Der Zeuge

  • Autor Autor fckw
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Offenbar existiert etwas, das jeweils die Position des Subjektes bzw. Bewusstseins einnehmen kann - die Position des grobstofflichen Bewusstseins, die Position des feinstofflichen Bewusstseins oder die Position des äusserst feinstofflichen Bewusstseins. Es ist, als ob eine Person jeweils eine Brille (= Subjekt) aufsetzen würde, und das eine Mal sieht sie durch die Brille die grobstoffliche Welt als Objekt, einmal die feinstoffliche Welt als Objekt oder einmal die äusserst feinstoffliche Welt als Objekt. Der Akt, indem dieses "Es" die Brille aufsetzt, habe ich zuvor als "Identifikation" bezeichnet. Das "Es" setzt eine Brille auf, d.h. es identifiziert sich mit dem entsprechenden Subjekt, aber davon merkt es nichts. Plötzlich sind da lauter andere Objekte und es hält sie für real - für die einzige Realität. Es vergisst dauernd, dass es nur die Brille zu wechseln braucht, um vollständig andere Realitäten wahrzunehmen.

Dieses Es ist die wahre Quelle, das erste Subjekt vor allen Subjekten. Ich nenne es den Zeugen. Der Zeuge ist diejenige Instanz, welche die Position eines Subjekts einnimmt und entsprechende Objekte erkennt. Wie gesagt gibt es 3 Subjekte/Bewusstseine und dementsprechend 3 Welten. In 24 Stunden wechselt der Zeuge also mehrmals seine Brille, indem er sich mehrmals mit unterschiedlichen Subjekten identifiziert.

Dies ist der Grund, warum wir wachen, träumen und tief schlafen - und dort jeweils ganz unterschiedliche Wahrnehmungen haben.

Kann der Zeuge wahrgenommen werden? Nein. Er ist derjenige, welcher sich mit einem gewissen Bewusstsein identifiziert. Es gibt nebst dem grobstofflichen, dem feinstofflichen und dem äusserst feinstofflichen Bewusstsein kein weiteres Bewusstsein, mittels welchem sich der Zeuge selbst wahrnehmen könnte. Sonst wäre er ja ein Objekt, das mind. einer der drei Welten zuzuordnen wäre. Und dann müsste er entweder gleichzeitig Subjekt und Objekt sein oder es müsste einen anderen Zeugen geben, der den ersten Zeugen als Objekt wahrnimmt.

Beides ist nicht möglich.

Gehen wir einen Schritt weiter:
Was also ist der Zeuge? Woher wissen wir von ihm?
Einmal mehr müssen wir zugeben, dass wir nichts über ihn wissen. Wir wissen noch nicht einmal, ob es ihn gibt. Mit anderen Worten: Das, was ich hier als den Zeugen bezeichne, ist zwar ein hilfreiches Konzept - aber ob es eine reale Grundlage hat, das können wir nicht überprüfen. Es ist einfach unmöglich, diesbezüglich irgendwas zu wissen.

Mit anderen Worten: Es gibt also 2 Gründe, warum wir nichts über den Zeugen wissen können. Erstens wäre dieses Wissen wiederum bloss ein Objekt der feinstofflichen Welt (und kann also nicht der Zeuge selbst sein), und zweitens kann der Zeuge nicht objektiviert werden (weder auf der grobstofflichen, noch der feinstofflichen, noch der äusserst feinstofflichen Ebene). Und zwar deshalb, weil er selbst es is, der den Vorgang des Objektivierens "vollzieht", indem er sich mit einem Subjekt identifiziert und dementsprechend Objekte wahrnimmt.

Aber was ist denn der Zeuge seinem Wesen gemäss?
Darüber schweigen sich die Weisen aus. Es gibt dazu nichts zu sagen. Die Antwort würde sich nicht auf den Zeugen beziehen, sondern auf eine Vorstellung von ihm.

Und wieso kann Fckw behaupten, dass es einen Zeugen gibt, wenn er gleichzeitig behauptet, man könne darüber nichts wissen?
Fckw kann behaupten was er will. Niemand braucht ihm Glauben zu schenken. Fckw will niemanden überzeugen.

