Ostern - spiritueller Fortschritt

Gestern war ich in der Messe (Auferstehung). Es ist natürlich spirituell geladen, je empfänglicher man ist. Überall, wo sich Menschen zusammensetzen und das Treiben dieser Welt verklingt und ihre Aufmerksamkeit auf das Göttliche hin ausrichten, da ist das Göttliche ganz besonders gegenwärtig.

Leider wird an dieser heiligen Stätte eine üble Stelle des alten Testaments vorgelesen, wo Moses das Meer teilt und Gott alle Ägypter tötet, weil er seine Herrlichkeit zeigen will. Ich weiß nicht, was die Leute neben mir denken. Vielleicht denken sie ja gar nicht, aber MEIN Gott ist das nicht, der nach dieser Zur-Schau-Stellung strebt. Das ist pures Ego ... also dem entgegen gesetzt, was das Göttliche & Absolute eigentlich ausmacht. Es ist eine dieser erfundenen Geschichten, ein damaliger "Hollywood-Blockbuster", eine fantasyartig ausgeschmückte Geschichte mit realen Gegebenheiten.

Die Kernaussage der Messe lautete:

"Christus ist für uns gestorben, und damit sind wir heute alle gerettet!"

- Der Tod hat keinen "Stachel" mehr (wird gesungen)
- der Teufel/das Böse wird bezwungen, usw.

Es wird die Überzeugung verbreitet, wir wären bereits gerettet, und das ist das eigentliche Übel, denn dadurch wird die Bedeutung von spirituellem Fortschritt in der Kirche völlig verleugnet. "Ich bin doch schon errettet, warum mich also anstrengen?!" Es ist der blanke Hohn, wenn man sich die Heiligen ansieht: Theresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Meister Eckehart ... wie intensiv haben diese Persönlichkeiten doch an sich selbst gearbeitet, um dem Göttlichen näher zu kommen.

Und was ist die heutige christliche Überzeugung? Jesus ist nur für die Christen gestorben. Und ich gehe jeden Sonntag zur Messe. Und das muss reichen! Die Bedeutung des spirituellen Fortschritts wird damit verleugnet. Und das ist eine sehr hinterhältige Illusion. Meine Lehrer sagen, dass das ein Trick der negativen Kraft ist. Denn wenn die Menschen keine Anstrengungen unternehmen (weil sie ja glauben eh gerettet zu werden), dann bleiben sie im Rad der Wiedergeburten gefangen.

Viele Überzeugungen rund um die Auferstehung von Jesus sind leider der Kategorie Wunschdenken zuzuordnen. Heute gibt es immer mehr Menschen, die der Überzeugung sind, dass der Mensch auch nach dem physischen Tod weiterlebt ... auch ganz unabhängig von Jesus, denn das war schon immer so. Insofern sind wir bereits unsterblich, aber es geht eben darum, ins 'Ewige Leben' einzugehen, also dem Kreislauf der Geburten und Tode zu entgehen. Der physische Körper ist dabei der einzige Ausgang aus diesem Spiel der Illusionen.

Dadurch, dass sich in der kirchlichen Entwicklung bestimmte Strömungen durchgesetzt haben, ist dieser größere Zusammenhang verloren gegangen und ein Christ muss heute mit dem auskommen, was noch vorhanden ist.

Aber zurück zum Thema spiritueller Fortschritt. Wie wichtig dieser ist zeigt der Brief eines Mystikers an einen Schüler.

Kommentare

Hier Auszüge aus dem Brief:

Du sagst selbst, dass dein spiritueller Fortschritt und dein materielles Wohlbefinden Hand in Hand gegangen seinen. Wenn das so ist, warum dann keine größere Anstrengung für spirituelles Vorwärtskommen machen? Ich freue mich zu erfahren, dass du einigen Fortschritt im spirituellen Leben gemacht hast.

Er sagt also nicht: Hurra, du bist schon gerettet, lehn dich zurück ... sondern: Streng dich noch mehr an! Das Seelenheil ist nämlich davon abhängig!
 
