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Die von der Leber produzierte Galle fließt während einer Mahlzeit direkt in den Dünndarm. Zwischen den Mahlzeiten, wenn kein Fett verdaut werden muss, fließt der größte Teil der Galle in die Gallenblase, wo sie eingedickt und gespeichert wird. Meist enthält die Gallenblase etwa 30 bis 80 ml Flüssigkeit. Nehmen wir fettreiche Nahrung zu uns, zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt über den Gallengang Galle ab, die dem Nahrungsbrei im Zwölffingerdarm zugemischt wird.
Die Gallenflüssigkeit besteht hauptsächlich aus Wasser; daneben enthält sie Gallensalze, Cholesterin, bestimmte Fette (Lecithin) und Farbstoffe. Der wichtigste Gallenfarbstoff Bilirubin entsteht beim Abbau roter Blutkörperchen in der Leber. Er gibt dem Urin seine typisch gelbe sowie dem Stuhl seine charakteristisch braune Farbe.
Cholesterin
Cholesterin ist ein unentbehrlicher Rohstoff für den menschlichen Körper: Es wird zum Beispiel zur Bildung bestimmter Hormone benötigt und ist ein wesentlicher Baustein der Zellwände. Zu viel Cholesterin im Blut kann unter bestimmten Umständen jedoch auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen.
Cholesterin wird von jeder Zelle im menschlichen Körper benötigt. Den größten Teil seines Bedarfs stellt der Körper in der Leber selbst her, nur einen kleineren Teil nimmt er mit der Nahrung auf. Aus der Leber wird Cholesterin über das Blut in die Zellen aller Organe und Gewebe transportiert, wo es weiterverarbeitet wird. Überschüssiges Cholesterin gelangt ebenfalls über das Blut wieder zur Leber zurück.
Cholesterin wird oft auch als „Blutfett“ bezeichnet, obwohl die Bezeichnung chemisch nicht korrekt ist. Cholesterin ist aber wie Fett in Wasser (und Blut) nicht löslich, so dass der Körper ein spezielles Transportsystem benötigt. Dazu wird Cholesterin zusammen mit Eiweißen (Proteine), Fetten (Lipide) und weiteren Bestandteilen in der Leber in winzige Pakete verpackt. Diese Pakete können vom Blut transportiert werden. Sie heißen nach ihren Hauptbestandteilen „Lipoproteine“. Man unterscheidet nach ihrer Dichte zwei Arten von Lipoproteinen:
- LDL-Cholesterin: „LDL“ steht für Low-Density-Lipoprotein (Lipoprotein niedriger Dichte): Dieser Pakettyp transportiert Cholesterin aus der Leber in den Körper. Ein hoher LDL-Wert ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, deshalb steht LDL für das „schlechte“ Cholesterin.
- HDL-Cholesterin: „HDL“ steht für High-Density-Lipoprotein (Lipoprotein hoher Dichte): Dieser Pakettyp transportiert Cholesterin aus dem Gewebe zurück zur Leber. Da das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei einem hohen HDL-Wert geringer ist, wird das HDL auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet.
Gallensalze dienen dazu, große Fettkügelchen in der Nahrung in kleine Fettkügelchen zu zerlegen. An den kleinen Kügelchen können die Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse besser wirken und die Fette leichter spalten. Außerdem helfen Gallensalze den Darmzellen, die gespaltenen Fette aufzunehmen.