Lautlos

Wenn man ein Glas oder einen Teller fallen lässt, dann ensteht ein lautes, schepperndes Geräusch. Wenn ein Fenster zubricht, ein Tischbein zersplittert oder ein Bild von der Wand stürzt, kann man es hören.

Aber wenn das Herz bricht, geschieht es vollkommen lautlos. Eigentlich würde man denken, weil es so wichtig, so schwerwiegend ist, macht es einen Mordskach, oder es erklingt vielleicht eine Art zeremonieller Ton, ein symbolischer Gong , eine Glocke.

Aber es passiert lautlos, obwohl man sich beinahe wünscht, da wäre ein Laut, der einen von dem Schmerz ablenkt.

Wenn es ein Geräusch gibt, dann in deinem Inneren. Ein Schrei, den niemand hören kann außer dir selbst, so laut, dass dir die Ohrem klingen und der Kopf weh tut. Er zappelt in der Brust herum wie ein gefangener Hai, er brüllt wie eine Bärin, der man ihr Junges weggenommen hat. So sieht er aus und so klingt er - wie ein riesenhaftes Tier, das brüllend um sich schlägt, sich panisch aus der Falle zu befreien sucht, gefangen in seinen eigenen Gefühlen.

Aber das ist es ja mit der Liebe, niemand ist vor ihr gefeit. Sie ist wild, roh, wie eine offene, dem Salzwasser ausgesetzte Fleischwunde, und wenn diese Wunde wirklich aufbricht, dann geschieht es lautlos. Du schreist im Inneren, und keiner kann dich hören.

Kommentare

Teil 1/3

Es ist wirklich schlimm wenn man das verliert, was man richtig liebt. Ich glaube nicht, dass es ein tieferes Leiden und schlimmere Qualen gibt. Andererseits trägt die Fähigkeit Leid zu empfinden auch eine gewisse Qualität in sich. Wenn es so richtig aus dem Herzen kommt, dann hat so etwas eine besondere Bedeutung. Denn dann hat man sein Herz offen nach außen hin getragen und ist wahrhaftig zu sich selbst und dem Anderen gewesen. Zu sagen, es berührte einen nicht, wäre eine bittere Lüge und ein Zeichen von Abgestumpftheit.

Was ich von meinen Erfahrungen sagen kann ist, dass die Liebe wir wir meinen, nicht immer ganz sooo rein ist wie wir meinen. Oft stecken dabei eigene Bedürfnisse, Verlangen, Sehnsüchte, Interessen und vor allem auch Gewohnheiten dahinter. Oft meinen wir deswegen nach einer Trennung den Partner zu vermissen ... aber manchmal, wenn man einen tieferen Blick hineinwirft, erkennt man vielleicht ein allgemeines, tiefes Verlangen nach Zuneigung, Wärme, Körperlichkeit und Geborgenheit, welches dahinter steckt. Nach einer Trennung projizieren wir vielleicht all unsere Verlangen in die "verlorene" Person und sind deswegen umso trauriger, weil wir meinen, nur DIESE Person wäret dazu in der Lage uns glücklich zu machen. Ist das nicht verrückt? Sehr sehr oft mangelt es uns letztlich an Selbstliebe!

Die Liebe ist immer auch echte Liebe, aber da steckt immer auch ein Teil Eigeninteresse dahinter und wir sind eigentlich deswegen am traurigsten, weil wir unser Lebensglück mit dieser Person gesehen hätten. Es geht uns also in erster Linie um uns selber ... und unsere Bedürfnisse. Ich empfinde einen Mangel und die geliebte Person soll wieder kommen um diesen Mangel zu beheben, oft ganz abgesehen davon, wie es der anderen Person damit geht. Diese Person hat auch wiederum Bedürfnisse und Interessen ...

=> Teil 2/3
 
Teil 2/3

und auch von dieser Seite ist mehr oder weniger Liebe im Spiel. Also alles in Allem ist das ein sehr komplexer Cocktail aus echter Liebe und Eigeninteresse. Deswegen sagte zum Beispiel Meister Eckehart: Der Mensch liebt mit dem Willen. Nur Gott kennt die wahre bedingungslose Liebe.

Was ich sagen möchte ist eigentlich, dass wir dann Fortschritte machen, wenn wir bedingungsloser lieben können ... also wenn wir unsere Liebe nicht an Bedingungen knüpfen. Das wird dann gut funktionieren, wenn wir uns zuerst einmal selbst richtig lieben und mit uns selbst glücklich sind. Auch nach einer Trennung kann man einen Menschen noch genauso lieben, vielleicht von einem anderen Standpunkt aus, aber ich meine, wenn man einen Menschen richtig liebt (wenn es sich um wahre Liebe handelt), dann verändert sich diese Liebe niemals. Das ist sicherlich schwer nachzuvollziehen, aber die wahre Liebe ist bedingungslos und ändert sich nicht.

Es wäre eine irrsinnige Tragödie wäre unser Herz nicht erweiterbar. In einem Herzen haben auch andere Menschen Platz und so gibt es immer andere wunderbare Seelen, die ein Stück des Weges gemeinsam mit uns gehen dürfen/müssen. Anstatt sich an etwas festzuklammern, was frei sein möchte wäre es würdevoller es in Liebe gehen zu lassen ... in der Gewissheit, dass wir alle ein Teil des einen Bewusstseins sind ... in der Gewissheit, dass wir sowieso alle zusammen gehören und zusammen sein werden ... in der Gewissheit, dass dieses Leben etwas anderes für mich vorgesehen hat ... und auch wenn ich mich so heftig dagegenstemme und flehend, um die Erfüllung meiner Wünsche bitte ... dann hat es eben seinen Grund warum gerade dieser Wunsch sich nicht erfüllen soll. Wir wissen ja gar nicht was noch auf uns zukommt und wie schön wir es noch haben werden. Aber es ist immer so, dass sich zuerst gewisse Dinge ändern müssen (wie auch wir selbst), damit wir dann diese neue Dinge in einer nie gekannte Fülle erfahren können.

=> Teil 3/3
 
Teil 3/3

Das 'Spiel des freien Geistes' ist so real, dass wir alles darauf setzen ... so als wäre es das Einzige was IST. In Wirklichkeit gibt es aber hinter diesem Spiel noch viel viel mehr und wenn wir das erkennen dürfen, dass wir sehr geliebt werden, werden wir sehr glücklich sein.

Liebe Grüße

Topper
 

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Asaglia
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