Nach der Reha, und schöne Träume

Hallöchen,

Ich war jetzt 4 Wochen auf Reha. Leider habe ich mir dort viel mehr "tiefenpsychologisches" erwartet. Aber immerhin hatte ich ganz ganz viel Ruhe, und viel Zeit für mich.
Das war ganz wichtig. Ein bißchen zu mir selber finden.

Mittwoch bin ich dann nahtlos mit größter Freude wieder in die Arbeit gestürzt. Und es war so schön.
Ich habe unbeschreiblich liebe Arbeitskollegen, eine unbeschreiblich liebe Chefin, und es waren nahtlos lauter extrem nette Kunden da. Eine war zwar schwierig, aber ich war die Geduld in Person. Ich fühlte mich wirklich wohl.

In der Reha hab ich so unendlich viele Menschen getroffen, mit so unendlich vielen Schicksalen, das man echt noch mühe hat, schöne Dinge zu sehen. Das Wetter war auch ständig windig.
Nichts von dem, was ich mir vorgenommen hatte, hab ich geschafft. Weder das rauchen aufhören, noch etwas fitter zu werden, konnte ich durchziehen. Aber ich bin die Ruhe in Person.

Trotzdem ist die letzte Woche nun endlich der Akt und die Anklageschrift gekommen, und es war sehr sehr furchtbar. All das schwarz auf weiß zu lesen bohrte sich tief in meine Seele. Und nichts, aber auch gar nichts ist geklärt. Es ist eine Ansammlung aller Aussagen, die so hingeschrieben wurden, wie sie ausgesagt wurden. Völlig unrelevant ob das nun gelogen oder nachvollziehbar ist.
Ich dachte immer Polizeiarbeit beinhaltet auch Lügner zu entlarven. Verhörtechniken, Good Cop und Bad Cop ist ein völliger Mythos.
Die Kripo ist eine einzige Sammelstelle aller Fakten, völlig unrefektiert und völlig wertfrei.
Es obliegt nun dem Gericht, wie der ganze Schwachsinn in Einklang zu bringen ist.

Und bei all des Dramas, habe ich gott sei dank meine Mitte gefunden. Es ist für mich nicht mehr von Bedeutung. Ich weiß, das sie ohne die anderen noch Leben würde, und gleichzeitig weiß ich das es nicht zu verhindern war, und ihr Schicksal, ihre Bestimmung und ihr Weg. Und das ihre Seele bereits wußte das sie gehen wird.

Seit einer Woche habe ich immer den Satz im Kopf den ForrestGumps Mutter in dem Film zu ihm sagte in der "Pralinenszene". Sie sagte "meine Bestimmung war es deine Mama zu sein". Und ihr spüre und höre immer ihren Satz. "meine Bestimmung war, deine Tochter zu sein und diesen Weg zu gehen".

Seit der Akteneinsicht, ist mein Mitleid für die Täter auch dahin. Gott sei dank kann ich mich jetzt davon abgrenzen. Das macht es viel leichter. Viele Monate dachte ich immer, "die Armen" wären auch in einen Wahnsinn verstrickt gewesen, aus dem sie sich nicht lösen konnten." Jetzt weiß ich, sie waren "der Wahnsinnn"

Hoffentlich wird das Gericht das auch so sehen.

Was ich noch erzählen wollte. Im August, als ich nach ihrem Tod 6 Wochen in der Psychiatrie war, hatte ich immer seltsame wunderschöne Träume. Als flöge oder schwebte ich über die ganze Welt. Wunderschöne Landschaften breiteten sich vor mir aus, und ich schwebte lautlos in Sonnigem Licht über die Welt.
Ich dachte, das läge an die Beruhigungsmedikamenten.
Aber jetzt, ein halbes Jahr danach bin ich, bis auf ein paar natürliche Substanzen, Baldrian, Hopfen usw. ziemlich Medikamentenlos und habe noch immer solche Träume.
Es ist, als würde mich im Traum, meine Tochter mitnehmen......"schau wie schön ichs hier hab".

