Eine herbstliche Begegnung

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Ein kleines altes Frauchen setzte sich auf eine Bank und ließ den Blick
über die Parkanlage schweifen. Der Herbst malte schon kräftig die Landschaft bunt,
der Wind trug Blätter von nahegelegenen Bäumen mit und die Vögel flogen manch
Kurve am Himmel, bis sie ihre Flugbahn wieder einnahmen.

Sie saß trotz ihres Gehstocks und ihrem etwas krummen Zeigefinger sehr zufrieden aus.

Eine junge Frau setzte sich mit Schwung, die Eile im Nacken, nach einem kurzen Kopfnicken neben sie.
Erfreut über die Möglichkeit ein bisschen Konversation zu treiben, setzte die alte Dame an zu sprechen.
Just in diesem Moment zückte die junge Frau auch schon ihr Handy aus der Tasche und strich schnell immer wieder über dieses.

Die alte Dame wendete sich von der jungen Frau wieder ab, was jene gar nicht wahrnahm,
ließ ihren Blick wieder über die Landschaft schweifen und spähte den Vögeln hinter her.
Plötzlich gluckste die junge Frau in verschiedenen Tönen, während sie ganz vernarrt in ihr Handy starrt.
Da brach es aus der alten Dame heraus: „Warum sprechen sie mit ihrem Handy, während neben ihnen ein Mensch sitzt?“

Die junge Frau drehte sich total verwirrt zur alten Dame um und ihr fiel einfach nichts ein, was sie darauf antworten könnte.
Sie zuckte mit den Achseln und blickte wieder auf ihr Handy.

Eine weitere junge Frau steuerte auf die Bank zu und begrüßte beide mit frisch fröhlicher Laune: „Grüß Gott miteinander.“
Die alte Dame grüßte ebenfalls. Dabei ging ihr sichtlich das Herz auf und die erste junge Frau reagierte nicht,
den Blick weiter starr auf das Handy.

Die alte Frau und die zweite junge Frau kamen gleich ins Gespräch und quatschten über dies und das. Sie lachten,
sprachen mal fröhlich, mal angeregt und wieder ein herzhaftes Lachen. Die zweite Frau zeigte auch reges Interesse
an den Befindlichkeiten der alten Dame und bemerkte, wie weit sie doch in ihrem Alter noch zu dieser Bank gelaufen ist.
So fasste die alte Dame etwas mehr Vertrauen und öffnete sich ein bisschen.

Sie sprach:“ Sei dankbar Kind für alles was du selbst tun kannst. Alles was du selbstständig erledigen kannst,
dafür sei stets dankbar. Wenn du humpelst, sei dankbar das du dennoch dich fortbewegen kannst.
Wenn ein Arm gelähmt ist, sei dankbar, das du den anderen Arm noch bewegen kannst.
Für alles, wirklich alles, ist es noch so klein und unscheinbar, sei dankbar.
Sei dir stets bewusst, welch Geschenk dein Leben mit all den vielen Möglichkeiten ist.
Vergleiche dich nicht mit anderen und wenn du es doch machst, dann vergleiche dich mit beiden Seiten
und du erkennst, das es immer eine Hälfte des Guten enthält.“

Die zweite junge Frau horchte sehr aufmerksam zu, war ein bisschen beschämt über ihre morgendlichen Gedanken,
was sie noch alles zu tun hat und bedankte sich bei der alten Dame, für die Erweiterung ihres Blickwinkels.
Die erste junge Frau hingegen war schon ohne einen Ton zu sagen gegangen, weiter mit ihrem Blick ins Handy.

SonLeFah​
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