Die Realität ist selbst-evident.

Kommentare

Der Zeuge verlässt das Spirituelle Herzzentrum erst wenn der Geist im Geistigen Auge eine Vision Gottes hat. Wenn der Geist fest auf diese Vision gerichtet bleibt, vereinigt sich das Individuelle Selbst über den Scheitelpunkt des Kopfes mit Gott. Erst dann existiert kein Objekt oder Subjekt mehr.
Also man kann schon etwas über den Zeugen sagen.
 
Das ist eine der üblichen Verwechslungen. "Über dem Kopf" bezieht sich auf die grobstoffliche Welt. Diese Beschreibung mag angemessen sein in Bezug darauf, im Bezug auf die feinstoffliche und äusserst feinstoffliche Welt ist sie sinnlos. Das automatische Wählen der grobstofflichen Welt als Bezugsrahmen für Erklärungen ist de facto die Identifikation mit der grobstofflichen Welt.

Ob deine Beschreibung darüberhinaus technisch gesehen vollständig ist, darüber lässt sich streiten. So behauptet Adi Da beispielsweise, vollständige Befreiung vollführe sich in 2 Bewegungen, nicht in einer einzigen:
1. Einer Verschiebung der Identifikation von der linken Seite über die Mitte bis zur rechten Seite der Brust ("horizontale Erleuchtung"),
2. Dem klassischen Aufstieg der Kundalini von unten nach oben durch die versch. Chakren ("vertikale Erleuchtung").

Gemäss dieser Darstellung fliesst die Kundalini am Ende aus dem Herzzentrum (rechte Seite der Brust) durch das Nadi und verlässt an seinem Endpunkt den Kopf. (Oder so ähnlich.)

Aber auch an dieser Schilderung kann/darf man Zeifel anbringen, da bis anhin kein offzieller Kanon existiert.
 
Das siebte Chakra ist eigentlich gar kein Chakra, es ist eher eine Tür durch die der Zeugen den Körper verlassen kann. Der Schlüssel für diese Türe könnte man sagen ist das Ich-Netzwerk also ein Konstrukt. Der Geist ist dieser Analyst und der Gegenstand ist die Materie und das was raus kommt ist dieses Konstrukt.

Das sechste Chakra ist eigentlich auch kein Chakra sondern der Sitz des Geistes. Wenn der Geist seinen platz dort einnimmt bekommt er alle seine über-Ego Kräfte zurück. Wenn der Geist seine ursprüngliche Reinheit durch harte Arbeit zurück bekommen hat, findet keine Identifikation mehr mit den verschiedenen Formen statt. Und das Formlose ist die Schöpferkraft, im Menschen Urkraft oder Kundalini oder ganz grob Elektrizität genannt.

Wenn man dem höchsten samadhi sehr nahe ist offenbart sich der Zeuge, in diesem Zustand kann die Urkraft die Verrücktesten Wege nehmen um den Mensch zu ermöglichen noch in dieser Welt zu funktionieren aber das sind Sachen die eher unwichtig sind, denn verlassen wird der Zeuge den Körper durch das siebte Chakra.:zauberer1
 
Allegrah schrieb:
Wichtig ist nur, dass der Zeuge sich nicht im Bezeugten verliert und dass er seine Fähigkeiten kennt. Mehr ist nicht nötig.
Das ist sehr einseitig formuliert - als wäre es schlecht, wenn der Zeuge sich identifiziert.

Identifikation zu vermeiden ist in jedem Fall unmöglich. Das Vorhandensein von "Welt" bedeutet bereits Identifikation. Da niemand Kontrolle darüber hat, dass aus der äusserst feinstofflichen Welt die feinstoffliche und die grobstoffliche Welt auftauchen, ist es sinnlos zu fordern, der Zeuge solle sich nicht im Bezeugten verlieren. Gleichwohl könnte man sagen, die Welt solle nicht entstehen.

Tatsächlich steckt hier sehr viel Liebe und Freude drin, wenn der Zeuge sich selbst in verschiedensten Objekten erkennt. Es gibt keinen Grund, ihm diese Freude vorzuenthalten.
 
