Nicht weil sie Tyrannen waren (Globales Finanzsystem)

  • Autor Autor JacquesDeMolay
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
  • Lesezeit Lesezeit 1 Min. Lesezeit
Das System war von Anfang an undemokratisch
Es sind zwei Daten, die für das Verständnis des gegenwärtigen Finanzsystems von Bedeutung sind: 1944 und 1971.

1944 fand im amerikanischen Bretton Woods eine Konferenz statt, auf der die Grundlagen für das gegenwärtige System gelegt wurden. Die USA nutzten damals ihre wirtschaftliche Stärke (sie besassen den grössten Binnenmarkt und die höchsten Goldreserven der Welt), ihre militärische Macht (sie verfügten als einziges Land der Erde über die Atombombe) und den desolaten Zustand der unter den Kriegsfolgen leidenden anderen Grossmächte für einen in der Geschichte der Währungssysteme einmaligen Schachzug: Sie erklärten ihr eigenes Geld, den US-Dollar, zur globalen Leitwährung, unterlegten ihn mit Gold und banden alle anderen Währungen an ihn.

Auf diese Weise legten sie die Grundlage für ihre bis heute anhaltende unumschränkte wirtschaftliche und finanzielle Weltherrschaft und schufen die Voraussetzung für den Siegeszug des US-Dollar als weltweite Reservewährung. Dass die gesamte Welt seit siebzig Jahren von ihm abhängig ist, während nur die Amerikaner ihn drucken dürfen, belegt den - sehr vielen Menschen nicht bewussten - durch und durch undemokratischen Charakter des bestehenden Systems.

Wie dem System der Boden entzogen wurde
Die international kontinuierlich zunehmende Dollarmenge spiegelte zwar den wirtschaftlichen Erfolg der USA wider, führte aber auch zu einem wachsenden Missverhältnis zwischen dem US-Dollar und dem in den USA gelagerten Gold. Gegen Ende der Sechziger Jahre flossen wegen der erhöhten Nachfrage immer grössere Goldvorräte aus den USA ins Ausland ab. Als sich erste Lieferschwierigkeiten abzeichneten, zog der damalige US-Präsident Richard Nixon im August 1971 die Notbremse und entkoppelte den Dollar vom Gold. Es war eine Zäsur von historischer Bedeutung, denn Nixon beendete damit nicht nur das Bretton-Woods-System, sondern entzog dem internationalen Währungsgebäude damit auch seinen Boden. Es steht seitdem nicht mehr auf dem festen Sockel eines realen materiellen Wertes (dem Gold), sondern gründet sich nur noch auf das immaterielle Vertrauen der Menschen in die finanzielle Allmacht der USA und hat den Dollar und mit ihm alle anderen Währungen der Welt zu «Fiatgeld“ (Geld ohne «intrinsischen“ Wert) gemacht.

Dass der US-Dollar dennoch jahrzehntelang bestehen und seine Rolle als Reservewährung sogar noch ausbauen konnte, lag vor allem an einer Vereinbarung zwischen den USA und Saudi-Arabien als stärkster Macht im Verbund der erdölproduzierenden Länder (OPEC). Während die USA das Land mit Waffen belieferte und ihm militärischen Schutz vor seinen Feinden gewährte, sorgte das saudische Königshaus im Gegenzug dafür, dass Erdöl - die meistgehandelte Ware der Welt - weltweit nur in US-Dollar bezahlt werden durfte.

Wie wichtig diese Vereinbarung war, konnte man noch Jahrzehnte später sehen, denn sowohl Saddam Hussein, als auch Muammar al Gaddafi besiegelten ihr Schicksal nicht etwa, weil sie brutale Tyrannen waren, sondern weil sie ernsthafte Vorbereitungen dafür trafen, ihr Öl in anderen Währungen als dem US-Dollar zu verkaufen.

https://www.expresszeitung.com/geld...zsystem-der-crash-ist-nur-eine-frage-der-zeit

Kommentare

Es sind keine Kommentare zum Anzeigen vorhanden.

Blogeintragsinformationen

Autor
JacquesDeMolay
Lesezeit
1 Min. Lesezeit
Aufrufe
131
Letztes Update

Weitere Einträge in Esoterik-Blogs

Zurück
Oben