Aderlass - eine blutige Angelegenheit, aber effektiv

Aderlässe sind aus der Mode gekommen, weil ca. 1800 stellte man fest, dass man einfach zuviele machte, und es Komplikationen durch die Menge an Aderlässe gab. Bis dahin waren Aderlässe oft die erste Maßnahme bei Krankheiten.

Natürlich wusste man damals nicht viel von Elekrolyten - also Kalium, Natrium, Chlor, Kalzium,Magnesium. Man wusste nicht viel über Eisen, das mit jedem Aderlass verloren ging, Kupfer, Zink und andere Spurenelemente, die (auf Dauer der Aderlässe) verloren gingen.

Heute hat man dieses Wissen, und man ist viel besser gewappnet um den Verlust von Nährstoffen auszugleichen. Aber die Aderlässe kamen nicht wieder in Mode, weil man lieber Bluthochdruck mit teurer Pharma "begleitet", als mit Aderlässen zu heilen.

Die Schulmedizin macht gewöhnlich nur bei besonderen Krankheiten Aderlässe.

Beim Heilpr. kostet ein Aderlass 15-30 Euro.

Ausserdem kann man Blut spenden beim DRK. Dort wird ein halber Liter Blut abgezapft, was belastender sein kann, als zB ein Aderlass von 100 oder 200 ml.. Wenn man ein Mann ist und sich sehr fit fühlt, kann man beim DRK wohl problemlos 500ml. spenden.

Ungefähr die Hälfte der Heilpraktiker bieten Aderlässe an.

Das DRK nimmt stets eine Vakuumflasche. Das Vakuum in der Flasche zieht das Blut aus der Vene.
Auf diese Weise kann man soviel Blut abzapfen, wie man will. Die Medizin kam durch Erfahrungen (zB Unfälle) auf 1 Liter Blutverlust, das der Körper ohne Transfusion neu bilden kann. Aber manche fühlen sich bereits nach 500 ml. Blutverlust für 1-2 Tage ziemlich geschlaucht.

Heilpraktiker verwenden entweder die Vakuumflasche, oder eine Art passiven Aderlass, wo keine Vakuumflasche genommen wird, und das Blut einfach so aus der Vene fliessen darf. Dann kommt maximal 250 ml. Blut raus, in der Regel nur 50-100 ml. Umso mehr Blut auf diese passive Weise raus fliesst, desto mehr Bedarf hat der Körper es auch zu verlieren. Er kann selbst entscheiden, wieviel raus fliessen soll.
Bei mir kamen anfangs einer Aderlass-Kur 170-180 ml., und später nur noch 70-90 ml..

Wenn man die Vauumflasche nimmt, man kann mit dem Heilpraktiker darüber sprechen, wie viel man abgeben will. Man kann von einer wöchentlichen Gesamt-Menge von etwa 250-350 ml. ausgehen, die absolut verträglich bleiben, selbst wenn man eine längere Kur von 6 Aderlässen über einen Monat macht; zb um einen Eisenüberschuss los zu werden. Frauen sollten die Maximalgrenze pro Woche bei 200-250 ml. sehen. Denn Frauen verlieren bereits mit jedem Monat durch die Regelblutung ca. 50-150 ml. Blut.

Studien haben ergeben, dass Leute, die regelmässig Blut spenden, insgesamt gesünder bleiben, und weniger Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems aufweisen.

Bei einer Blutneubildung werden jede Menge frische Zellen gebildet, die den Sauerstoff viel besser transportieren wie alte Blutkörperchen. Nur wenn jemand viele größere (500ml.) Aderlässe in kurzer Zeit macht, mag das Knochenmark so beansprucht sein, dass weniger ausgereifte Blutkörperchen gebildet werden und diese den Sauerstoff nicht mehr so gut transportieren. Es spricht also viel für kleinere Aderlässe unter 200ml..
Mein erster Aderlass von 190 ml. hat mir schon eindrücklich machen können, dass ein evtl. störender hoher Blutdruck schon verschwinden kann. Ich war regelrecht erleichtert, und fühlte mich erfrischt.

Es ist einzelner Aderlass kein Problem, besonders wenn er unter 200 ml bleibt.

Macht man aber zwei pro Woche und das wochenlang, weil man gezwungen ist, zB wegen einem Eisenüberschuss, sollte man gezielt Nährstoffe ergänzen (zB Folsäure, Vitamin B6, Kupfer). Um einen Eisenüberschuss festzustellen muss man seine Eisenwerte per Labor per Blutanalyse bestimmen lassen (Hausarzt, Heilpraktiker).