Ja, es ist durchaus richtig, dass der Zeuge eben auch Zeuge von einer gewaltigen Menge an Leid, Tod, Schmerz ist.

Genauso wie er Zeuge von Freude, Glück, Schönheit ist.

Inhalte der Erfahrung kommen und gehen, sie wechseln sich endlos ab.

Die Freude und Liebe, die ich aber angesprochen habe, ist etwas ganz anderes. Vielleicht sollte ich das in Grossbuchstaben oder kursiv schreiben, um es klar abzutrennen von beliebigen Inhalten der Erfahrung - also FREUDE und Freude, LIEBE und Liebe.

Während Freude und Liebe genau das bezeichnen, was normalerweise unter diesen Worten verstanden wird, bezeichnen FREUDE und LIEBE etwas komplett anderes. Es handelt sich bei FREUDE und LIEBE nicht um Inhalte irgendeiner Erfahrung - insofern sind es also künstliche Begriffe, da sie sich auf gar nichts beziehen, für das es ein Wort geben könnte. Während Freude sich dadurch definiert, dass es das Gegenteil davon auch gibt (so wie heiss nur existiert, wenn es auch kalt gibt), existiert FREUDE ohne einen Gegenpart und ist insofern nicht relativ (wie Freude), sondern absolut.
 
Da FREUDE und LIEBE nicht von irgendwas unterschieden werden können, darf man mit gutem Recht gleich von vornherein behaupten, es gäbe sie gar nicht. Das ist völlig legitim. Der Grund, warum ich die Begriffe trotzdem benutze, liegt darin, dass es eine hilfreiche Erweiterung des Modells sein kann, wenn man nach Gründen sucht, warum der Mensch bzw. der Zeuge sich immer wieder mit irgendwas identifiziert.

Die meisten Religionen haben das Dogma aufgestellt, das solle nicht so sein, der Akt der Identifizierung müsse überwunden werden. So wurde dann das Ziel der absoluten Entidentifikation - eben das Nirvana - als endgültiges Ziel propagiert. In einer gewissen Weise stehen all diese Schulen demgemäss dem Leben abgeneigt gegenüber, sie halten es für die "schlechtere Realität" und suchen nach Mitteln und Wegen, um daraus herauszutreten. (Selbst im buddhistischen Tantra findest du noch immer diese Tendenz, der Welt entfliehen zu wollen. So wird im Mahamudra versucht, einen "Illusionskörper" zu erschaffen, weil der physische Körper am Ende des Lebens ja wieder zerfallen wird, während der Illusionskörper gemäss den Lehren den Tod überdauert. Der physische Körper wird noch immer als Quelle von Last, Alter, Leiden betrachtet.)

Aber dabei verkennen sie einen wichtigen Punkt: Die manifeste Welt ist keineswegs weniger, sagen wir mal, göttlich, als die unmanifeste Welt. Mit anderen Worten: Wäre es tatsächlich Wille des Zeugen, diese Welt aufzulösen und sich aus dem Staub zu machen, so hätte er zu Beginn diese Welt gar nicht entstehen lassen müssen. Er hätte schlichtwegs keinen Grund dafür gehabt, aus dem Urgrund etwas entstehen zu lassen. In einer unbegrenzten Leere würde er einfach weiter eins bleiben, ohne Gegenpart, ohne Wissen, ohne Erkenntnis.

Die Tatsache, dass es aber eine manifeste Welt gibt, deutet daraufhin, dass diese Welt gewissermassen gewollt ist. Es soll so sein, dass da viele Objekte sind und der Zeuge sich darin verliert.
 
Noch anders ausgedrückt geht es darum, dass der Zeuge sich nicht einfach nur mit irgendwelchen Objekten identifiziert. Das ist tatsächlich ein eher unangenehmer Prozess. Relevant ist jedoch, dass der Zeuge sich in den Objekten wiedererkennt. Dass er hinschaut und erkennt: "Ja, das bin (auch) ich!" Er hört dadurch keineswegs auf, sich zu identifizieren, aber die Qualität der Identifikation ändert sich grundlegend.
 

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