Weiter geht es:

Du musst die Kräfte der Negativen Macht überwinden und sie bezwingen. Aber das ist nicht möglich, wenn und bis nicht das Gemüt äußerlich und innerlich rein ist, d.h. in Gedanken und Taten. Ohne Reinheit in Gedanken ist spiritueller Fortschritt nicht möglich.
Ja, es gibt eine negative Kraft. Sie ist auch im Menschen, also Teil vom Menschen selbst, in Form des "Gemüts". Es ist der Persönlichkeitsanteil, das Ego ... Die Meister sprechen von folgender Gleichung:

Mensch - Gemüt = Gott

Würde man also diesen Anteil von einem Menschen entfernen, bliebe da nur mehr göttliches Bewusstsein, Seele und Gott selbst zurück. Man kann es so oft schreiben wie man will, es ist dennoch unglaublich und unvorstellbar! Mein Verstand kann schnell mal sagen: "Ok, ich verstehe diese Formel. Da bleibt wirklich nur mehr Gott übrig!" Aber die Konsequenzen und die Intensität einer solchen ERFAHRUNG kann sich niemand ausmalen ... nicht einmal der tollste Verstand.

Jedenfalls geht es beim spirituellen Fortschritt darum, das Gemüt/Ego zu bezwingen. Was kann ich tun? Wo macht sich diese Reife bemerkbar? In der Reinheit der Taten ... das ist für uns logisch. Viel, viel schwieriger ist aber die Reinheit der Gedanken. Wir haben sehr sehr viel Dreck am stecken. Und das Schlimmste von allem ist: Wir bemerken es selbst nicht einmal! Jeder hält sich für ziemlich gut. Das ist natürlich das Ego. Es sagt: "Du brauchst dich nicht verändern! Lehn dich doch bequem zurück und hör auf mich! .... du bist bereits gerettet!" ;)

Jesus hat das nie gesagt. Wir finden in der Bibel sehr viele Passagen, wo es genau darum geht diese Reinheit zu entwickeln, von dem auch obiger Meister spricht! Und solange diese Reinheit nicht erreicht ist, kann die Seele nicht zu Gott zurückkehren:

Matth. 18 schrieb:
Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

Es steht sogar in der Bibel.
 
Was ist daran also nicht verständlich? Ohne Reinheit ist es unmöglich ins göttliche Bewusstsein einzutreten. Die Gleichung von vorhin, zeigt genau warum. Solange ein Gemüt vorhanden ist, wirkt es wie eine trennende Mauer. Sie befindet sich zwischen der Seele und Gott und solange sie aufrecht steht, kann der Mensch sein Selbst nicht erkennen. Es ist eine wahre Tragödie.

Deswegen muss der Mensch rein werden wie ein Kind. Und Reinheit bedeutet rein zu werden von Ego & Gemüt. Das haben die Kinder an sich. Sie sind so unschuldig und noch nicht so hoffnungslos verloren in den Fängen des Gemüts.

Wir finden heute in sämtlichen Religionen verschiedenste äußere Rituale, wo es um Reinheit geht. Oft spielt Wasser dabei eine große Rolle. Oder es werden die Schuhe ausgezogen, damit kein Schmutz hineingetragen wird usw. Das sind aber nur äußere Bekenntnisse. Davon haben wir keinen wirklichen Nutzen. Die wahre Reinigung müssen wir in uns selbst durchführen ... ja insbesondere in unseren Gedanken! Sonst ist ein spiritueller Fortschritt nicht möglich, wie wir erfahren haben.
 
und der Brief weiter:

Ja, jeder Meister wünscht, dass seine Schüler bessere Menschen werden mögen. Das hängt aber von deren eigener Arbeit ab, weil das innere Auge, das innere Visionen sehen soll, ohne Konzentration nicht geöffnet werden kann. Dies ist das Ergebnis harter Arbeit. Du kannst nicht mit meinen Augen sehen.
Das sagen die wahren spirituellen Lehrer: Du musst selbst an dir arbeiten. Ich kann es nicht für dich tun! In Wirklichkeit vollbringen wir damit aber nur einen Kleinst-Beitrag. Und der Gottmensch muss den Großteil der Arbeiten für seine Schützlinge abwickeln. Kein Mensch wäre in der Lage das zu ertragen.
 
