Es ist das Verdienst dieses Buches von Marie-France Hirigoyen, Betroffenen anhand anschaulicher Beispiele und klarer Tatsachenbeschreibungen darin zu helfen, die subtilen Manipulationen als das zu erkennen, was sie sind: perverse, seelische Gewalt.
Durch perverse Gewalttäter angegriffene Menschen tun sich oft schwer damit, selber ernst zu nehmen, dass sie nicht spinnen. Denn es ist oft für sie unbegreiflich, zu glauben, dass jemand, den sie gut kennen, so hinterhältig berechnend handeln kann. Denn es handelt sich ja um den Partner oder die Partnerin, um Vater, Mutter oder Kind, um einen Kollegen oder einen (politischen) Freund. Und so sind sie dem Angreifer oft naiv in die Falle getappt. Durch Manipulationen eingesponnen in ein unsichtbares Netz subtiler, unfairer Machenschaften, ausgesetzt immer neuen Giftspritzen. Zur völligen Lähmung tragen dann noch eigene Schuldgefühle bei. Denn Opfer suchen häufig die Schuld bei sich.
Verstärkt wird dies unter Umständen dadurch, dass andere Menschen seelische Gewalt herunterspielen, vor ihr die Augen verschließen oder aber gleichmäßige Schuldverteilungen vornehmen. Dazu können dann unter Umständen Vermittlungs- und Versöhnugsversuche kommen, welche oberflächlich ansetzen mit dem Motto: “Zum Streit gehören immer zwei!” Das Buch von Hirigoyen macht sehr deutlich, dass von solchen Vermittlungsversuchen dringend Abstand zu nehmen ist, wenn es um perverse Gewalt geht. Denn sie werden weder Opfer noch Täter gerecht, sondern unterstützen lediglich das perverse Spiel des Angreifers. Wenn jemand seinen Hass gegen andere Menschen ausagiert, dann hilft nur eine konsequente Haltung, die klar und deutlich sagt: “Das kannst du auf keinen Fall tun. Das werden wir nicht dulden.? Gewalt darf sich nicht durchsetzen.
Das Buch von Hirigoyen macht Mut, sich aus dem Dickicht perverser Manipulationen zu befreien. Allerdings nennt es für das, was zu tun ist, keine Patentrezepte.
Die Autorin geht davon aus, dass nur der Weg der Trennung bleibt, da gegen einen Perversen nie zu gewinnen oder dieser schon gleich gar nicht zu “heilen” ist - vor allem durch ein Opfer nicht. Das ist schwierig genug. Denn Aggressoren wollen sich nie trennen. Hirigoyen meint, wenn sich die Trennung bewerkstelligen lässt, so ist sie das Werk der Opfer, nie das der Aggressoren. Dieser Befreiungsprozess vollzieht sich unter Schmerzen und Schuldgefühlen, da die narzistischen Perversen sich als im Stich gelassene Opfer aufspielen und damit einen neuen Vorwand finden für ihre Gewalt. Bei einem Trennungsvorgang halten sich die Perversen immer für die Geschädigten, werden prozesssüchtig und nützen es aus, dass ihr Opfer, das es eilig hat, Schluss zu machen, noch zu allen Zugeständnissen bereit ist.
Deshalb benötigen Opfer perverser Gewalt auch dringend Unterstützung: durch Freunde und Bekannte, durch Fachkräfte, seien es Juristen, Ärzte, Therapeuten, etc. - also Menschen, welche seelische Gewalt nicht herunterspielen, sondern als das sehen, was sie ist: pervers und zutiefst schädlich!
Die Sensibilisierung für psychische und perverse Formen der Gewalt ist also nicht nur für Opfer wichtig, sondern für uns alle. Jede und jeder ist gefordert, mit wachen Augen und Sinnen seine Umwelt wahrzunehmen und dort intervenierend oder helfend einzugreifen, wo Gewalt ausgeübt wird.
Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. Dtv-Verlag München 2002. 240 Seiten. ISBN: 3-423-36288-4. Euro 9,50.
Durch perverse Gewalttäter angegriffene Menschen tun sich oft schwer damit, selber ernst zu nehmen, dass sie nicht spinnen. Denn es ist oft für sie unbegreiflich, zu glauben, dass jemand, den sie gut kennen, so hinterhältig berechnend handeln kann. Denn es handelt sich ja um den Partner oder die Partnerin, um Vater, Mutter oder Kind, um einen Kollegen oder einen (politischen) Freund. Und so sind sie dem Angreifer oft naiv in die Falle getappt. Durch Manipulationen eingesponnen in ein unsichtbares Netz subtiler, unfairer Machenschaften, ausgesetzt immer neuen Giftspritzen. Zur völligen Lähmung tragen dann noch eigene Schuldgefühle bei. Denn Opfer suchen häufig die Schuld bei sich.
Verstärkt wird dies unter Umständen dadurch, dass andere Menschen seelische Gewalt herunterspielen, vor ihr die Augen verschließen oder aber gleichmäßige Schuldverteilungen vornehmen. Dazu können dann unter Umständen Vermittlungs- und Versöhnugsversuche kommen, welche oberflächlich ansetzen mit dem Motto: “Zum Streit gehören immer zwei!” Das Buch von Hirigoyen macht sehr deutlich, dass von solchen Vermittlungsversuchen dringend Abstand zu nehmen ist, wenn es um perverse Gewalt geht. Denn sie werden weder Opfer noch Täter gerecht, sondern unterstützen lediglich das perverse Spiel des Angreifers. Wenn jemand seinen Hass gegen andere Menschen ausagiert, dann hilft nur eine konsequente Haltung, die klar und deutlich sagt: “Das kannst du auf keinen Fall tun. Das werden wir nicht dulden.? Gewalt darf sich nicht durchsetzen.
Das Buch von Hirigoyen macht Mut, sich aus dem Dickicht perverser Manipulationen zu befreien. Allerdings nennt es für das, was zu tun ist, keine Patentrezepte.
Die Autorin geht davon aus, dass nur der Weg der Trennung bleibt, da gegen einen Perversen nie zu gewinnen oder dieser schon gleich gar nicht zu “heilen” ist - vor allem durch ein Opfer nicht. Das ist schwierig genug. Denn Aggressoren wollen sich nie trennen. Hirigoyen meint, wenn sich die Trennung bewerkstelligen lässt, so ist sie das Werk der Opfer, nie das der Aggressoren. Dieser Befreiungsprozess vollzieht sich unter Schmerzen und Schuldgefühlen, da die narzistischen Perversen sich als im Stich gelassene Opfer aufspielen und damit einen neuen Vorwand finden für ihre Gewalt. Bei einem Trennungsvorgang halten sich die Perversen immer für die Geschädigten, werden prozesssüchtig und nützen es aus, dass ihr Opfer, das es eilig hat, Schluss zu machen, noch zu allen Zugeständnissen bereit ist.
Deshalb benötigen Opfer perverser Gewalt auch dringend Unterstützung: durch Freunde und Bekannte, durch Fachkräfte, seien es Juristen, Ärzte, Therapeuten, etc. - also Menschen, welche seelische Gewalt nicht herunterspielen, sondern als das sehen, was sie ist: pervers und zutiefst schädlich!
Die Sensibilisierung für psychische und perverse Formen der Gewalt ist also nicht nur für Opfer wichtig, sondern für uns alle. Jede und jeder ist gefordert, mit wachen Augen und Sinnen seine Umwelt wahrzunehmen und dort intervenierend oder helfend einzugreifen, wo Gewalt ausgeübt wird.
Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. Dtv-Verlag München 2002. 240 Seiten. ISBN: 3-423-36288-4. Euro 9,50.