Droben in der Krone des knorrigen Baumes hing noch ein einzelnes Blatt.Es klammerte sich mit letzter Kraft an den Zweigen, dem es im Frühling entsprossen war. Gelb und durcscheinend bewete es sich im Wind. Alle anderen Blätter moderten bereits am Fuße des Stammes. "Was hält dich noch?" fragte der Baum das Blatt "lass endlich los und begib dich zur Ruhe".
"Ich fürchte mich," antwortete das Blatt. "Sobald ich mich hinabfallen lasse bin ich tot und alles ist zu Ende."
"Was meinst du mit zu Ende," fragte der Baum. "Erkläre es mir?"
"Nun zu Ende eben. Sobald ich den Zweig loslasse oder starker Wind mich fortträgt, ist die Verbindung zu dir unterbrochen. Dann höre ich auf zu existieren und davor habe ich Angst!"
"Wie töricht von dir"; antwortet der Baum. "Du hast die den Namen Blatt gegeben und magst diesen Zweig hier für deinen Ursprung halten. Doch wisse, Blatt und Zweig sind nur Worte Begriffe, sie sind nicht die Wirklichkeit!"
"Wenn was bin ich dann?" fragte das Blatt.
"Erkenne doch du bist der Baum.Du bist ich und ich bin du," sagte der Baum."Und solange ich du bin, kannst du niemals vergehen. Du wirst immer wiederkehren, ja , in Wirklichkeit gehst du auch diesen Winter nicht fort, weil du ich bist. Du bist kein losgelöster Teil vom Baum, du bist der Baum."
"Das klingt schön und tröstend", meinte das Blatt "ich wünschte ich würde etwas davon spüren. Da ist nur Angst!"
"Solange du dich als Einzelwesen betrachtest, als Blatt, das abgetrennt vom Ganzen lebt und stirbt, wirst du niemals etwas von der Schönheit warnehmen, der Baum zu sein.In dem Augenblick aber, da du loslässt und aufhörst dich an Illusion vom eigenständigen Leben als Blatt zu klammern, wirst du dich unvermittelt als der Baum erfahren. Dann gibt es keine Furcht mehr."
"Ich glaube, jetzt verstehe ich" sagte das Blatt. "Ich bin du, war es von Anfang an . Ich bleibe der Baum auch wenn ich jetzt loslasse und gehe. Was dann dahinschwebt, ist das Blatt, doch ich bleibe, gleite hinein in das Erlebnis, ganz zu sein."
Das Blatt löste die Verbindung zu seinem Zweig, sanft schwebte es in die Tiefe. Man hätte meinen können, es habe voller Frieden die Augen geschlossen!
(...aus dem Buch: Lass dich vom Tao leben...von Theo Fischer.)
"Ich fürchte mich," antwortete das Blatt. "Sobald ich mich hinabfallen lasse bin ich tot und alles ist zu Ende."
"Was meinst du mit zu Ende," fragte der Baum. "Erkläre es mir?"
"Nun zu Ende eben. Sobald ich den Zweig loslasse oder starker Wind mich fortträgt, ist die Verbindung zu dir unterbrochen. Dann höre ich auf zu existieren und davor habe ich Angst!"
"Wie töricht von dir"; antwortet der Baum. "Du hast die den Namen Blatt gegeben und magst diesen Zweig hier für deinen Ursprung halten. Doch wisse, Blatt und Zweig sind nur Worte Begriffe, sie sind nicht die Wirklichkeit!"
"Wenn was bin ich dann?" fragte das Blatt.
"Erkenne doch du bist der Baum.Du bist ich und ich bin du," sagte der Baum."Und solange ich du bin, kannst du niemals vergehen. Du wirst immer wiederkehren, ja , in Wirklichkeit gehst du auch diesen Winter nicht fort, weil du ich bist. Du bist kein losgelöster Teil vom Baum, du bist der Baum."
"Das klingt schön und tröstend", meinte das Blatt "ich wünschte ich würde etwas davon spüren. Da ist nur Angst!"
"Solange du dich als Einzelwesen betrachtest, als Blatt, das abgetrennt vom Ganzen lebt und stirbt, wirst du niemals etwas von der Schönheit warnehmen, der Baum zu sein.In dem Augenblick aber, da du loslässt und aufhörst dich an Illusion vom eigenständigen Leben als Blatt zu klammern, wirst du dich unvermittelt als der Baum erfahren. Dann gibt es keine Furcht mehr."
"Ich glaube, jetzt verstehe ich" sagte das Blatt. "Ich bin du, war es von Anfang an . Ich bleibe der Baum auch wenn ich jetzt loslasse und gehe. Was dann dahinschwebt, ist das Blatt, doch ich bleibe, gleite hinein in das Erlebnis, ganz zu sein."
Das Blatt löste die Verbindung zu seinem Zweig, sanft schwebte es in die Tiefe. Man hätte meinen können, es habe voller Frieden die Augen geschlossen!
(...aus dem Buch: Lass dich vom Tao leben...von Theo Fischer.)