Weiter im Brief:

In dem Maß, als du in der Geisteshaltung vorwärts kommst, wird deine Bindung an die Welt und ihren Menschen immer lockerer werden.

Wir sind an diese Welt gekettet.
Und wir sind an andere Menschen gebunden ... und binden uns an sie. Und auch das ist Illusion.
 
auch in der Bibel steht das:
Matth. 10 schrieb:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36 und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
Es geht darum, die Bindungen aufzugeben. Niemand kann jemals das höchste Bewusstsein und Gott erlangen (= ist meiner nicht würdig), wenn er an weltlichen Dingen und Beziehungen hängt, die alle nur vorübergehener Natur sind. Deswegen greift Jesus zum Ausdruck des trennenden Schwertes! Wir sind sooo sehr verhaftet und verbringen fast 100 % unserer Zeit damit.
 
Aber was passiert wenn wir untätig sind und nichts tun?
Matth. 10 schrieb:
38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
39 Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen
Was heißt Jesus nachfolgen? Es bedeutet, nach seinem Vorbild zu agieren. Es heißt, die Dinge wirklich umzusetzen von denen er gesprochen hat. Und er hat nicht davon gesprochen, dass es ausreicht 1 x wöchentlich den Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Man braucht doch nur bei den christlichen Heiligen, wie z.B. Theresa von Avila oder Johannes vom Kreuz nachzulesen, wie dieser Selbstfindungsprozess abläuft. Das waren Praktiker mit eigenen Erfahrungen. Nachfolgen kann es nur durch Praxis geben ... OHNE gibt es keine Erlösung.

Aber was machen wir Menschen? Wir wollen möglichst lange hier auf der Erde leben ... wenn nicht für immer. Uns hier Reichtum und Besitz aufbauen ... möglichst für immer. Wir wollen Rang und Namen ... möglichst für immer natürlich. Davon hat man nicht den geringsten spirituellen Nutzen. Man verschwendet die Kostbarkeit des physischen Geburt. Man hängt am Leben ... aber in Wirklichkeit lebt man an der einzigen Realität vorbei. Und man wird nicht ins göttliche Bewusstsein eingehen können. Die Seele muss wieder geboren werden ... Freud und Leid erfahren ... denn da wo unser Herz ist, da ist unsere Zukunft. Die menschliche Geburt ist aber das Höchste ... und wir sollen Jesus nachfolgen, damit wir endlich in unsere wahre spirituelle Heimat zurückkehren können, anstatt ständig im Kreislauf der Geburten und Tode herumzuwandern und dieses verrückt-illusorische Spiel Kals, der negativ-erhaltenden Kraft, mitzumachen.
 
weiter im Brief
Wenn du spirituellen Fortschritt wünschst, dann entwickle einen starken Charakter und ein williges Gemüt. Ein unreiner Gedanke sollte nicht einmal im Traum in deinem Gemüt aufsteigen. Genauso, wie man auf dem spirituellen Pfad hart arbeitet, mit fester Entschlossenheit zum Erfolg, so werden sich die weltlichen Umstände ebenfalls weiter verbessern. Das Gemüt wird froh und die Willenskraft stark; so sehr, dass man sich nicht sorgt, selbst wenn irgendwelche Widerwärtigkeiten einen überraschen oder das Einkommen nicht ausreichend wird, um seine Ausgaben zu decken. In die Obhut des Meisters zu kommen bedeutet, dass wir die niederen Neigungen des Gemüts überwinden und sie unter Kontrolle bringen sollten.
Wie kann man das Ego überwinden? Man könnte jetzt glauben, man müsste es mit allen Mitteln bekämpfen ... aber wie soll das gehen, wo das doch ein Teil von uns selbst zu sein scheint. Ja, bekämpfen geht also gar nicht =) Die Meister sagen, dass man sich "das Gemüt zum Freund" machen soll. Es hat ja auch gute Eigenschaften und derer soll man sich bedienen ... wie z.B. Gewohnheiten bilden. Wenn man seine spirituellen Übungen (Meditationen) täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführt, dann wird sogar das Gemüt danach verlangen ... auch wenn es sich anfänglich irrsinnig dagegen sträubt, wenn man in die Stille geht ... weil das ja gewissermaßen seinen Auflösungsprozess einleitet.

