Hab mich wieder völlig verloren....

Hallo und so....

Ich treibe wieder irgendwo im Treibsand dahin. Kein einziger Tag wo ich das Gefühl habe irgendwas selbst steuern zu können. Ich arbeite, esse und schlafe. Alles andere nehme ich nicht mal wahr. Ich funktioniere bestens im Sinne der Gesellschaft.
Der Prozess vom Tod meiner Tochter ist auf Oktober/November verschoben. 14 Monate !!! Es is einfach Unfassbar.
Wenigstens hat sich jetzt endlich mal jemand der "hochgelobten Vereine" bereit erklärt mit mir zu sprechen.
Ich bin zwar des sprechens darüber auch schon müde, aber vielleicht weiß er dennoch Hilfe.

Meine Therapeutin, zu der ich in ner halben Stunde fahre, tut mir auch recht gut. Es hat eh lange gedauert jemanden zu finden, mit dem man gut kann.

Aber über all dem steht das "VERMISSEN".........ich denke, ich werde eine Art Gedenkseite über sie irgendwo
ins Netz stellen. Vermutlich eh schon die Millionste, von Menschen die sich wünschten ihre Lieben werden
nach dem Tod nicht vergessen.

Aber es ist so erschreckend wie schnell die Zeit läuft.......ich kann gar nicht fasssen wie schnell die Tage, Wochen und Monate vergehen, obwohl man dachte die Welt hätte aufgehört sich zu drehen.

Nichts hat es verändert. Es gibt einen Song von Reinhard Fendrich in dem es heißt:

Du hoffst, du fehlst an dieser Stelle,
wenn es einmal zu eng wird deiner Seele,
die Wahrheit hört man nicht so gern ,
es wird keine Wolke und kein Stern vom Himmel fallen,
und es wird nicht einmal ein Stein vom andern rollen,
es wäscht die Zeit mit ihrer Selbstverständlichkeit
dich langsam aus in jedem Herz und trägt dich heimwärts.
Tränen trocknen schnell,
die Sonne brennt heiß und scheint noch ganz genauso hell,
Erinnerung is nur eine Reifenspur im Sand,
der Wind weht sie zu und viel zu früh,
du hast es nicht mehr in der Hand.

Irgendwie muss man danach erst recht damit fertig werden, das keine Tragödie etwas ändert,
obwohl man dachte, DAS würde alles ändern.

Es läuft und läuft und läuft weiter, das Umfeld mit ihren ureigenen Problemen, der Alltag mit seiner
unerträglichen Routine, die Menschen mit all ihren Wehwechen, und Problemchen.
Dazwischen wieder ein wenig dahingerotzelte Anteilnahme, und dann widmet man sich wieder dem
vermeintlichem Leben.

Ich wünschte ihr Tod hätte zumindest etwas bahnbrechendes verändert, damit er nicht so sinnlos
gewesen wäre.

Irgendwas........irgendwas sinnvolles...........

Ich bin zur Zeit in der Akzeptanzphase, und die tut mir sehr weh, weil sie alles verhindert, was ich mit
Tod verbunden habe. Alles spirituelles, das sie irgendwie noch da wäre, oder irgendwie etwas sinnvolles
zurückgelassen hätte auf dieser Welt.
Aber jetzt "begreife" ich den Tod als etwas endgültiges, etwas, das nicht "in einer anderen geistigen Welt" existiert, sindern wirklich zu tausend prozentig real weg ist. Sie ist weg, ihre Welt ist weg, ihre Energie ist weg, sie ist tot.
Ich hoffe so sehr, das sich das wieder etwas einpendelt. Ich lebe gern in "Hoffnungsvollen Gedanken".

Der Tod, begräbt alles an Hoffnung. Dieses Leben wird ohne sie weitergehen. Als wäre sie nie da gewesen.

Ich hoffe ich finde wieder zuürck in etwas "hochgeistigeres" nach dieser Akzeptanzphase.
Aus der "realen, greifbaren und rationalen Perspektive" sieht das Leben sehr, sehr sinnlos aus.

