Erleuchtung - Geisteskrankheit

Ich möchte ein Thema anschneiden mit dem ich fast schon ein Tabu breche
Den Zusammenhang zwischen Erleuchtung und Geisteskrankheit.
Dass das für Viele etwas schwer verdaulich ist, ist mir klar.
Dennoch oder gerade deswegen halte ich die Auseinandersetzung damit für wichtig.

Aber zuvor möchte ich betonen einfach nur meine Meinung wiederzugeben.
Auch wenn ich sehr überzeugt von ihr bin, ist mir dieses Thema zu heikel und intim um jemanden vor den Kopf zu stoßen.
Ich werde meine Gedanken teilen und jeder soll sich selbst einen Reim darauf machen.

Fangen wir mit einem einfachen Punkt an.
Meiner Ansicht nach unterscheiden sich Erleuchtung und Geisteskrankheit nur durch eines:
Ob eine aufkommende Bewusstseinsveränderung in die Psyche integriert werden konnte oder diese einfach nur verwirrt.

Damit möchte ich nicht alles relativieren und an der Psychologie ketzen die mir selbst sehr lieb ist.
Es wäre sehr grob zu behaupten psychisch verwirrte Menschen wären einfach nur Erleuchtete und deren Schicksal verleugnen.
Die Dinge sind doch wesentlich komplizierter. Geistige Verwirrung ist nicht witzig und sicherlich nichts dass man esoterisieren sollte. Und doch sind die psychischen Veränderungen die einen solchen orientierungslosen zustand auslösen, die selben Faktoren die auch eine Erleuchtung bewirken.

Das bedeutet natürlich dass solche "Erleuchtungen" nicht immer so harmlos sind wie sie präsentiert werden.
Tatsächlich lauern hier wohl ähnliche Gefahren auf psychischer Ebene, wie sie dem Kundalini Erlebnis nachgesagt werden.

Nun kommt natürlich auch noch die Frage auf was genau eine solche Erleuchtung denn eigentlich sein soll.
Der Begriff "Erleuchtung" schlägt ja in letzter zeit hohe Wellen und ich kann gut verstehen wenn das Manche als narzisstisch
oder sogar fanatisch empfinden. Der neutrale Begriff Bewusstseinsveränderung gefällt mir deswegen wesentlich besser.
Außerdem erlaubt er einen gewissen Rest an Bescheidenheit zu bewahren.
Eine Bewusstseinsveränderung also, nichts anderes ist eine Erleuchtung wenn man den religiösen Kontext ausspart.

Unterscheidend ob es nun zu einer solchen Bewusstseinsveränderung kommen kann, ist einfach wie wir damit umgehen (können) und die Reaktion unseres Umfelds.
Es ist nicht leicht den eigenen Geist zu akzeptieren wenn er solche Strukturen bildet und wenn wir uns dagegen wehren, entstehen psychische Blockaden die zu einer Behinderung werden.
Dennoch bin ich der Meinung dass sich die Psyche eigentlich nur zu formatieren versucht.
Was in unserer Gesellschaft leider sehr erschwert wird.

Geisteskrankheiten würde ich somit in eher als geistige Verwirrung beschreiben, wenn solch eine Veränderung nicht angenommen werden konnte.
Aber die psychische Veränderung die zu dieser Verwirrung führte ist nicht zwingend negativ.
Es ist einfach nur ein Veränderung des Geists die außerordentlich positiv wirken kann.
Aber um das zu beurteilen muss man solche Umstände wohl selbst erfahren haben.
Geistsverwirrungen die durch solche Bewusstseinsveränderungen ausgelöst werden können, gibt es in verschiedensten Erscheinungen. Ich lehne mich damit natürlich auch weit aus dem Fenster und lasse mich gerne korrigieren.
Aber sehen wir uns mal verschiedene Artungen genauer an.

Eine typische Magierkrankheit wäre beispielsweise die Legasthenie.
Diese kann man als Veränderung des Sprachbewusstseins begreifen.
In der Schule ist das natürlich sehr lästig und auch meine Lehrer vermuteten diese "Lernschwäche" an mir, auch wenn es nie zu einer Diagnose kam. Eine Lernschwäche ist es jedoch nur unter der Annahme dass ein Mensch zu gewissen Leistungen fähig sein !muss! um ein funktionierender Teil der Gesellschaft zu sein.
Wenn man das aber beiseite legt, so ist Legasthenie etwas gänzlich anderes.