Das Gemüt/Ego lässt sich also auch weiterentwickeln und veredeln ... und es scheint alles Teil des spirituellen Pfades zu sein. Man nimmt also das Gemüt bis zu einer gewissen Stufe mit. Alle Fäden und Verstrickungen sofort zu kappen wurde den Menschen nur verrückt machen. Entschlossenheit, Willensstärke, Ausdauer ... das sind Qualitäten, wie man sie z.B. von guten Sportlern kennt. Diese Qualitäten sind auch im spirituellen Bereich sehr wertvoll.

Erstaunlich ist nach obigen Brief, dass aus der spirituellen Reife eine einzigartige Unbekümmertheit hervorgeht, Vertrauen.
 
Daran sehe ich, wie armselig ich eigentlich noch bin ... mit den Wogen und Wellen des Lebens hin- und hergeworfen ... im Wechselspiel von Freud und Leid, Freud und Leid. Das liegt auch daran, weil ich immer alles auf mich beziehe. Wenn etwas sehr gut war, dann kassiere ich gern die Lorbeeren ein. Wenn etwas nicht so gut geklappt hat, dann fühle ich mich natürlich auch voll verantwortlich. Ich bin der Handelnde und trage die ganze Last. Das Ego lebt den Überlebenskampf voll und ganz.
 
Gerade hab ich die Passage entdeckt, auf die die Kirche ihren Glauben aufbaut. Es ist der erste Korintherbrief von Paulus.

Petrus hatte es da offentlich nicht ganz leicht gegen das damalig weit vertreitete materialistischen Weltbild aufzutreten:
1. Korinther 15 schrieb:
Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tod alles aus ist!

und weiter

1. Korinther 15 schrieb:
17 Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei.
18 Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind.
19 Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
 
1. Korinther 15 schrieb:
20 Tatsächlich aber ist Christus als Erster von den Toten auferstanden. So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden.
Was ist dann mit den Millionen von Menschen, die VOR Christus Geburt gelebt haben? Waren die jetzt alle in Wartestellung, weil es ja vor Jesus unmöglich war "auferweckt zu werden". Oder haben die halt Pech gehabt? Was ist mit den anderen Glaubensrichtungen? Warum wird hier alles an nur einer Person festgemacht? Und was versteht Paulus unter "von den Toten auferstehen". Meint er damit die alleinige Fortexistenz nach dem physischen Tod? Oder erkennt er an, dass das alleinige Ziel die Befreiung aus dem "Rad des Lebens" sein muss, ein Begriff der an anderer Stelle sogar in der Bibel vorkommt.
 
Hier wird es besser beschrieben:
1. Korinther 22 schrieb:
22 Alle Menschen müssen sterben, weil sie Nachkommen Adams sind. Ebenso werden alle durch die Verbindung mit Christus zu neuem Leben auferweckt.
23 Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.
24 Danach kommt das Ende: Christus wird alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht, und wird Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergeben.

Offenbar handelt es sich hier um einen jüdischen Glaubensgrundsatz, der bis auf Adam und Eva zurückgeht. Dabei erwirbt der Mensch also nicht unmittelbar nach seinem Tod die Auferstehung ... sondern alles hängt von einem Ereignis ab, welches in der Zukunft liegt. Erst wenn Christus wieder kommt, erleben seine Anhänger also diese Auferstehung. Hier steht sogar dabei, was unmittelbar danach passiert, nämlich das Ende dieser Welt. Sie wird untergehen, weil Christus sie vernichten wird!

