Isabella über den "Verräter" . . .

Jetzt möchte ich ein ganz besonderes Thema ansprechen, das nicht so ganz

einfach zu erklären sein wird.



Ich meine den Verräter als Archetyp, gewissermaßen als eine Kraft, die in

unserem Leben auch ihre Aufgabe und wichtige Bedeutung hat.

Der Verräter ist ja eigentlich sehr ungeliebt. Er schleicht sich ein, biedert

sich vielleicht an (so mag es wenigstens erscheinen), und öffnet von innen

her die Tür nach außen, das was man eigentlich gar nicht wollte.



Dieses ist ihm möglich, gerade weil er sich vollkommen anpassen und

einfügen kann. Er wirkt dann wie einer von uns, ist es vielleicht auch, aber

in seiner Freundschaft zu uns, ist er zugleich auch den vermeintlichen

Feinden gegenüber offen. So fühlt man sich schließlich verraten und

verkauft, und versteht am Ende vielleicht die Welt nicht mehr.



Aber was macht er denn eigentlich in Wirklichkeit, dieser Verräter?



Er öffnet Türen, die wir selbst niemals öffnen würden. Er lädt ein, was wir

selbst niemals einladen würden. Und somit schafft er ungeahnte Möglich-

keiten für das Neue, Möglichkeiten für Verbindungen und Verschmelzungen

der ganz besonderen Art. Und er kann dadurch auch uralte Verkrustungen

erlösen und heilen.

Er schafft Kanäle in dicken Mauern, und öffnet alte verrostete Türen und

Tore, die wir selbst gar nicht mehr sehen konnten.



Weil man sich aber vor so etwas fürchtet, und sich daher lieber in seinen

altgewohnten Bereichen aufhält, erscheint einem dieses alles als höchster

Verrat. Und das Neue, gegen das man sehr großen Widerstand leistet, kann

tatsächlich zunächst sehr unangenehm wirken.

So schützt uns der vermeintliche Verräter also letztendlich davor, auf ewig

in alten verkrusteten, aber aus Angst liebgewordenen selbstgebauten

Gefängnissen zu verharren, nur weil wir es vielleicht nicht mehr anders

wissen.



Und darum bringt er, der Verräter, uns am Ende doch wieder ein Stück

weiter nach Hause.



Genaugenommen ist es ein Teil in uns selbst, der das so will. Denn ganz

tief in uns drängt es auf ewig zur Wahrheit. Und dann kommt also er, …….

der Ungebetene; ………gehört zu uns, durchdringt unser Leben und unsere

Welt, ist eins mit uns und in nichts von uns zu unterscheiden. Mit dem

einzigen Unterschied, dass er irgendwann einfach hingeht und die Tür

aufmacht. Eine Tür, die wir selbst vielleicht bis dahin noch nicht einmal

gesehen haben.





Und somit kann man bei diesem Thema natürlich nicht anders, als schließlich

auch über den Verrat an Jesu zu sprechen, über Judas, den Verräter schlecht-

hin.

Man kann eigentlich davon ausgehen, dass Jesus selbst seinen Weg so

gewählt hatte, wenn es auch ein furchtbarer Weg gewesen war. Und er alleine

hätte es wohl niemals fertiggebracht, einfach so zu den Römern zu laufen,

und sich selbst zu stellen (und wenn, dann hätten ihn wahrscheinlich seine

Jünger einfach festgehalten und es nicht zugelassen).

Judas war es also, der diese furchtbare Tür für ihn öffnete, sie sozusagen

aufstieß.

Und von dieser Sicht her gesehen, war auch sein Kuss, der sogenannte

Judaskuss, im Grunde ehrlich gemeint.



Hoffentlich versteht ihr, was ich meine. Dieses war natürlich ein Extremfall,

aber ein Verräter wird allgemein nicht gemocht, und er kann meistens nicht

besonders auf Gegenliebe hoffen.

Die Aufgabe die er übernimmt, ist darum nicht gerade leicht.

Und im Fall von Judas, denke ich, dass es sich hier um eine große Seele

gehandelt haben muss. Gerade weil die Menschen wegen ihrer großen

Schuldgefühle jemanden brauchten, auf den sie diese riesengroße Schuld

laden konnten.



Bedenkt einmal, es wird immer behauptet, Jesus sei für unsere Schuld

gestorben. Aber wer hat denn nun wirklich diese riesengroße Schuld auf seine

Schultern genommen ???



So, nun habe ich euch eine wichtige Kraft im Leben beschrieben, ohne die

manchmal nichts mehr in Bewegung wäre, der man bestimmt nicht so gerne

begegnet, die aber durchaus ihre Berechtigung und Bedeutung hat.



Und nun will ich euch noch sagen, wo der tiefste Ursprung jeden Verrats

liegt. Dieser Ort ist nämlich unser eigenes Herz. Das klingt jetzt für euch

vielleicht eigenartig, aber im Herzen liegt die Verbindung zu allem was ist.

Und das Herz macht wirklich alle Türen auf, es hat eigentlich gar keine

Türen, keine Trennung, kein Auseinandernehmen. Und darum ist das Herz

letztendlich unser größter Verräter.

Denn es macht keine „Spielchen“ mit , und seine Liebe fließt ohne Grenzen

und Unterschiede überall hin, ob du das nun willst oder nicht. Aber glaube

mir, genaugenommen willst du es eigentlich auch !


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