Man verliert durch einen Aderlass noch nicht viel Eisen. Aber bei mehreren. Bei einer Gesamtmenge von 1 Liter innerhalb von 6 Wochen kann man schon so viel verloren haben, dass es nahe der Anämie (Blutarmut) kommt, selbst wenn man einen leichten Eisenüberschuss hatte. Man sollte daher spätestens nach 1 Liter Blutverlusten den Eisenwert erneut bestimmen lassen. Bedenken sollte man bei Eisenüberschuss, dass die Organe ihr eingelagertes Eisen nur langsam abgeben. Sollten also die Symptome (zB Gelenkschmerzen) nach einer Menge von Aderlässen zurückkehren, kann es sein, dass sich das Blut wieder angereichert hat und man noch einige Aderlässe machen lassen muss. Lieber einmal öfter den Eisenwert und andere Blutwerte bestimmen lassen als mit einer Blutarmut rumlaufen zu müssen. Aber das gilt nur für Eisenüberschuss und einer Menge von Aderlässen, die sonst wohl kaum jemand ins Auge fasst.

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Viel trinken. Direkt nach einem Aderlass, das heisst in der Stunde danach. Der Körper muss den Flüssigkeitsverlust im Blut ausgleichen.

Am selben Tag nach dem Aderlass ist es günstig, aber nur bei Herzpoltern nötig, den Elektrolythaushalt aufzufrischen.

Insbesondere Kalium und Magnesium ist wichtig.
Kaliumtabletten kriegt man in der Apotheke.

Hier muss man vorsichtig sein, dass man nicht zuviel Kalium nimmt, was nämlich genauso schlecht ist wie zu wenig.

Meine Heilpraktikerin hat mir gesagt, Kalium immer zusammen mit Magnesium zu nehmen! Auf diese Weise wird ein mögliches zuviel an Kalium durch Magnesium ausgeglichen.
Generell gilt: im Zweifel sollte man stets mehr Magnesium als Kalium nehmen. Magneisum aber auch unterhalb der empfohlenen Tagesdosis halten.

Üblicherweise steht auf dem (Brause-)Tablettenröhrchen mit Kalium etwas drauf in der Art von "eine Tablette enthält 40 mmol Kaliumionen". Maximal einzunehmende Menge pro Tag ist lt. Beipack 160 mmol. Sollte man aber nicht versuchen.
Da man keinen Kaliummangel hat und ausserdem noch Kalium in der Nahrung zu sich nimmt, sollte man m.E. sogar die Kal.-Tablette dritteln oder vierteln.
Denn zuviel Kalium ist auch nicht gut.

Meist hat mir Magnesium mehr geholfen, als Kalium, um Herzpoltern zu beheben.

Die übrigen Elektrolyte (Kalzium in Käse, Buttermilch oder Kefir; Chlor in Käse; ebenso wie Natrium in fast allen Lebensmitteln) erhält man bei einer normalen als gesund oder ausgewogen geltenden Ernährung zu genüge. Die Niere reguliert den Elekrolythaushalt. Sie scheidet ein Zuviel zB an Chlor aus.

Bei einem nur wenigen Aderlass braucht man auf die Elektrolyte nicht so achten. Umso mehr Blut man verliert, sagen wir ab 300 ml. innerhalb eines Monat, desto eher können sich Elekrolytdefizite ergeben.

Dann kommen die extrem wichtigen Nährstoffe zur Blutbildung, die man zuführen muss. Dabei das Kupfer nicht vergessen. Zur Blutbildung nötige Nährstoffe weiteres hier: http://www.esoterikforum.at/forum/blog.php?bt=12645

Wer keinen Eisenüberschuss hat, muss auf genügende Eisenaufnahme achten!
Dazu findet man im Netz viele Hinweise. Eine gute Eisenquelle heisst aber noch nicht, dass das Eisen gut aufgenommen wird (zB hemmt Oxalsäure im Spinat oder Kakao die Eisenaufnahme etwas).
Vitamin C kann die Eisen-Aufnahme trotz Oxalsäure stark verbessern.

Der weitere Punkt ist die Frage, wie schnell Blut neu gebildet wird. Es wird berichtet, dass die weissen Blutkörperchen innerhalb 1 bis 2 Tage gebildet werden, und die roten Blutkörper in 5 bis 9 Tagen, auch Erythrozyten genannt, das sind die wichtigen Sauerstoffträger.

Damit wäre das Blut komplett neu gebildet. Die genaue Zeit hängt von der individuellen Konstitution ab: jeder Mensch hat ein anderes Knochenmark, anderes Alter.

Damit erklärt sich auch, dass bei der Eisenspeicherkrankheit den Patienten monatelang jede Woche (!) 500 ml. Blut abgenommen werden, um schnell den Eisenspeicher zu reduzieren, und sie es monatelange überstehen.
Sicher kann es auf diese Weise zu einer leichten Anämie (Blutarmut) kommen, aber mehr Probleme bereitet den Leuten der Elektrolythaushalt oder dass man zuwenig Kupfer hat. Und natürlich der Eisenüberschuss, der schnell entsorgt werden muss (zB leiden alle Organe bei einem deutlichen Eisenüberschuss; wer denkt, er müsse zu Eisenpräparaten greifen, sollte lieber eine Eisenwertbestimmung (Blutanalyse) machen lassen. Denn diese hochdosierten Präparate sollte man nur nehmen, wenn man eine klare Anämie hat.

