Ändere dich selbst, dann änderst du die Welt.

  • Autor Autor merlina40
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
  • Lesezeit Lesezeit 5 Min. Lesezeit
1. Mai, und 8 Monate danach....heute habe ich viel an die Zeit davor denken müssen. Ich bin auch mit einen Gedanken über die Zeit davor aufgewacht.
Auf welchem guten Weg ich war.
Auf mich zu schauen, meinen Körper zu achten, achten was ich esse, wieviel ich für mich tue, und wie ich toxische Menschen Grenzen setzen kann.
Obwohl sich all dieses nervige Umfeld in der Krise als sehr sehr wichtig erwiesen hat, sind sie doch wieder die Menschen die sie mal waren. Ihre Themen änderten sich nicht. Und wenn wieder Luft für ihre alten Probleme ist....sind sie wieder da. Das ewige Gejammer, und Gesudere und Dahinschwafeln was man nicht ändern sollte. Auch ich ertappe mich immer wieder, wie ich in meine alten Fahrmuster schlittere....immer und immer wieder...Sollte auch so ein schwerer Schicksalsschlag wie der Tod meiner Tochter nichts im Denken, Fühlen und Handeln verändern? Nichts? Das Gefühl ist noch immer da, als hätte sich die Erde aufgetan und kein Stein sei mehr auf dem anderen. Aber niemanden verändert es? Niemand zieht daraus "Erfahrung", "Erkenntniss" oder auch nur einen Hauch von "Endlichkeitsgefühl". Wieder dieselben Themen, das Wetter ist zu trocken, zu nass, zu kalt oder zu warm. Die Kinder sind zu anstrengend, der Corona zu nervig, die Arbeitskollegen zu unsensibel, die Partner zu lieblos und die Umstände gegen mich.......als hätte es mich noch weiter zurückkatapultiert. Jahre zurück.......
Nun habe ich all die Blogbeiträge davor wieder gelesen. Und ja, ich war auf einem guten Weg. Ich kann mich auch noch leise an die guten Gefühle erinnern. Ein bisschen machts mirch auch traurig, das ich vor lauter "Ich-Gefühl" vielleicht das Gefühl für meine Tochter verloren habe, oder den Fokus auf sie. Aber ich habe die Aufgabe meiner Psychologin mich von ihrem Schicksal getrennt zu betrachten. Es darf mich traurig machen, ich darf unglücklich sein, aber es nicht als mein Schicksal betrachten. Jeder Mensch hat seinen Weg, und niemand hat einen Einfluss darauf.
Ich habe lange Gespräche geführt, und bin nun sehr glücklich nach 7 Monaten der Suche eine Therapeutin gefunden zu haben, mit der ich klarkomme. Es war ein langer Weg. Unglaublich wieviele Menschen den Titel Psychologe bekommen, ohne nur einen Hauch von Gefühl für Menschen zu haben. Einfach nur sitzen und zuhören ist nunmal nicht "Arbeit".
Nun ja, ich habe nun die Aufage eine Woche lang den Fokus auf etwas anderes zu legen. Etwas in meinem Leben. Es war nicht leicht, da ich diese Woche einige Mails an Anwalt und Co. verfassen musste, und mich ohne Ende geärgert habe, aber nun, heute am 1. Mai möge das Projekt beginnen. Zurück zu mir selbst. Und das einzige was mir einfällt, ist die schöne Zeit davor. Dieses schöne Gefühl "bei mir zu sein" und mich vor destruktiven Menschen zu schützen.
Und das wichtigste ist einfach gesunde Ernährung. Ich habe in den 8 Monaten anfangs fast 20 kg abgenommen, und im Zuge des ganzen nachfolgenden Beamtenwahnsinns, wieder 10 kg zugenommen. Ich bin nunmal Frußtesser. Auf der Reha war Wochenlang "All inklusive", was der tod meiner ganzen Ernährungsversätze war.
Auf mehrfaches Bitten mir doch reduzierte Kost vorzusezten war immer die Aussage: Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Selbstbeherrschung. Man sei hier, wegen der psychischen Verfassung, und nicht wegen Ernährungsverhalten.
Die Cornonapause hat mir nun noch mal ein paar Kilos draufgepackt. Da man nur mehr "einkaufen" konnte, hat man sich eben ein paar "Leckerli" gegönnt, mal was besonders gekocht, usw. usw.
Also das Körperbewusstsein hat sich in den 8 Monaten wieder völlig verloren.
Ich habe MICH wieder verloren. Wie ich sagte "Gott ist ein Arschloch", kaum denkt man, man hats gepackt........liegt da wieder ein Stein im Weg. Und diesmal kein Stein sondern ein ganzer Berg.