Und am Mittwoch flog ich über alle Karibischen Inseln. Ich muss dazu sagen, ich bin bis jetzt nur einmal nach Brüssel geflogen, und bin quasi kaum bis gar nie auf Urlaub gefahren oder geflogen. Darum wars auch so märchenhaft.
Die Strände waren so weiß, das Meer in tiefsten schönsten Türkisfarben und der Himmel sonnigstblau, mit extremsten Frieden....und "wir" sind da herumgeflitzt, wie in einem Comicfilm, wirbelnd in die Höhe und wieder ein paar Meter über dem Strand dahingeflogen. Ich sehe kein "Wir" und ich spüre auch kein "ich".....ich sehe nur die schöne Welt und ich fühle die Wärme, den Flugwind, und die Schönheit.

Es sind wunderschöne tröstende Träume.

Dann habe ich in der Reha ganz viele "Bücher" in die Hände bekommen. Als würden sie auf mich warten. Zwei geliehen, drei in einem Flohmarktladen für 1 Euro gekauft. Und jedes dieser Bücher hat mir wieder etwas gezeigt und auf etwas vorbereitet.
Das eine Buch über Tibetische Mönche war fast etwas brutal, wie mit "irdischer Materie" passiert. Aber GENAU das musste ich lesen, um ihren "Obduktionsbericht" zu verkraften. Es hat mich kaum berührt, obwohl meine Schwester tagelang weinen hätte wollen.........Jedes Buch kam zur richtigen Zeit.
Das andere Buch war eine Art "Reinkarnations-forschung", und darin erwähnte man eine Art "Seelenschreiben".
Das tut mir auch extrem gut.
Ich schreibe mit meiner Tochter (natürlich nur mit mir).....im normalen "Gesprächsstil". Und alles war mir in den Kopf kommt, als ihre Antwort schreibe ich so schnell wie möglich nieder, ohne groß nachzudenken.
Und es fühlt sich an, als könnte ich ein wenig mit ihr kommunizieren.
Immer wenn ich traurig bin, und sie vermisse mache ich das.
Und oft wenn ich es nach Tagen wieder lese, muss ich manchmal lachen....weil die antworten wirklich sehr oft "in ihrem Sprachstil" daherkommen.
Leider "sagt" sie mir auch keine "Wahrheiten". Sie antwortet oft mit "was ist wahrheit?".

Dann höre ich mir seit ein paar Tagen auf Youtube "nahtoderfahrungen" an. Die finde ich auch allesammt spannend.

Das Thema Tod und Sterben, ist jetzt extrem interesannt für mich geworden. Obwohl ich schon 50 bin, hat das Thema Tod mich nie besonders berührt. Das meine Oma und mein Vater sterben mussten, war irgendwie so vorrausschaubar, verkraftbar, eine logische Folge eines gelebten Lebens, das mehr oder weniger den Tod zur folge hatte. Ich bin von Natur aus, eher eine "Hinnehmerin" von "Gegebenheiten" die man einfach "erdulden" muss. Vor allem habe ich Oma und Vater in den letzten Jahren nicht täglich um mich gehabt, sodas deren Verlust nicht so ein extremes Vermissen nach sich zog.

Aber wenn jemand mit 23 Jahren gehen muss den man unendlich liebte, der unendlich gern lebte, und unendlich wichtig für einen war, und noch so viele Dinge nicht "erfahren" hat......stellen sich so viele Fragen.

Nun ja, da steh ich jetzt.....warte geduldig auf den Termin des Prozesses, lebe mein Leben in ruhiger und beschaulicher Weise weiter, und bin sensibler als je zuvor. Zurückgezogner, ruhiger, besinnlicher, und vor allem wünsche ich mir "wissender" zu sein. "fühlender".

Ich warte auf viele "Zeichen" von ihr, aber außer dieser Träume, die alle auch "nichts bedeuten" können, gibt sie mir kein Zeichen.

Ich bin nur so froh, das endlich die Zeit vergangen ist. Ein halbes Jahr danach ist es wirklich erträglicher geworden. Und es fühlte sich an wie 10 Jahre, auch fühle ich mich so als wäre ich um 10 Jahre gealtert, oder habe meine "Unschuld" verloren. Meine Naivität, und mein Urvertrauen.

Es hat mich für immer verändert. Unwiederbringbar.

Schönen Sonntag euch allen.
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merlina40
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