Auch Folsäure oder Vitamine sind für die Blutbildung wichtig, die man zuführen muss während dieser Zeit. Empfehlenswert ist es dabei stets, unterhalb dem offiziellen Tagesbedarf zu bleiben.

Ich bin sicher, dass die meisten Ärzte da nur sagen, "ernähren sie sich gesund", aber nicht genau erklären, was wichtig ist für die Blutbildung. Das ist eben das "Schlachthaus Schulmedizin", wie ich es gerne nennen würde. Metzger mit Doktortitel, quasi angestellt bei einer kostenintensiven Kasse, die alle mehr über Fleisch und Verwaltung der "Lämmer" wissen, als von Gesundheit. Man erlaube mir diese harten Worte, ich habe genug erfahren, um so zu sprechen!

Durch einen Aderlass wird das Blut generell verdünnt (der Hämatokrit Wert sinkt). Die Blutneubildung wird angeregt. Schlacken oder Gifte werden nicht nur aus dem Blut geworfen, das man entnommen bekommt, sondern auch aus den Zellen gewaschen. Weil die Flüssigkeit, die ausgeglichen werden muss, kommt in erster Linie aus dem Zellraum (Gewebe), und darin liegen eben auch viele Schlacken (abgelagerte Stoffwechselprodukte). Diese werden dann durch Niere und Leber gefiltert und ausgeschieden, lange Stunden nach dem Aderlass.
Ausserdem werden überschüssige Hormone ausgeleitet (die nötigen werden sowieso jeden Tag neu gebildet).

Aderlass soll bei folgenden Sachen helfen:
Bluthochdruck, Hauterkrankungen, Rheuma, Durchblutungsstörungen, Depressionen, chronische Entzündungen, Kopfschmerzen.

Aderlässe sind ein sicheres Mittel Eisenüberschüsse los zu werden, die nämlich noch gefährlicher als Quecksilber sein können.

Eine Abklärung mit dem Heilpraktiker bedarf es bei manchen Krankheiten, niedrigen Blutdruck, Nierenleiden, Infektionen.

Bei niedrigen Blutdruck sollte man auf jeden Fall niedrigere Mengen an Blut (100ml) anvisieren. Und nicht zu kurz mehrere hintereinander.

Eine leichte bis mittlere Erkältung kann man als unbedenklich erachten, wenn man an dem Tag weniger als 200ml abgibt (eigene Erfahrung bei 2 Aderlässen). Bei schweren Erkältungen oder Grippe ist man zu geschwächt.

Als Frau sollte man wohl während der Periode keinen Aderlass machen. Und insgesamt vlt. weniger grosse Aderlässe machen.

Wichtig: Ich bin kein Mediziner und schreibe nur meine Erfahrung, Meinung und Sichtweise.

Kommentare

Hat man seine Blutwerte/Blutbild, kann man anhand von Hämoglobin bestimmen, ob man gut Aderlässe verträgt. Es heisst unter 12.5 g/dl wäre es bereits eine Anämie. Bei Frauen liegt die offizielle Norm Untergrenze bei 12). Jedes Labor sieht da andere Untergrenzen. Aber man kann diese Zahlen als Richtschnur betrachten.
Man kann sagen, umso höher der Hämoglobinwert, desto mehr Aderlässe verträgt man.

Ein weiterer interessanter Blutwert ist Hämatokrit. Er zeigt an, wie dünn oder dick das Blut ist. Für einen Aderlass scheint ein niedriger Wert gerade oberhalb der Norm am besten zu sein (dünnflüssiges Blut fliesst besser). Ist er höher, hilft ein Aderlass natürlich das Blut zu verdünnen.

Die geringeren Aderlässe (100-300ml) halte ich bei Beschwerden für vorteilhafter. Weil ich glaube, dass die grossen Aderlässe (500ml.) kurzfristig die Symptome verschlimmern könnten - nicht bei jeden Beschwerden. Aber im Blut sind auch entzündungshemmende Stoffe, Antioxidantien usw., die bei gr. Aderlässen zu stark verloren gehen. Ausserdem werden Antixodiantien evtl. nach dem Aderlass auch aus den Zellen geschwemmt, was alles bei gr. Aderlässen dann die Zellen vermehrt den Angriffen freier Radikale aussetzen könnte. Normal ist das wohl kein Problem, aber bei bestehenden Beschwerden vielleicht. Meine Heilpraktikerin hat mir diesen Verdacht bestätigt.
Am besten man isst auch viele Gemüse und Obst vor dem Aderlass, um Antioxidantien aufzunehmen. Wenn man keine Beschwerden hat, ist das nicht wichtig.

Man kann problemlos ad hoc einen Aderlass machen ohne auf besondere Dinge achten zu müssen.
 
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Iakchus
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