„Hochmut kommt vor dem Fall“ steht geschrieben.
Und Hochmut meint genau das, was mit
bösartigem Narzissmus umschrieben wird. Mit
der Sünde des Hochmutes oder des Stolzes
meint die Kirche nicht die legitimen Erfolgsgefühle.
Gemeint ist jener Stolz, der die eigene
Sündhaftigkeit leugnet – eine Art von Arroganz,
die den Menschen dazu verleitet, jedes Urteil
zurückzuweisen, das durch die täglichen Beweise
der eigenen Unzulänglichkeiten fällig wäre.
Man kann eine Tendenz beobachten, dass die
Guten immer besser und die Bösen immer
schlechter werden. E. Fromm sagte: Unsere Entscheidungsfähigkeit
steht immer in Verbindung
mit unserer Lebenspraxis. Je länger wir bereits
falsche Entscheidungen getroffen haben, um so
mehr „verhärtet“ sich unser Herz; je öfter wir
die richtige Entscheidung treffen, um so „weicher“
wird unser Herz oder besser gesagt, um so
lebendiger wird es.
Fromm sah die Entstehung menschlicher Bosheit
als Entwicklungsprozess: Wir sind nicht böse
geschaffen oder gezwungen, böse zu sein,
sondern wir werden im Laufe der Zeit durch eine
Reihe falscher Entscheidungen immer böser.
Es geht also immer um unsere Wahl und unseren
Willen.
Es gibt zwei Seinszustände: die Unterordnung unter
Gott und das Gute oder die Weigerung, sich
irgendeiner Größe unterzuordnen außer dem
eigenen Willen – was automatisch an die
Mächte des Bösen versklavt. Wir gehören letztlich
entweder Gott oder dem Teufel.
„Es gibt im ganzen All kein Stück
neutralen Boden: jeder Quadratzentimeter, jeder
Sekundenbruchteil wird von Gott beansprucht –
und gleichzeitig von Satan.“
3. Begegnung mit dem Bösen im Alltag
Will man böse Menschen ausfindig machen,
besteht der einfachste Weg darin, von ihren Opfern
auszugehen und die Spur zurückzuverfolgen.
Deswegen sollte man sich am besten unter
den Eltern emotional gestörter Kinder auf die
Suche machen.
Das Böse habe ich als Machtanwendung definiert,
die das Ziel hat, das innere Wachstum anderer
zu zerstören, um dadurch die Einheit des
eigenen kranken Selbst verteidigen und bewahren
zu können. Es ist, kurz gesagt, die Suche
nach dem Sündenbock. Wir machen nicht Starke
zum Sündenbock, sondern Schwache. Damit
die Bösen ihre Macht missbrauchen können,
Müssen sie zunächst die Macht haben, sie zu
gebrauchen. Sie müssen eine Art von Herrschaft
über ihre Opfer haben. Die verbreitetste Herrschaftsform
ist die der Eltern über die Kinder.
Kinder sind schwach, wehrlos und in der Beziehung
zu den Eltern gefangen. Deshalb ist es
kein Wunder, dass die Mehrzahl der Opfer des
Bösen Kinder sind. Das kann auch darin bestehen,
dass Eltern die Ablösung der Kinder verhindern
und so die Entwicklung des Kindes den
eigenen unreifen selbstzentrierten Wünschen
opfern.
Als Erwachsene werden wir nicht vom Schicksal
gezwungen, in die Falle einer bösen Macht
zu tappen; wir stellen uns selbst die Falle.
Geisteskrankheit und der Name des Bösen
Das Böse wird in der Psychiatrie nicht benannt.
Auch zögern wir, konkreten Individuen das Etikett
„böse“ anzuhängen. In Ihrer Gegenwart
empfinden wir daher eine namenlose Furcht.
Und doch ist es nicht ungefährlich, das Böse beim Namen zu nennen. Denn wenn wir etwas
zutreffend benennen, erlangen wir damit eine
gewisse Macht über diesen Gegenstand.
Daher beginnt die Behandlung einer Krankheit
mit der Diagnose. Ist aber Bosheit eine Krankheit?
Es gibt drei rationale Gründe Bosheit nicht
als Krankheit zu sehen. Dennoch werde ich sie
als Geisteskrankheit behandeln.
Das erste Argument meint, dass jemand nur
dann krank sei, wenn er selber Schmerzen empfinde.
Dieses Argument wird entkräftigt.
Dennoch ist Bosheit immer auch eine
Entscheidung, die jemand getroffen hat – genau
genommen ist es sogar eine ganze Reihe
von Entscheidungen.