Das ich nach 10 Jahren wieder zu rauchen begonnen habe, ist das schlimmste übel. Jetzt ist alles wieder da. Die zwei Süchte die ich Zeit meines Lebens miteinander abgewägt habe. Zuviel rauchen - weniger essen, weniger rauchen - mehr essen. Zurück zum Start mit einem noch gebrochenerem Herzen als davor.
Ich fühl mich wie eine zerupfte Henne. (Ich seh übrigens auch so aus).
Diese Woche war ich ziemlich viel allein, und hab wirklich wieder tagelang und nächtelang geweint, und mich meiner Trauer hingeben können. Ich denke, das ist fürs erste jetzt wiedermal genug an "Tsunami Wellen" gewesen, und ich kann ohne schlechtem Gewissen mich wieder mal mir selbst zuwenden. Hoffe ich.
Begonnen habe ich ja damals, wieder "echten Hunger" fühlen zu wollen, und wenn der Hunger kommt, in mich hineinfühlen worauf mein Körper wirklich "ruft".
Und ja, damit beginne ich heute. Ich hab gefrühstückt, und jetzt warte ich bis echtes Hungergefühl kommt. Damals hat es zwei Tage gedauert. Meine Schwester meinte damals: "eh kein Wunder...du bist ja völlig überfressen" (sie ist sehr schlank und sportlich.....)
Ich merke schon beim schreiben, das mir das gut tun wird. Zu mir zurück zu finden.
Die Therapeutin fragte mich ja, was mich begeistert, und was ich früher so gemacht habe. Und mir fiel wirklich nichts ein. Ich war arbeiten, hab den Haushalt gemacht, war Mama und Ansprechpartner für Familie und Freunde. Bin gern essen gegangen, mit Freundinen in Cafehäuser gesessen, hin und wieder ein Date gehabt, hab gern gelesen, hab gern in Foren geschmöckert und hab mein Dasein so halbwegs in Ordnung gefunden.....bis all die ganzen Steine die ich ständig wegzuräumen hatte.
Ich war stolz darauf das rauchen aufgegeben zu haben, ohne auf hunderte Kilos raufzufressen und alles im allen dachte ich meine Welt im Griff zu haben.
Aber "begeistert" für irgendwas?
"begeistert" ist überhaupt ein tolles Wort fällt mir gerade auf.
Geist? Gerade vorhin hab ich ein Youtube Video gesehen, eines Mannes der Seele, Körper und Geist deffiniert hat.
Und der befand "Geist" viel wichtiger als Seele. Der Geist sei das "unsterbliche". Der Geist bediene sich nur einer Seele, die quasi die Lebenserfahrung machen soll um danach wieder in den Geist überzugehen. Klang fast logischer, als dieses ewige Seelendings.
Nun ja, ich bin nicht so philosophisch, und eigentlich auch nicht besonders spirituell oder esoterisch. Ich kratze meist nur an der Oberfläche. Mein "Geist" dürfte wohl nur "unterschwellig" in mir wirken. Recht bewusst bin ich mir dessen nicht.
Aber zurück zu begeistert.
Also etwas finden das meinen "Geist" erfreut, oder aus dem Geist herraus kommt.
Das einzige was mich wirklich "begeistern" würde, wäre, wenn ich mich selbst "begreifen" würde.
So ein klares "Ich-Gefühl". Was will ich, was brauche ich, wer bin ich wirklich. Und wenn ich das "entdeckt" habe, glaube ich, stellt sich erst "Geist" ein.
Solange ich wie ein Schlafwandler durchs Leben wandle, und mich treiben lasse, was auch immer da kommen mag....wird mich nichts begeistern.

Allerdings klingt alles so, als bräuchte ich nur "Selbstkontrolle". Ob das nicht im Wiederspruch ist? Den Geist führen lassen und Selbstkontrolle?

Aber egal, solange ich mich wieder in meinen Süchten verliere, verliere ich mich auch selbst. Das ist mir zumindest bewusst.

Also zurück zum Start. Und auf ein Neues.
Einen wunderschönen 1. Mai. und der Beginn des nächsten Abenteuers.
  • Like
Reaktionen: 2 Mitglieder

Kommentare

L
Süchte fordern Aufmerksamkeit ...
richte bewusst deine Aufmerksamkeit auf etwas was dich raus fordert ..
nur Mut...
 
Das finde ich auch Merlina aber vor allem Hut ab vor dir, bist eine bewundernswerte und tolle Frau die unglaubliches bis jetzt geschafft hat!!!
 

Blogeintragsinformationen

Autor
merlina40
Lesezeit
5 Min. Lesezeit
Aufrufe
363
Kommentare
2
Letztes Update

Weitere Einträge in Esoterik-Blogs

Weitere Einträge von merlina40

Zurück
Oben