Christliches Gebet

Eines der schönsten christlichen Gebete - mit tief mystischer Bedeutung:

Herr, ich bin nicht würdig,
dass du eingehst unter mein Dach.
Aber spricht nur ein Wort,
so wird meine Seele gesund.

Seelig, die zum Tisch des Herrn geladen sind.

Kommentare

Es mag nicht so einfach nachvollziehbar sein, aber aus dem "Unwürdig-sein" erwächst eine ganz besondere Kraft ... und Liebe. Oder anders herum: Je weiter ein Mensch sich entwickelt, desto mehr muss er/sie erkennen wie falsch er doch mit allem gelegen hat ... und wie rücksichtslos und dumm er in vielen vielen Dingen war ... lieblos ... unwissend ... umnebelt ... durch das Ego eben ... ziemlich tief gefallen ... immer wieder.

Und dann erkennt man, dass man ohne Hilfe keinen Millimeter weiter kommen würde. Auch wenn man sich im Alltag allen Erfolg gewöhlich selbst zuschreibt, so entwickelt ein bewusster Mensch immer mehr Demut und Hingabe. Er erkennt, dass er ohne die Gnade des Einen nichts wert ist. Und aus dieser Haltung erwächst eine gewaltige Kraft ... und in dieses Kleinsein des eigenen Geschöpfes mischt sich auf einmal die Größe des unendlichen Geistes.
 
Komm, o Geist der Heiligkeit!
Aus des Himmels Herrlichkeit
Sende Deines Lichtes Strahl.

Vater aller Armen Du,
Aller Herzen Licht und Ruh,
Komm mit Deiner Gaben Zahl!

Tröster in Verlassenheit,
Labsal voll der Lieblichkeit,
Komm, o süßer Seelenfreund!

In Ermüdung schenke Ruh,
In der Glut hauch Kühlung zu,
Tröste den, der Tränen weint.

O Du Licht der Seligkeit,
Mach Dir unser Herz bereit,
Dring in unsre Seelen ein!

Ohne Deinen Gnadenschein
Steht der arme Mensch allein,
Kann nicht gut und sicher sein.

Wasche, was beflecket ist,
Heile, was verwundet ist,
Tränke, was da dürre steht,

Beuge, was verhärtet ist,
Wärme, was erkaltet ist,
Lenke, was da irre geht!

Heil'ger Geist, wir bitten Dich,
Gib uns allen gnädiglich
Deiner sieben Gaben Kraft!

Gib Verdienst in dieser Zeit
Und dereinst die Seligkeit
Nach vollbrachter Wanderschaft.

Amen. Alleluja.
 
Zum Ausgangsgedicht hab ich gerade einen wunderbaren Kommentar in einem Forum entdeckt. Danke an @altersuender :)

Es ist nicht der Vater, der dieses Eingeständnis der eigenen Schwäche benötigt, wir selber sind es, die uns und unsere Schwäche annehmen müssen und annehmen können in dem Bewusstsein, das da jemand ist, der uns immer annimmt, wenn wir uns ihm zuwenden. Für Gott müssen wir nichts besonderes sein, für ihn sind wir etwas besonderes, trotz aller persönlichen Schwächen.
 

Blogeintragsinformationen

Autor
TopperHarley
Lesezeit
1 Min. Lesezeit
Aufrufe
392
Kommentare
4
Letztes Update

Weitere Einträge in Esoterik-Blogs

Weitere Einträge von TopperHarley

  • Platon: Timaios & Atlantis
    Da haben wir die Gleichberechtigung 400 v. Chr. ... das ist schon gewaltig, selbst heute ist es...
  • Die Demiurg im Christentum
    Es ist schon erstaunlich, im Christentum steckt die ganze Wahrheit ... wenn man denn jemanden...
  • Chattr chakkr vartee
    Original-Text (Gurmukhi): "Chattra Chakkra Vartee, Chattra Chakkra Bhugatay, Suyambhav Subhang...
  • Blog
    Pauhe ... das Blog ist sooooooo gut. Wer hat es geschrieben? Kann mich nicht mehr erinnern! So...
  • Ostern und Christentum
    Während Weihnachten, das Fest der Liebe, von Vollkommenheit und Klarheit durchdrungen ist, so...
Zurück
Oben