Ich plädiere dafür, dass Bosheit als Krankheit
angesehen wird, und dass sie daher wissenschaftlich
untersucht und erforscht wird. Die
Bezeichnung des Bösen als Krankheit verpflichtet
uns zudem, dem Bösen mit Barmherzigkeit
zu nähern.
Ich sehe die menschliche
Bosheit als spezielle Variante der narzisstischen Persönlichkeitsstörung an. Zusätzlich zur Leugnung
von Verantwortung, wie sie bei allen Persönlichkeitsstörungen
vorkommen, kommen
hier noch die folgenden Merkmale hinzu:
a) durchgehend, destruktives, anschuldigendes
Verhalten, das mitunter ganz
subtil auftreten kann.
b) Übermäßige, wenn auch meist verdeckte,
Unverträglichkeit gegenüber
Kritik und anderen Formen narzistischer
Kränkungen.
c) Auffällige Sorge um öffentliches Ansehen
und Selbstbild der Achtbarkeit, was
einerseits die Lebensweise stabilisiert,
andererseits aber auch zur Vorspiegelung
falscher Tatsachen und zur Leugnung
von Hassgefühlen oder Rachemotiven
führt.
d) Intellektuelle Unredlichkeit, mit wachsender
Wahrscheinlichkeit leichter schizophrenieähnliche
Denkstörungen in Stresszeiten.
Bosheit ist aber nicht leicht zu diagnostizieren.
Ich habe das Böse einmal so definiert: Die Ausübung
politischer Macht – das heisst, den eigenen
Willen anderen Menschen aufzuzwingen
mittels offenem oder verdecktem Zwang – um
... spirituelles Wachstum zu vermeiden.
Böse Menschen sind für politisches Karrierestreben
anfälliger als andere. Gleichzeitig wird
sie ihr Eigensinn, der sich nicht unterordnen
kann, höchstwahrscheinlich in ein politisches
Debakel nach dem anderen führen.
Existiert der Teufel?
Peck glaubte zuerst nicht an die Existenz eines
Teufels. Er suchte gezielt Fälle von Besessenheit
und wurde schliesslich fündig.
Die grosse Mehrheit der Fälle, die in der Literatur
beschrieben werden, sind Fälle von Besessenheit
durch unbedeutendere Dämonen. Diese
beiden Fälle jedoch waren insofern höchst ungewöhnlich,
weil es sich um Fälle von satanischer
Besessenheit handelte. Ich weiss jetzt,
dass Satan eine Realität ist. Ich bin ihm begegnet.
Echte Besessenheit ist, soweit wir wissen, äusserst
selten. Menschliche Bosheit hingegen ist
verbreitet.
Der Bezugsrahmen von Christentum und Psychotherapie
muss sich aber nicht gegenseitig
ausschliessen.
Satan lässt nicht
so leicht los.
Satan ist ein Geist. Er kann nichts Böses tun
ausser durch den menschlichen Körper. Er muss
Menschen benutzen um seine Teufeleien zu vollstrecken. Daher haben dämonische Geister
einen so starken Drang zu Körpern.
In Wirklichkeit besitzt Satan nur insofern Macht
über Menschen, als es Menschen gibt, die an
seine Lügen glauben.
Einige der wichtigsten Lügen waren:
Menschen müssen sich verteidigen, um zu überleben;
sie können sich bei dieser Selbstverteidigung
nur auf sich selber verlassen; Liebe ist
Einbildung; der Tod ist das Ende von allem; alle
Menschen werden in erster Linie vom Geld motiviert....
Satan kann jede menschliche Sünde oder
Schwäche ausnutzen. Er wird jede verfügbare
Taktik anwenden, aber seine Hauptwaffe ist die
Furcht.
Der gelungenste Betrug Satans besteht darin,
uns seine tatsächliche Existenz zu verbergen.
Satan hat auch Schwächen. Sein Stolz lässt ihn
oft zum Angeber werden. Auch seine extreme
Sebstzentriertheit führt dazu, dass er zur Liebe
überhaupt keinen Zugang findet. Er versteht
auch nichts von Wissenschaft, denn echte Wissenschaft
geht von der grundlegenden menschlichen
Neigung aus, sich selbst zu betrügen, und
wendet die wissenschaftlichen Methoden an, um
dieser Neigung entgegenzuwirken. Echte Wissenschaft
hält die Wahrheit höher als die eigenen
Wünsche. Als Betrüger seiner selbst, kann
Satan das nicht verstehen.