Ich bin mir bei allem aber nicht ganz sicher ... ob da nicht die eine oder andere Stelle verändert oder falsch übersetzt wurde. Diese ganzen Aussagen sind nämlich völlig stimmig, wenn sie auf ein einzelnes Individuum bezogen werden. Für dieses Individuum wir die Welt enden und die Gewalten und Mächte haben keinen Anspruch mehr auf diese Seele. Das Ganze scheint mir sehr zweideutig, sodass der materialistische Mensch auch seine Wahrheit darin findet ... schon schräg.
 
Hier erfahren wir nochmal WANN das mit der Auferstehung stattfinden wird:
1. Korinther 15 schrieb:
Das wird ganz plötzlich geschehen, von einem Augenblick zum anderen, wenn die Posaune das Ende ankündigt. Dann werden die Toten zum ewigen Leben auferweckt, und auch wir Lebenden werden verwandelt.
Das Ganze lässt sich schon wieder auf die Ebene eines Individuums beziehen ... da hat es eine unglaubliche Wahrheit. Aber für die gesamte Welt gilt es eben nicht. Schon wider diese Schicht Wahrheit unter der Oberfläche.
 
Vielleicht ist das Ganze Absicht. D.h. Paulus beschreibt die spirituellen Abläufe im Deckmantel materieller Begebenheiten. Und so können die oberflächlichen Gestalten nichts erkennen ... und er wirft quasi seine Perlen nicht unter die Schweine ...

1. Korinther 15 schrieb:
54 Wenn aber dieser vergängliche und sterbliche Körper unvergänglich und unsterblich geworden ist, dann erfüllt sich, was die Propheten vorausgesagt haben: "Das Leben hat den Tod überwunden!
55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun deine Macht?"
56 Der Tod hat Macht durch die Sünde, und die Sünde hat ihre Kraft durch das Gesetz.
Paulus muss es so erklären ... der physische Körper wird einmal unsterblich. Die Menschen (vielleicht auch er selbst) können sonst nichts damit anfangen. Zu verstehen, dass ist Seele ohne Körper fortexistiert ist und war eben ein harter Brocken :-)

Besonders interessant ist aber der letzte Satz (56) Der Tod hat Macht durch die Sünde, und die Sünde hat ihre Kraft durch das Gesetz. Warum hat die Sünde Kraft durch das Gesetz? Das ist eben das Erstaunliche, dass Paulus hier die karmischen Gesetze anspricht. Und die karmischen Gesetze binden den Menschen, sodass er nicht ins "ewige Leben" eingehen kann. Die Folge ist, dass der Mensch immer wieder sterben muss. Gedanken, Worte und Taten sind die Ursache, dewegen hat der Tod Macht über uns ... ja wegen der fehlenden Reinheit, wie wir es schon von dem Heiligen erfahren haben. Und wer es schafft von den Sünden (Karma) frei zu werden, wie ein Kind ... nur der hat das ewige Leben.
 
Es gibt halt nur seeehr viele verschiedene Meinungen WIE das am besten erfolgen soll. Aber kein weltlicher Mensch kann einem anderen Menschen Karma und Sünden abnehmen. Und wenn das damals passiert ist, dann im direkten Auftrag eines lebenden Gottmenschen. Es war seine unmittelbare Aufmerksamkeit dabei ... und die Apostel waren nur der Kanal. Würde das für alle Ewigkeit so klappen, dann bräuchte Gott nie wieder einen Gottmenschen auf die Erde schicken. In Wirklichkeit tut er das aber zu allen Zeiten, damit sie die Bürden dieser Welt übernehmen und am eigenen Leibe abtragen. Ich kennen einen Bericht, wo ein Schüler seinen Meister hat leiden sehen und der Schüler sehr erschrocken darüber war und Mitgefühl hatte ... und er bot seinem Meister an ihm auch etwas davon abzugeben ... aber jemand der nicht bewusst mit der Gottes- und Christuskraft verbunden ist, kann das nicht ertragen. Dieser Schüler spürte einen so brennenden Schmerz, dass er sehr froh darüber war, als der Meister diesen Schmerz wieder auf sich selbst übertrug.

