Diese Welt - Seelenfrieden

... Und so wird in unserer Welt überall Leben durch Leben zerstört (vgl. Luft, Wasser, Nahrung, überall wird Leben zerstört). In einer solchen Welt, in der sich ein Geschöpf vom anderen ernährt, ist es unmöglich Gerechtigkeit oder Seelenfrieden zu empfinden. Es gibt nirgendwo Sicherheit und Ruhe. Deswegen entschieden sich die alten Weisen dafür, dass es besser sei diese Welt aufzugeben, als sie bemerkten, dass sich die Geschöpfe gegenseitig vernichten. Sie fanden, dass es in einer solchen Welt keinen Frieden des Geistes geben konnte, und es unmöglich war Seligkeit zu erreichen bis sich die Seelen nicht von den Banden, welche sie angekettet halten, losreißen und es eine Torheit war, die Freuden dieser Welt als ein Mittel zur Glückseligkeit zu betrachten, weil sie zur Hölle führen und die Seele weiterhin durch Karma und Unreinheiten festbinden. Sie stellten fest, dass es unmöglich war, durch irgendwelche weltlichen Umstände Seelenfrieden zu finden, und dass Glückseligkeit im Menschen liegt und in dem Ozean, von welchem er ein Tropfen ist ...

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Teil1

Interessanterweise teilten auch die Katharer, die großteils an den ursprünglichen, christlichen Lehrern festhielten (und sich selbst als die wahren Christen sahen *ggg*) obige Ansicht. Das geht aus folgendem Absatz hervor:

Die Katharer, sie betrachteten die Welt als eine Schöpfung des Teufels. Die Erde mit ihren vielgestaltigen Geschöpfen, mal Jäger und mal Gejagte, mal fressend und mal gefressen werdend, alle in einem erbarmungslosen Kampf ums Dasein verfangen, das ist die Hölle!

Quelle

Ist die Welt nun wirklich eine Schöpfung des Teufels? Diese Frage kann vielleicht mit einem teilweise beantwortet werden. Diese Welt ist genauso eine Schöpfung Gottes ... ER ist es, der alles möglich macht, der die Antriebskraft hinter allem ausmacht. ER ist es, der sich selbst in alles hineingibt und ihm so in aller Schönheit Leben einflößt. Aber, diese Erde ist natürlich auch eine Erde der Dunkelheit und Unwissenheit und der Abkehr von Gott. Diese Welt steht im Einflussbereich der negativen/erhaltenden Kraft, welche sich auch über unsere Persönlichkeit ausdrückt. Diese negative Kraft ist quasi ein Teil des Menschen und eng mit ihm verflochten, und es ist die Aufgabe des Menschen sich dieses Teils bewusst zu werden, sich seiner zu entledigen und das eigene Gemüt/Ego (so nennt man diese negative Kraft auf individueller Ebene) zu überwinden.
 
Teil2

Die Welt ist AUCH eine Schöpfung der negativen Kraft und deswegen hat es die Seele sehr sehr schwer, solange sie in diesem Einflußbereich verweilen muss, sich selbst zu erkennen ... und sich auf das Göttliche auszurichten. Viel zu groß sind die Ablenkungen und Verlockungen, sodass der Mensch zur göttlichen Liebe lange Zeit keine Anziehungskraft verspürt. Wir Menschen sind beinahe hoffnungslos in die Freuden und Probleme dieser Welt verloren. Deswegen ist diese Welt "böse". "Böse" bedeutet eigentlich nur eine zentrale Sache: Sie (die Welt) hält uns davon ab uns Gott zuzuwenden und mit ihm eins zu sein (= unser natürlicher Zustand). Sie umhüllt uns mit der Illusion, wir wären von Ihm getrennt. So glauben wir fälschlicherweise wir wären der Körper oder unsere Persönlichkeit usw. Alles Fernsein von Gott ist "böse" und, wenn man so will, eine "Sünde".

"Der Kampf ums Dasein" ... was das ist geht aus dem Hauptbeitrag sehr gut hervor, wie Heilige es beschreiben. Die negative/erhaltende Kraft (= Kal) hat Gesetze eingerichtet, sodass Leben immer voneinander abhängig ist und vernichtet werden muss, um auf dieser Welt "leben" zu können. Das beginnt schon alleine bei unserer Atmung, wenn wir Bakterien einatmen, die dann vom Körper abgetötet werden oder indem wir Insekten unabsichtlich mit unseren Füßen zertreten, weil wir unseren Standort wechseln wollen. Aber dieses Zerstören von Leben ist immer mit Leiden verbunden, und so sagen die Heiligen, dass es nicht möglich ist in dieser Welt Seelenfrieden zu erlangen. Sie empfehlen deswegen den Weg des geringsten Leidens zu gehen, indem wir uns vegetarisch ernähren sollen. Selbst da verursachen wir noch immer Leid, indem wir Pflanzen essen. Die karmischen Folgen, die selbstverändlich auf uns zurückfallen, sind aber beträchtlich milder, als wenn wir das Leben hochentwickelter Tiere zerstören.
 
Teil3

Das Ziel der Seele muss es also sein, sich über diesen weltlichen Bereich zu erheben. Sie könnte nie und nimmer für sich hier Frieden erlangen, müsste sie auf "Kosten" nur irgend eines anderen Lebewesens leben und würde sie diesem Schaden zufügen. Deswegen ist es nicht möglich in dieser Welt dauerhafte Glückseligkeit zu erlangen. Und dennoch will Gott, dass wir hier glücklich sind ... auf unserer Durchreise sozusagen :) Wir sollen uns aber nicht der Illusion hingeben, wir würden hier dauerhafte Glückseligkeit finden.
 

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TopperHarley
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