Und Hochmut meint genau das, was mit
bösartigem Narzissmus umschrieben wird. Mit
der Sünde des Hochmutes oder des Stolzes
meint die Kirche nicht die legitimen Erfolgsgefühle.
Gemeint ist jener Stolz, der die eigene
Sündhaftigkeit leugnet – eine Art von Arroganz,
die den Menschen dazu verleitet, jedes Urteil
zurückzuweisen, das durch die täglichen Beweise
der eigenen Unzulänglichkeiten fällig wäre.
Man kann eine Tendenz beobachten, dass die
Guten immer besser und die Bösen immer
schlechter werden. E. Fromm sagte: Unsere Entscheidungsfähigkeit
steht immer in Verbindung
mit unserer Lebenspraxis. Je länger wir bereits
falsche Entscheidungen getroffen haben, um so
mehr „verhärtet“ sich unser Herz; je öfter wir
die richtige Entscheidung treffen, um so „weicher“
wird unser Herz oder besser gesagt, um so
lebendiger wird es.
Fromm sah die Entstehung menschlicher Bosheit
als Entwicklungsprozess: Wir sind nicht böse
geschaffen oder gezwungen, böse zu sein,
sondern wir werden im Laufe der Zeit durch eine
Reihe falscher Entscheidungen immer böser.
Es geht also immer um unsere Wahl und unseren
Willen.
Es gibt zwei Seinszustände: die Unterordnung unter
Gott und das Gute oder die Weigerung, sich
irgendeiner Größe unterzuordnen außer dem
eigenen Willen – was automatisch an die
Mächte des Bösen versklavt. Wir gehören letztlich
entweder Gott oder dem Teufel.
„Es gibt im ganzen All kein Stück
neutralen Boden: jeder Quadratzentimeter, jeder
Sekundenbruchteil wird von Gott beansprucht –
und gleichzeitig von Satan.“
3. Begegnung mit dem Bösen im Alltag
Will man böse Menschen ausfindig machen,
besteht der einfachste Weg darin, von ihren Opfern
auszugehen und die Spur zurückzuverfolgen.
Deswegen sollte man sich am besten unter
den Eltern emotional gestörter Kinder auf die
Suche machen.
Das Böse habe ich als Machtanwendung definiert,
die das Ziel hat, das innere Wachstum anderer
zu zerstören, um dadurch die Einheit des
eigenen kranken Selbst verteidigen und bewahren
zu können. Es ist, kurz gesagt, die Suche
nach dem Sündenbock. Wir machen nicht Starke
zum Sündenbock, sondern Schwache. Damit
die Bösen ihre Macht missbrauchen können,
Müssen sie zunächst die Macht haben, sie zu
gebrauchen. Sie müssen eine Art von Herrschaft
über ihre Opfer haben. Die verbreitetste Herrschaftsform
ist die der Eltern über die Kinder.
Kinder sind schwach, wehrlos und in der Beziehung
zu den Eltern gefangen. Deshalb ist es
kein Wunder, dass die Mehrzahl der Opfer des
Bösen Kinder sind. Das kann auch darin bestehen,
dass Eltern die Ablösung der Kinder verhindern
und so die Entwicklung des Kindes den
eigenen unreifen selbstzentrierten Wünschen
opfern.
Als Erwachsene werden wir nicht vom Schicksal
gezwungen, in die Falle einer bösen Macht
zu tappen; wir stellen uns selbst die Falle.
Geisteskrankheit und der Name des Bösen
Das Böse wird in der Psychiatrie nicht benannt.
Auch zögern wir, konkreten Individuen das Etikett
„böse“ anzuhängen. In Ihrer Gegenwart
empfinden wir daher eine namenlose Furcht.
Und doch ist es nicht ungefährlich, das Böse beim Namen zu nennen. Denn wenn wir etwas
zutreffend benennen, erlangen wir damit eine
gewisse Macht über diesen Gegenstand.
Daher beginnt die Behandlung einer Krankheit
mit der Diagnose. Ist aber Bosheit eine Krankheit?
Es gibt drei rationale Gründe Bosheit nicht
als Krankheit zu sehen. Dennoch werde ich sie
als Geisteskrankheit behandeln.
Das erste Argument meint, dass jemand nur
dann krank sei, wenn er selber Schmerzen empfinde.
Dieses Argument wird entkräftigt.
Dennoch ist Bosheit immer auch eine
Entscheidung, die jemand getroffen hat – genau
genommen ist es sogar eine ganze Reihe
von Entscheidungen.