Menschen sind gewohnt das Sprache durch Fokus funktioniert. Wir konzentrieren uns auf etwas und erbringen eine bestimmte Leitung. Bei Legasthenie erzeugt so eine Konzentration aber quasi einen Programmfehler.
Was eigentlich nur bedeutet dass das Bewusstsein geweitet ist und verweigert sich zusammenzuziehen um etwas konzentriert zu verbalisieren. Tatsächlich klingen solche Menschen oft unverständlich und ihre Defizite äußern sich nicht nur schriftlich.
Andererseits sind sie auch oft fähig ihre Gedanken in mehreren Spuren gleichzeitig laufen zu lassen.
Der Inhalt wirkt dann nach Außen zwar diffus aber okkult betrachtet, haben sie dadurch auch eine außerordentliche Gabe magische zusammenhänge zu erkennen. Eben weil sie nicht auf einen Punkt fokusiert sind sondern ihre verbales Vermögen eher zu tanzen scheint. Sie denken in mehrere Richtungen gleichzeitig. Das bewirkt natürlich auch dass ihnen lineare Abläufe oft größere Schwierigkeiten bereiten.

Ein anderes Paradebeispiel wäre die Dyskalkulie. Das ist eine mathematische Schwäche die ähnlich wie Legasthenie wirkt. Übrigens merkt man diese an mir (Selbstdiagnose) wesentlich deutlicher. Das wirkt dann so das zahlen quasi in meinem Kopf tanzen. Ich kann mir nur schwer Zwischenergebnisse merken und manchmal kann ich kaum die Uhr lesen.
Auch das ist schulisch lästig. Aber wenn man es magisch betrachtet bedeutet es nur dass ich zahlen nicht als abstrakte mathematische Objekte betrachte sondern ich fühle sie. Für mich sind das Symbole.
Dadurch habe ich auch ein gewisses nummerologisches Talent, was beispielsweise das Deuten von Geburtsdaten angeht.
Aber Rechnerisch ist das sehr abträglich. zahlen sind für mich eher eine Melodie aus Symbolen.
Wenn ich sie zwinge etwas anderes zu sein, tanzen sie einfach trotzig weiter.

Auch ADS tanzt in diesem lustigen Reigen mit.
Auch hier lernte ich mehrere Betroffene kennen die ihre Hand dafür ins Feuer legen würden dass ich ebenfalls darunter "leide". Allerdings wurde mir auch das niemals offiziell diagnostiziert.
Man kann das als Aufmerksamkeitsstörung bezeichnen, die oft auch zu Hyperaktivität aber auch zu Phlegmatik führen kann. Also kann man sich nicht konzentrieren und stillsitzen oder aber ist völlig antriebslos.
Auch das ist schulisch sehr abträglich. Bei mir ist es jedoch so dass ich einfach begriffen habe das mein Geist anders funktioniert. Ich denke weniger bewusst als ihn einfach fließen zu lassen. Das ist als würde mir jemand einflüstern während ich selbst eigentlich nichts tue. Was wohl daran liegt das meine "Ichs" die man als Astralkörper bezeichnen könnte, sehr rege miteinander kommunizieren.

Was die Teilnahmslosigkeit angeht, würde ich das bei mir eher als meditativ bezeichnen.
Ich habe eine krankhafte Geduld die andere entsetzen kann und könnte beispielsweise auf einem lauten Rockkonzert schlafen. ^^ Anders gesagt bin ich einfach sehr stark in mich gekehrt.
Allerdings bedeutet dass auch dass ich mich an diesen geistigen "Uterus" gewöhnt habe und sehr sensibel reagieren kann, wenn ich meine Sinne wieder nach Außen richten muss. Mittlerweile kann ich jedoch sehr gut damit umgehen.

Etwas das mich nicht direkt betrifft ist Borderline. Dies ist jedoch eine typische Hexenkrankheit die viele Frauen haben.
zumindest merke ich die Beeinträchtigung nicht. Aber man könnte mir wohl einiges.. naja.
Borderline kann man als Impulsivitäts und Gefühlsschwankungsstörung bezeichnen.
Das liegt aber widerum daran dass Gefühle nicht mehr einfach "nur" wie bei einem normalen Menschen funktionieren, sondern man nimmt Emotionalität als ein Sinnesorgan wahr, ähnlich wie der Tastsinn.
Es wird dann eine reißende Kraft die sich auch als magische Energie kanalisieren lässt.
Auch das kenne ich von mir sehr gut. Allerdings habe ich ausreichend Gelassenheit um das zu kompensieren.

