direkt aus dem Körper an die Umgebung fließen zu lassen. Das Gefühl, das dabei entsteht, ist eben dieses ekstatische Prickeln, bei dem sich die Härchen sträuben.
Nun sind solche prickelnden Momente zu Beginn eher selten. Hinzu kommt, dass wir das Prickeln nur kurz und nicht sehr intensiv erleben, eher als ein Kribbeln, oft noch begleitet von einem Frösteln und Zittern. Durch die richtige Ernährung, Bewegungen, Atemübungen, Meditation und andere körperliche und geistige Praktiken erhöhen wir den Energieumsatz und beseitigen innere Blockaden.
Kann diese Energie vermehrt fließen, wird ein Prickeln leichter und häufiger ausgelöst, dauert länger und durchströmt immer grössere Körperpartien. Mit anderen Worten: Dieses Prickeln lässt sich in seiner Intensität entwickeln, bis hin zu jenem langen und am ganzen Körper erlebten Energierausch, den Nestor „Ganzkörperorgasmus“ oder „Ekstase“ (gr. ekstasis, Aus-treten; Aus-sich-heraus-treten) nennt.
Dabei zeigt sich auch die spirituelle Dimension der Ekstase: Nicht nur befreit sie uns wie das Prickeln von Emotionen und Abhängigkeiten, macht uns präsent und entspannt und beglückt uns. Sie bewirkt zudem eine Bewusstseinserweiterung in uns, die sich vor allem als visuelle Veränderung bemerkbar macht. Nestor berichtet davon, dass durch die Ekstase alle Phänomene in seinem Blickfeld näher, leuchtender und schärfer, insgesamt intensiver erscheinen – auch feststellbar bei den Mouches Volantes. Diese intensive körperliche Glückseligkeit wird zudem begleitet von spirituellen Einsichten und dem Gefühl des ewigen Daseins: Ekstase, Sehen und Einsicht werden eins.
Quelle: Bericht von Floco Tausin