Ich plädiere dafür, dass Bosheit als Krankheit
angesehen wird, und dass sie daher wissenschaftlich
untersucht und erforscht wird. Die
Bezeichnung des Bösen als Krankheit verpflichtet
uns zudem, dem Bösen mit Barmherzigkeit
zu nähern.
Ich sehe die menschliche
Bosheit als spezielle Variante der narzisstischen Persönlichkeitsstörung an. Zusätzlich zur Leugnung
von Verantwortung, wie sie bei allen Persönlichkeitsstörungen
vorkommen, kommen
hier noch die folgenden Merkmale hinzu:
a) durchgehend, destruktives, anschuldigendes
Verhalten, das mitunter ganz
subtil auftreten kann.
b) Übermäßige, wenn auch meist verdeckte,
Unverträglichkeit gegenüber
Kritik und anderen Formen narzistischer
Kränkungen.
c) Auffällige Sorge um öffentliches Ansehen
und Selbstbild der Achtbarkeit, was
einerseits die Lebensweise stabilisiert,
andererseits aber auch zur Vorspiegelung
falscher Tatsachen und zur Leugnung
von Hassgefühlen oder Rachemotiven
führt.
d) Intellektuelle Unredlichkeit, mit wachsender
Wahrscheinlichkeit leichter schizophrenieähnliche
Denkstörungen in Stresszeiten.
Bosheit ist aber nicht leicht zu diagnostizieren.
Ich habe das Böse einmal so definiert: Die Ausübung
politischer Macht – das heisst, den eigenen
Willen anderen Menschen aufzuzwingen
mittels offenem oder verdecktem Zwang – um
... spirituelles Wachstum zu vermeiden.
Böse Menschen sind für politisches Karrierestreben
anfälliger als andere. Gleichzeitig wird
sie ihr Eigensinn, der sich nicht unterordnen
kann, höchstwahrscheinlich in ein politisches
Debakel nach dem anderen führen.
Existiert der Teufel?
Peck glaubte zuerst nicht an die Existenz eines
Teufels. Er suchte gezielt Fälle von Besessenheit
und wurde schliesslich fündig.
Die grosse Mehrheit der Fälle, die in der Literatur
beschrieben werden, sind Fälle von Besessenheit
durch unbedeutendere Dämonen. Diese
beiden Fälle jedoch waren insofern höchst ungewöhnlich,
weil es sich um Fälle von satanischer
Besessenheit handelte. Ich weiss jetzt,
dass Satan eine Realität ist. Ich bin ihm begegnet.
Echte Besessenheit ist, soweit wir wissen, äusserst
selten. Menschliche Bosheit hingegen ist
verbreitet.
Der Bezugsrahmen von Christentum und Psychotherapie
muss sich aber nicht gegenseitig
ausschliessen.
Satan lässt nicht
so leicht los.
Satan ist ein Geist. Er kann nichts Böses tun
ausser durch den menschlichen Körper. Er muss
Menschen benutzen um seine Teufeleien zu vollstrecken. Daher haben dämonische Geister
einen so starken Drang zu Körpern.
In Wirklichkeit besitzt Satan nur insofern Macht
über Menschen, als es Menschen gibt, die an
seine Lügen glauben.
Einige der wichtigsten Lügen waren:
Menschen müssen sich verteidigen, um zu überleben;
sie können sich bei dieser Selbstverteidigung
nur auf sich selber verlassen; Liebe ist
Einbildung; der Tod ist das Ende von allem; alle
Menschen werden in erster Linie vom Geld motiviert....
Satan kann jede menschliche Sünde oder
Schwäche ausnutzen. Er wird jede verfügbare
Taktik anwenden, aber seine Hauptwaffe ist die
Furcht.
Der gelungenste Betrug Satans besteht darin,
uns seine tatsächliche Existenz zu verbergen.
Satan hat auch Schwächen. Sein Stolz lässt ihn
oft zum Angeber werden. Auch seine extreme
Sebstzentriertheit führt dazu, dass er zur Liebe
überhaupt keinen Zugang findet. Er versteht
auch nichts von Wissenschaft, denn echte Wissenschaft
geht von der grundlegenden menschlichen
Neigung aus, sich selbst zu betrügen, und
wendet die wissenschaftlichen Methoden an, um
dieser Neigung entgegenzuwirken. Echte Wissenschaft
hält die Wahrheit höher als die eigenen
Wünsche. Als Betrüger seiner selbst, kann
Satan das nicht verstehen.