*** Beharrlichkeit ***
Wie es bei anderen ist weiß ich nicht, doch vielerlei Situationen durchlebte ich schon, da hätte ich am liebsten gehabt, dass sie während ihrer Dauer längst vorüber wären, gemeistert und überwunden.
Nun gibt es zur Zeit eine Situation in meinem Leben, an der ich beteiligt bin und in der ich durch meine Entscheidung und mein Handeln dafür gesorgt habe, dass ich mich damit unwohl fühle. Ich bin etwas enttäuscht, denn mir war auf einer gewissen Ebene klar, dass es ein Fehler ist.
An sich ist es gar keine große Sache, etwas das man leicht aus der Welt räumen kann. Enttäuscht bin ich trotzdem, weil ich es besser wusste, denn mir war damals klar, dass ich etwas tue hinter dem ich "eigentlich" nicht zu hundert Prozent stehe. Das ärgert mich.
Wie ich schon schrieb, kann ich die Sache leicht aus der Welt räumen und ich hoffe dass ich, falls mir so etwas noch Mal begegnet, das nächste Mal aus meinem Fehler gelernt habe.
Um so wichtiger ist mir gerade die Beharrlichkeit. Mit Geduld und Klarheit und ein bisschen mehr Mitgefühl mir selbst gegenüber, den Fehler zu betrachten, es wieder in Ordnung zu bringen, es aus der Welt zu räumen und nicht noch ein Mal den selben Fehler zu machen.
Als ich heute unterwegs war, habe ich meine Enttäuschung mit mir getragen, denn ich habe sie die ganze Zeit über gespürt. Wenn ich sonst frohen Mutes und leichten Schritts voran schreite und in der Umgebung umherblicke, so erfüllte mich heute eine Art süße Schwere die sich gut eignete Tiere zu beobachten. Ich wollte nicht wandern, ich wollte einfach irgendwo sitzen und allein sein.
An einem See sah ich Gänse schwimmen und Kormorane im Baum sitzen. Ich beobachtete folgenden eine ganze Weile und wartete darauf, dass er losfliegen würde. Vielleicht war er auch von einer süßen Schwere umhüllt, denn er bewegte sich genauso wenig wie ich und ich saß und wartete und nichts geschah.
Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde tat sich noch immer nichts. Die Vögel die vorbei flogen verpasste ich, weil ich diesen einen Kormoran anvisiert hatte. Ich wollte den Moment nicht verpassen, da er losflog. Aber er flog nicht los.
Als eine Gans und ihr Freund Nilgans aus dem Wasser durchs Gestrüpp zu mir auf die Wiese kamen wich die süße Schwere.
Ich stand auf und ging ein Stück zurück um sie ganz auf das Bild zu bekommen. Die Gans hatte anscheinend ein viel zu großes Ego für ihre Körpergröße denn in dem Moment als ich zurücktrat, fing sie an sich aufzuplustern. Vorher allerdings nicht, also verstand sie meine Schritte rückwärts vermutlich als Angst. Doofe, niedliche Gans. Ganz ging die Gans nicht aufs Foto 
Nachdem sie so cool poste ging ich wieder auf meinen vorigen Platz denn eine bessere Pose von ihr konnte ich mir nicht mehr vorstellen. Sie blieb cool und fraß unbeeindruckt weiter.
Nachdem sie so cool poste ging ich wieder auf meinen vorigen Platz denn eine bessere Pose von ihr konnte ich mir nicht mehr vorstellen. Sie blieb cool und fraß unbeeindruckt weiter.
Ich beobachtete wieder den faulen Kormoran auf dem Ast, auf dessen Abflug ich geduldig wartete.
Definitiv habe ich den Fokus viel zu sehr auf diesen einen Kormoran auf dem Ast gerichtet, denn mittlerweile flogen andere Kormorane über den See, sowie Enten, Gänse, Tauben... Nun hatte ich aber schon so viel Zeit in diesen einen investiert, dass ich dachte: du musst jetzt beharrlich bleiben und auf dessen Abflug warten.
Während er nicht die geringsten Anstalten machte sich auch nur einen Hauch zu bewegen, flogen um ihn herum etliche andere rum und ich fragte mich, ob ich Sturheit mit Beharrlichkeit verwechsle?!
Definitiv verwechselte ich Sturheit mit Beharrlichkeit. Genauso wie ich vor kurzem wider besseren Wissens meine Werte verraten habe (um es mal überdramatisch auszudrücken
), so doof war ich auch nicht zu bemerken, dass ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte was Unsinn ist. Also ließ ich ab von dem Einen und fand so viel mehr.
Schwimmende.
Synchrone Abflugs Choreographien
Hochflüge
Tiefflüge
Tiefflüge
Und dann lächelte mich auch der Herbst noch ein Mal an.
Als ich den See verließ, saß der eine Kormoran vom Anfang noch immer auf dem gleichen Ast.
Er war der wahre Meister der Beharrlichkeit und ich konnte etwas von ihm lernen. Und von seinem bloßen herumsitzen konnte ich etwas von ihm lernen: Höre beim nächsten mal auf deine innere Stimme, bring die Sache wieder in Ordnung und lerne daraus, und schaue genau hin was es mit deinem Geist macht, wenn du nicht auf dich selbst hörst und dich von Dingen blenden lässt. Menschen machen Fehler, aber nicht mit Sturheit einer Erwartung verändert man, sondern mit Beharrlichkeit für die richtige Sache die aus dem Herzen wächst.
Er war der wahre Meister der Beharrlichkeit und ich konnte etwas von ihm lernen. Und von seinem bloßen herumsitzen konnte ich etwas von ihm lernen: Höre beim nächsten mal auf deine innere Stimme, bring die Sache wieder in Ordnung und lerne daraus, und schaue genau hin was es mit deinem Geist macht, wenn du nicht auf dich selbst hörst und dich von Dingen blenden lässt. Menschen machen Fehler, aber nicht mit Sturheit einer Erwartung verändert man, sondern mit Beharrlichkeit für die richtige Sache die aus dem Herzen wächst.
