Die Gefühle sind wie kleine Hunde, die vor mir herlaufen.
Angeleint, wild, zahm, struppig, süß, zähnefletschend oder auch groß- vom Zwergpinscher bis zum Bernhardiner ist alles dabei. Ich kümmere mich um diese Hunde, denn ich habe ein Herz für sie entwickelt.
Und ich werde gut bezahlt: Mit Erfahrung und mit Bargeld. Pro Ausflug lerne ich die verschiedenen Rassen samt ihrer Vorlieben und Eigenarten kennen und verdiene nicht schlecht dabei.
Gestern z.B. führte ich den Dackel einer älteren Dame aus. Er war dackelbraun, hatte kurze Dackelbeinchen, schwarze Dackelknopfaugen und die typischen Dackelhängeohren. Er wedelte mir dem Schwanz, während er sich an mein Hosenbein rieb um gestreichelt zu werden. Wir gingen zu einer Wiese und er hechelte den Wildenten hinterher, die natürlich allesamt schneller waren.
Er schlief mit dem Kopf auf meinem Schoß ein, als wir am Ende auf einer Decke saßen.
Dann führe ich manchmal Hunde aus, die gar keine Hunde zu sein scheinen, sondern wie Wind. Sie gleiten durch den Raum, als würde ihr Körper nicht aus Fleisch und Blut bestehen sondern aus Luft.
Windhunde.
Es gibt Abende, an denen ich frei habe, an denen ich mir frei nehme. Die Leine und den Platz um mich herum leer lasse: Kein Acht auf Irgendjemanden oder -etwas habe. Nur auf mich selbst.
Ich sitze da schließe die Augen, koche oder liege auf meinen Stühlen.
Es gibt Abende, an denen ich mich frage, warum so viele Leute so viele Hunde haben. Klar, durch sie verdiene ich meinen Lebensunterhalt und lerne wohl mehr als bei meinen arbeitsfreien Stunden. Doch im Ernst: Wer braucht so viele Hunde?
Ich sehne mich zurück in die Zeit, als ich ein Baum war. Eiche. Allein. Ich. Knorrig. Tief. Nur.
Aber dann, aber dann, ach aber dann flogen die Vögel auf meine Äste und damit fing alles an.
Und ich begann Gott zu fragen: Warum?
Warum die Vögel? Wo er und ich es doch so gut hatten? In ausgewogener Harmonie und seit Gott das Karussel immer mehr zum Drehen und Schwingen und Singen bringen wollte, hatte ich die A-Karte gezogen.
Verwandelte mich vom sinnierenden Baum in einen Fuchs, vom Fuchs in einen Menschen. Vom Menschen in einen Hundesitter. Und das alles nur, um zu lernen.
Um zu lernen was Gott schon längst weiß und was ich als einziger Baum niemals wissen wollte.
Es ist zu dumm dass ich mich noch erinnere.
Doch es ist auch ein Segen.
Ich halte die Leinen der Hunden oft mit meinen Ästen. Die jetzt aussehen wie Hände.
Ich steuere die Hunde mit meinen Wurzeln.
Und die Hunde steuern mich. Wohin auch immer, ich weiß es nicht.
Angeleint, wild, zahm, struppig, süß, zähnefletschend oder auch groß- vom Zwergpinscher bis zum Bernhardiner ist alles dabei. Ich kümmere mich um diese Hunde, denn ich habe ein Herz für sie entwickelt.
Und ich werde gut bezahlt: Mit Erfahrung und mit Bargeld. Pro Ausflug lerne ich die verschiedenen Rassen samt ihrer Vorlieben und Eigenarten kennen und verdiene nicht schlecht dabei.
Gestern z.B. führte ich den Dackel einer älteren Dame aus. Er war dackelbraun, hatte kurze Dackelbeinchen, schwarze Dackelknopfaugen und die typischen Dackelhängeohren. Er wedelte mir dem Schwanz, während er sich an mein Hosenbein rieb um gestreichelt zu werden. Wir gingen zu einer Wiese und er hechelte den Wildenten hinterher, die natürlich allesamt schneller waren.
Er schlief mit dem Kopf auf meinem Schoß ein, als wir am Ende auf einer Decke saßen.
Dann führe ich manchmal Hunde aus, die gar keine Hunde zu sein scheinen, sondern wie Wind. Sie gleiten durch den Raum, als würde ihr Körper nicht aus Fleisch und Blut bestehen sondern aus Luft.
Windhunde.
Es gibt Abende, an denen ich frei habe, an denen ich mir frei nehme. Die Leine und den Platz um mich herum leer lasse: Kein Acht auf Irgendjemanden oder -etwas habe. Nur auf mich selbst.
Ich sitze da schließe die Augen, koche oder liege auf meinen Stühlen.
Es gibt Abende, an denen ich mich frage, warum so viele Leute so viele Hunde haben. Klar, durch sie verdiene ich meinen Lebensunterhalt und lerne wohl mehr als bei meinen arbeitsfreien Stunden. Doch im Ernst: Wer braucht so viele Hunde?
Ich sehne mich zurück in die Zeit, als ich ein Baum war. Eiche. Allein. Ich. Knorrig. Tief. Nur.
Aber dann, aber dann, ach aber dann flogen die Vögel auf meine Äste und damit fing alles an.
Und ich begann Gott zu fragen: Warum?
Warum die Vögel? Wo er und ich es doch so gut hatten? In ausgewogener Harmonie und seit Gott das Karussel immer mehr zum Drehen und Schwingen und Singen bringen wollte, hatte ich die A-Karte gezogen.
Verwandelte mich vom sinnierenden Baum in einen Fuchs, vom Fuchs in einen Menschen. Vom Menschen in einen Hundesitter. Und das alles nur, um zu lernen.
Um zu lernen was Gott schon längst weiß und was ich als einziger Baum niemals wissen wollte.
Es ist zu dumm dass ich mich noch erinnere.
Doch es ist auch ein Segen.
Ich halte die Leinen der Hunden oft mit meinen Ästen. Die jetzt aussehen wie Hände.
Ich steuere die Hunde mit meinen Wurzeln.
Und die Hunde steuern mich. Wohin auch immer, ich weiß es nicht.