Ähnlich ist auch die schizoide Persönlichkeitsstörung.
Man kann das als Abkapselung begreifen und zwanghaften Phantasterein.
Okkult betrachtet ist das aber eigentlich nur eine starke Gabe zur Introspektion.
Der Beobachtung der eigenen inneren Kosmen und damit auch zur Realitätsformung, bzw Wahrnehmungsschaffung.

Die Steigerung wäre die Schizophrenie, die ja sehr gut bekannt sein dürfte.
Medizinisch gesehen ist es natürlich sehr bedenklich beispielsweise Stimmen zu hören.
Aber in der Magie nennt man sowas einfach nur Invokation und ich hatte bereits das Vergnügen mit einer Göttin zu sprechen.

Auch Hypersensibilität lässt sich als Empathie verstehen. Die Fähigkeit die Gefühle anderer so stark wahrzunehmen, dass sie kaum oder gar nicht mehr von den eigenen zu unterscheiden sind.

Eigentlich lassen sich all diese Dinge verschieden stark ausgeprägt in mir finden.
Ob ich nun ein psychisches Wrack oder magisch begabt bin muss jeder selbst entscheiden.
Dennoch muss ich laut sagen dass die Menschheit solche Krankheiten einfach noch nicht wirklich versteht.

So gesehen ist Bewusstsein eine Krankheit.
Der Mensch funktioniert dann nicht mehr als Arbeitstier.

Das menschliche Verständnis der Psyche halte ich fü eine mechanisierte Betrachtung die den Verstand auf das Gehirn reduziert. Der menschliche Geist kennt aber meiner Ansicht nach keine Norm sondern nur den zustand der Entfaltung. Was wir Norm nennen, ist einfach nur eine Mehrheit. Davon leitet sich ja auch das Wort ab. Aber eine Norm die nur durch Mehrheit besticht hat für mich keine Autorität. Diese Norm besteht ebenso aus Befähigungen und Einschränkungen wie jede andere geistige "Artung". Ich sehe also auch geistige Krankheiten als "Artung", die ebenfalls wieder spezifische Fähigkeiten und Grenzen mit sich bringen. Und unsere Norm ist nichts anderes als eine systemgeeignete Artung, eines Menschen der sich als Werkschaffend versteht, eine hohe Autoritätsgläubigkeit hat und seine Zufriedenheit in Ablenkungen sucht. Oder zumindest seine Nöte dadurch verdrängt. Abgesehen von den Glücksfaktoren mit echter Substanz wie bsp Liebe. Unsere norm ist der von seiner Natur entfernte Mensch. Wir nehmen das als selbstverständlich hin, sind aber einfach daran gewöhnt.

Prinzipiell kann man sagen, wenn 2 Wahnsinnige sich treffen, schaffen diese eine neue Norm.
Bewusstsein ist in unserer Gesellschaft eine Krankheit. Menschen wie wir sind irre und bilden sich Sachen ein die es nicht gibt. Unsere psychischen Krankheiten die wir so kennen, sind oft Erleuchtungserscheinungen. Nur kann nicht jeder damit umgehen weil der Körper zu klein wird. Aber unsere Norm, dieses "ich lebe zum Arbeiten und das ist schön" ist die eigentliche Geisteskrankheit.
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Erleuchtung ist dem Schatten zuzuschreiben, der sein zweites ich erkennt, die sonne, das licht und im Anschluss das erlösende "Nichts". Die Wege zu dieser Erkenntnis zum Nichts sind unterschiedlich. Die Wahrheit des Schattens ist dem Licht zuzuschreiben, die zweite Hälfte des Lichts, das wovor das Licht davon läuft. Lernt das Licht seine zweite Hälfte kennen, erfolgt im Anschluss die erlösende Erkenntnis des "Nichts". Die Wege zu dieser Erkenntnis sind unterschiedlich, das wir alle eins sind und niemand kann sich sein Alltagsbewusstsein aussuchen, weshalb deine Worte krass gewählt sind.
 

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Saturnist
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