Hallo Dada,
Dem möchte ich in keinem Punkt widersprechen. Allerdings ist die von dir erwähnte universelle Sichtweise den allermeisten seeehr fern und ihr Leben fast ausschließlich von den persönlichen Bedingungen geprägt. Die Erfahrung zeigt, dass das Leben der Menchen aus viel mehr Leid, als Freude bestand und besteht. Nur wenige schaffen es, sich auf einen Standpunkt vorzuarbeiten, auf dem es kaum noch Leid gibt. Kannst du einen Sinn darin erkennen, dass das Leben der meisten Menschen von Leid und Unglück geprägt wird? Dass millionen- und milliardenfach gelitten wird? Bringt uns das, in Summe gesehen, weiter? Oder sind endlose Nullrunden sogar erforderlich, weil immer eine kleine Teilmenge dadurch klüger wird?
Auch hier stimme ich dir grundsätzlich zu. Ist es aber nicht so, dass unser Wirtschaftssystem Leukämie hat? Oder Sepsis, die ebenfalls zum Exitus führt, wenn nicht rechtzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen werden? Verstehe mich bitte nicht falsch: Du hast recht, wenn du das Positive dahinter erkennst und wahrnimmst. Vom universellen Standpunkt aus bin ich voll deiner Meinung, von der kontemplativen Warte aus gesehen habe ich auch kein Problem damit. Als aktive Zelle des Organismus Menschheit aber kann ich mich damit nicht zufrieden geben, weil ich es schade finde, dass viel von dem, was heute existiert, durch hausgemachte Gründe verloren geht. Der Mensch ist nicht grundsätzlich habgierig, nein. Allerdings lehrt die Geschichte doch, dass immer Einzelne, aus egozentrischen Gründen die Welt ins Chaos führen, während altruistisch motivierte im stillen Kämmerlein meditieren. Auch, wenn du es nicht so dramatisch beurteilst, ich sehe die Menschheit kurz vor dem Zusammenbruch ihrer wesentlichen Strukturen, mit unabsehbaren Folgen durch die heute verfügbaren Waffen in Händen von höchst vertrauensunwürdigen Leuten.
Ja, die Raffgier ist die Sache der Massen nicht. Wohl aber Kennzeichen der entscheidenden Teilmenge. In meinem persönlichen Umfeld könnte ich niemanden benennen, dem ich dieses Etikett aufkleben möchte, denn alles kämpft ums (wirtschaftliche) Überleben. Raffgier ist eine Sucht. Sie entwickelt sich nur langsam, wenn überflüssige Mittel vorhanden sind. Dann geht oftmals jedes Maß verloren: Mehr, mehr und noch mehr. Unsere sog. Volksvertreter z.B. haben jedes Augenmaß verloren. In der Lage, die eigenen Einkünfte festzusetzen, haben sie sich im vergangenen Jahr 10% mehr genehmigt, während bei einem Großteil der Arbeitskräfte seit vielen Jahren nur noch die Ausgaben und Abzüge steigen.
Das finde ich gut. Wenn da nur nicht die alles erwürgenden wirtschaftlichen Randbedingungen wären, die darauf ausgelegt sind, die Großen den Kleinen gegenüber zu bevorteiligen.....
lg esoterix
Abend esoterix,
mir macht es überhaupt erst einmal große Freude mit dir zu kommunizieren.
In gewöhnlichen Gesprächen sind die Menschen gar nicht aufnahmebereit für solche Themen und deshalb schweige ich meistens. Unser Leben wird eigentlich nicht von Leid und Unglück geprägt. Oftmals leiden wir, weil wir uns immer mit dem Äußeren vergleichen und feststellen, dass wir das eigentlich gar nicht sind. Wir vergleichen uns mit Umständen. Das Paradoxon daran ist, dass wir für diese Umstände verantwortlich sind. Wir erzeugen Sie selbst.
Es ist unser Denken, unsere Bewertung, die uns leiden lässt. Wir streben immer nach den Dingen, die wir selbst nicht sind und deshalb leiden wir.
