'Es gibt fünf geistig-körperliche Daseinserscheinungen, und diese hat er als
von Natur aus leer erachtet. Form ist Leere und Leere ist tatsächlich Form.
Leere ist nicht verschieden von Form, Form ist nicht verschieden von Leere.
Was Form ist, das ist Leere, was Leere ist, das ist Form. So sind auch
Wahrnehmung, Empfindung, Begrifflichkeit und Bewusstsein ebenfalls Leere.
So, oh Shariputra, haben alle Dinge den Charakter von Leere; sie haben weder
Anfang noch Ende, sie sind fehlerlos und nicht fehlerlos, sie sind nicht
unvollkommen und nicht vollkommen. Daher, oh Shariputra, gibt es hier in
dieser Leere keine Form, keine Wahrnehmung, keine Empfindung, keine
Begrifflichkeit, kein Bewusstsein. Kein Auge, Ohr, Nase, Zunge, Tastorgan und
Geist. Keine sichtbare Form, kein Klang, Geruch, Geschmack, Tastempfindung
und Objekte im Bewusstsein. Es gibt kein Sehen, Hören, Riechen, Schmecken,
Er- tasten, Erkennen. Es gibt kein Wissen, keine Unwissenheit, keine
Zerstörung von Unwissenheit, es gibt keine Vergänglichkeit und keinen Tod,
keine Aufhebung von Vergänglichkeit und Tod. Das Leiden, der Ursprung des
Leidens, das Ende des Leidens und der Pfad, der zum Ende des Leidens führt,
dies alles existiert nicht. Es gibt kein Wissen, kein Erlangen und kein Nicht-
Erlangen von Nirvana.
Daher, oh Shariputra, da es kein Erlangen gibt, verweilt
ein Mensch, der sich der transzendenten Weisheit der Bodhisattvas genähert
hat, in der Umhüllung des Bewusstseins. Doch wenn die Umhüllung des
Bewusstseins vernichtet ist, wird er frei von aller Furcht, er ist jenseits von
Unbeständigkeit, er genießt höchstes Nirvana
Quelle:
http://www.zensplitter.de/Herzsutra.pdf