Und auch der Tod. Das ganze Leben an sich, einfach alles ", geboren werden, leben, kämpfen, streiten, lachen, lieben, schlichtweg das ganze Sein, und dessen Ende, ist nur ein sinnloser Flügelschlag eines Schmetterlings im Bezug zum ganzen Sein des Universums.................

Hoffentlich finde ich zurück........in meine "lila,rosa,blassbaue Seifenblase" in der alles einen höheren Sinn findet..........

Kommentare

Liebe Merlina,

Du hast schon lange nichts geschrieben, schön von dir wieder was zu lesen!!!

Ich selbst habe zwei Kinder, eins ist schon erwachsen das andere ist 10 Jahre alt.
Beide leben noch und ich möchte nicht anmaßen das ich weiß was du durch machst, denn das kann ich nicht.

Aber vor drei Jahren ist mein Bruder angefahren worden, er wurde 30 Jahre alt, Fahrerflucht.
Dieses Jahr im Mai ist mein Vater gestorben.
Natürlich kann man das nicht vergleichen mit deinem Fall.
Aber in mind einer Sache empfinde ich gleich und das berührt mich bis heute.
Und zwar das sich die Erde weiter dreht, alles weiter läuft, einfach so.
Das ist zwar normal aber für einem selbst ist das schon schlimm.
Für einem selbst bricht ja die eigene Welt zusammen....
Interessiert aber niemanden wirklich.
Und man muss funktionieren.
Hab gelesen das jeder anders trauert und jeder anders länger braucht.
Doch nachdem mein Bruder tot war haben Freunde, Bekannte, Kollegen nach einigen.Wochen schon so getan als wäre nie was passiert, haben erwartet das man so ist wie früher.
Doch nichts ist mit früher.

Und du hast es doppelt schwer.
Deine Tochter lebt nicht mehr UND da kommt noch der Gerichtsprozess.
Das wird nochmal so schwer werden.
Deine Geschichte ist so traurig und tragisch noch dazu.
Ich denke das es erst ,besser, wird wenn das alles vorbei ist.
Vielleicht kehrt dann auch in dir etwas Ruhe ein....
Ich wünsch es dir so sehr!

Mach doch diese Gedenkseite das finde ich schön sowas und viellt könntest du ein.kleines Bäumchen wo pflanzen, ein Baum kann sehr alt werden und übersteht oft alles....

So und jetzt zu dir.
Der Mensch hält sehr viel aus.
Du bist eine starke Frau die schon sehr viel geschafft hat und du hast dich bis jetzt nicht aufgegeben.
Das bewundere ich sehr.
Trauere doch so lange wie es für dich gut ist, das ist normal.
Es gibt gute und schlechte Tage, auch normal.
Lass es nur zu.
Irgendwann wird es besser werden so blöd und grausam das jetzt auch klingt....

Hauptsache du vergisst sie nie!

Lg

Ps mir fällt gerade ein viellt würde es auch helfen alles niederzuschreiben oder ein Buch zu schreiben, wäre auch eine Idee um unvergessen zu bleiben
 
L
Was sich einmal liebte liebt sich ewig....

mach dir keine Sorgen um sie...

in meines Vaters Haus sind viele Zimmer ....

es geht ihr gut .....

und wie du sagst, die Zeit vergeht rasend schnell....
 
Vielen Dank ihr zwei Lieben....hab nur kurz vorbeigeschaut. Eure Zeilen berühren mich sehr...muss nur leider zur Arbeit. Mein einziger Anker derzeit. Ich wundere mich zwar immer wieder, das sie mir so leicht fällt, aber hey, Gott sei dank. Ich habe jeden Tag mit jungen Frauen und deren Mütter zu tun, und ja, manchmal werde ich wehmütig, aber im Grunde betrachte ich jetzt einfach jedes Mädchen als meine Tochter, der ich nur das allerbeste wünsche, und das Beste für sie tue, als wäre sie mein Kind............Alles Liebe euch zwei, und einen wunderschönen Tag.
 

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merlina40
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