Federn und Nägel

Aus gegebenen Anlass - nicht hier - sondern anderorts im Netz - stellt sich mir wieder mal die Frage, in wie weit "üble Nachrede" normalerweise als Wahrheit gekauft wird - ohne selbst drüber nachdenken zu wollen, ob es überhaupt logisch sein könnte, wenn es so wäre, wie es jemand behauptet.

Da gibt es diese Geschichten mit der Feder und den Nägel, welche mir in solchen Situationen immer wieder einfallen - vielleicht kann sie ja wer von euch auch mal brauchen, um drüber nach zu denken.

Die Federn

In einem Dorf lebte eine Frau, deren böse Zunge durch üble Nachrede und falsche Gerüchte immer wieder Streit und Unfrieden über ihre Mitmenschen brachte.

Als eine Nachbarin sie zur Rede stellte, die sie mit einer besonders gemeinen Lüge verletzt hatte, sagte die Verleumderin:
"Ich werde im Dorf bekannt machen, dass es nicht stimmt. Dann ist alles wieder gut."
" Nicht alles", widersprach die Gekränkte, "etwas wird hängen bleiben.
Es ist wie mit den Federn."

"Mit was für Federn?"
"Geh nach Hause, hol ein Kopfkissen, komm zu mir zurück und verstreue unterwegs alle Federn."
Da die Frau ein schlechtes Gewissen hatte, kam sie diesem, ihr unverständlichen Befehl nach und war nach kurzer Zeit zurück. "Und was nun?" fragte sie.

"Jetzt sammelst du alle Federn wieder ein."
"Das ist unmöglich! Der Wind hat sie wahllos verweht." wehrt sie sich.
Die Nachbarin sagte: "So ist es auch mit übler Nachrede und bösen Gerüchten.

Nie können alle Federn wieder eingesammelt werden.
Nie werden alle Worte vergessen.
Etwas bleibt immer hängen."

Nägel

Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte.
Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes mal, wenn er die Geduld mit jemanden verliert, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen.

Am ersten Tag schlug der Junge 47 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er sich zu beherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, dass Nägel zu schlagen mühsamer ist, als sich zu beherrschen.

Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.

Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm:
"Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was böses, dann lässt du ihm eine Wunde wie diese hier.

Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus, wie viel mal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben.

Eine verbale Wunde, ist gleich schmerzhaft wie eine körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz."

Von beiden Geschichten ist mir der Autor nicht bekannt - sie kamen per EMail

Kommentare

Ja alle zwei Geschichten sind wahr. Man könnte es nicht besser ausdrücken. Sehr schön und sehr wahr! Thanx!!!!
 

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ChrisTina
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