Gott verkörpert sich in jedem Zeitalter selbst, in Form seiner ergebenen Diener, die alle wirklichen Wahrheitssucher so auf den Heimweg stellen können ... oder weil sie es in ihrer Gnade so wollen. Ohne die Frage des Karmas zu lösen, können sie keine Seele mitnehmen, denn solange hält Kal (die negative/erhaltende Kraft) die Seele in Ketten. Sie ist in seinem Reich (die niederen 3 Ebenen) gefangen und kann sich nicht mit dem Göttlichen vereinigen. Durch die Verbindung mit einem lebenden Gottmenschen, muss Kal seine Bestrebungen aufgeben. Er macht natürlich von allen Möglichkeiten Gebrauch, die zur Verfügung stehen, aber zuletzt gesteht er ein, dass diese Seele für ihn verloren ist.
 
Ja, die Sache mit dem verschwundenen physischen Körper von Jesus ... ich dachte eigentlich, dass es hinzugedichtet ist, aber offenbar ist die Geschichte doch authentisch ... und es gibt Fälle anderer Heiliger (Kabir, Guru Nanak), wo man unter dem Leichentuch nur mehr Blumen fand. Offenbar tun die Heiligen das, wenn die weltlichen Umstände es erfordern ...

Ich weiß aus dem Okkultismus, dass es Techniken gibt, den physischen Körper nach dem Tod aufzulösen bzw. eine Art Rücklauf-Prozess, wo sich der Körper soweit verjüngt, bis er sich komplett auflöst. Da scheinen also Naturgesetze dahinter zu stehen ... die zu beherrschen aber eine wahre Meisterleistung darstellt ... weil ein gewöhnlicher Mensch ist nach dem Sterben seeeehr mit sich selbst beschäftigt :-) Einem Menschen, der sich mit der Gotteskraft verbindet fallen all diese Fähigkeiten automatisch zu. Sich mit diesem Kräften willentlich zu beschäftigen wäre eine Vergeudung seiner Zeit.
 
Wir können alle noch viel lernen, diese Welt verbessern und vor allem uns selbst helfen.

Ein Freund von mir würde jetzt sagen, ich soll mir das nicht selber einreden ... aber ich denke schon, dass wir in einer schwierigen Lage sind. Im Osten gibt es einen treffenden Vergleich mit einer Kutsche. Er besagt, dass sich die Seele in der Kutsche befindet. Der Kutscher ist das Gemüt/Ego und die Pferde sind die 5 Sinne. Und so wird unsere Realität von den Sinneseindrücken bestimmt. Die komplette Seelenenergie geht dabei drauf, indem wir den Sinnesfreuden nachlaufen. Die Seelenenergie fließt so nach außen ab ... und wir identifizieren uns mit äußeren Erscheinungen und glauben z.B. dieser Körper zu sein. Wir haben nicht die geringste Ahnung von den Weiten der Welt jenseits dieser Hirngespinste. Es gibt viel viel mehr, als wir erahnen ... während wir uns mit weltlichen Vergnügungen die Zeit vertreiben.

Wir glauben hier dauerhaftes Glück finden zu können, sei es in Besitz, Macht, Rang & Name, Partnerschaft oder Familie. Aber das ist eine Illusion. Das Einzige mit dem sich die Seele jemals zufrieden geben wird ist die göttliche Liebe ... und das ist von solch einer Intensität wie man es sich kaum vorstellen kann. Wir kennen zwar Momente des Glücks und der Freude hier im Weltlichen ... aber das ist nur ein Schimmer der Glückseligkeit, den die Seele schon in sich trägt. Es muss so gewaltig sein :love2:
 

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