...was war denn da wieder los? Also die Idee an sich war ja gar nicht mal so abwegig. Da die skurrile Sekte, der Du vorstehst, schon seit geraumer Zeit an Mitgliederschwindsucht leidet, wolltest Du mal schnell die paar Zehntausend Anhänger einer noch obskureren Splittergruppierung reintegrieren. Soweit so gut. Nur leider scheint niemandem in Deinem Verein aufgefallen zu sein, das deren Vorbeter sich ein, vorsichtig ausgedrückt, recht verqueres Geschichtsbild auf die braune Fahne geschrieben hat. Ich möchte gar keine böse Absicht unterstellen, frage mich aber, ob so was nicht irgendwie geprüft wird. Ich meine, Du hast irgendwo in Deinem Vereinsheim doch angeblich sogar einen Stuhl mit Loch im Sitz zur Betastung des päpstlichen Gemächtes rumstehen, seit sich im Mittelalter mal ne Frau den Vorsitz in Deinem Männerclub erschleichen konnte. Und jetzt fällt keinem von Euch auf, was für ein Kuckucksei Ihr da ins Nest zurückholen wollt? Zumal die Ansichten von Pater Braunhemd ja alles andere als unbekannt waren. Sogar auf eurer Homepage wurde mal darüber berichtet. Aber mit solch neumodisch-weltlichem Gedöhns geben sich Du und Deine elitäre Rentnerriege wahrscheinlich gar nicht erst ab, euer „Home“ ist ja nicht von dieser Welt. Na ja, möglicherweise tu ich Dir und Deinen Apparatschniks auch Unrecht, vielleicht läuft tatsächlich irgendeine Art von Prüfverfahren und es ist nur noch nicht abgeschlossen. Man weiß ja wie lange das bei Deiner Behörde dauern kann, im Falle Galileos waren es immerhin ein paar Jahrhunderte. Ihr seid halt gründlich. Obwohl, bei den Rausschmissen der Befreiungstheologen ging das damals eigentlich auch immer recht fix. Aber das war wahrscheinlich was anderes, denn deren Tun kratzte auch an eurem Machtge.., äh Wertesystem. Denn ja, Ihr vertretet noch Werte. Leider stammen diese überwiegend aus dem Mittelalter. Und da passen die Phantastereien von Pfarrer Reichsparteitag dann eben doch wieder irgendwie hinein. Also Pontifex & Co: Eselsmütze auf, ab in die Ecke und schämen.
In nomine patre,
Euer Tandava
In nomine patre,
Euer Tandava