Der Weg muss sich umkehren, wir sollten gucken, was wir haben und was wir jetzt gerade sind und es wertschätzen. Wir wurden schulisch so geprägt, weil wir uns einem äußeren Wettbewerb stellen mussten und Vergleichen unterzogen wurden, was eigentlich absolut absurd ist. Jedes Individuum ist auf seine Weise besonders. Der Sinn weshalb wir leiden ist eigentlich nur das Aufzeigen dessen, was wir gerade sind. Wir leiden, wenn wir uns als getrennt sehen. Wir sehen uns als getrennt, weil wir in Wertemaßstäben denken.
Wir denken in gut und böse, in polaren Bereichen. Das tun wir deshalb um Spannung zu erzeugen, wodurch Vielfalt und Leben möglich ist.
Das Leid führt dazu, dass wir irgendwann unsere Werte fallen lassen, weil wir erkennen, dass Sie uns nicht weiter bringen und das führt dann zur Einheit.
Wenn wir beginnen uns von äußeren Umständen zu lösen und uns auf die inneren Werte besinnen, dann fühlen wir uns frei.
Das führt uns zu deinem zweiten Part.
Es existieren in dieser Welt auf Grund unseres Denken die polaren Seiten und deshalb kannst du stets den Weltuntergang sehen oder einen neuen Aufgang.
Positives und negatives Denken sind im Grunde falsche Ansätze.
Erbauendes Denken widmet sich keiner Ansicht sondern setzt einfach bei sich selbst an und verwirklicht sich. Du selbst bist die Welt und deine Ansicht über diese Welt zeigt dir in welchem Verhältnis du selbst zu Ihr stehst.
Gefällt dir diese Welt nicht, dann arbeite an deinen Ansichten, verändere dich indem du das anziehst, was dir gefällt. Das heißt durch Arbeit intensiv erbauend sich zu verwirklichen und damit in sich neue Muster zu bilden, die eine gesunde Welt hervorbringen. Auf und Abs gehören dazu, doch wir können uns jederzeit ändern. Manches wirst du vielleicht nicht verändern, aber wenn du verstehst, dass diese Welt perfekt ist, dann wirst du zumindest verstehen, dass du es momentan in deinen Ansichten noch nicht bist.
Als Kind war doch deine Welt auch heil? Erst unser geschultes Denken hat uns doch mit der harten Realität konfrontiert. Das ist notwendig um eine Persönlichkeit zu werden und als erwachsene Persönlichkeit kann man sein Leben ganz bewusst in die Hand nehmen. Es gibt keine Feinde dort draußen und ich halte es einfach für wichtig, dass sehr oft zu betonen. Wir mögen vielleicht die eine oder andere Person nicht, aber nur deshalb, weil Sie gegensätzliche Ansichten vertritt, die aber notwendig sind, damit wir individuell sein können. All das, was du hier verurteilst sind nur deine eigenen Ansichten von dieser Welt, welche dir das Verhältnis zu Ihr wiederspiegelt, das heißt deine Liebe ihr gegenüber. Ich erkenne das auch zunehmend und kann es nicht mehr leugnen, wenn ich auch gerne dazu neige so zu tun, als wäre alles beim Alten.
Ist es tatsächlich aber nicht.
Ich weiß, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehmen sollte, um mich vollständig entfalten zu können. Ich kann deshalb auf Niemanden mehr mit dem Finger zeigen und sagen, DER DORT, der hat Mist gemacht, DER denkt nur an sich und sein eigenes Wohl. Ich kann bei solchen Worten nur noch mit dem Kopf schütteln und nehme es eben hin, wenn mir Jemand begegnet, der so denkt. Das ist an vielen Stellen so, aber das gehört einfach zum Leben dazu. Solange wir nicht wirklich erwachsen sind, müssen wir uns eben wieder in das Verhältnis eines hilflosen Kindes versetzen, welches am liebsten Rache für all die bösen Dinge verüben möchte. Viele Menschen sind nicht mehr als erwachsene Kinder. Für mich ist das aber kein Grund von Weltuntergang zu sprechen. Mit jedem Zyklus ist die Welt ein Stück weit egoistischer geworden, aber gleichzeitig auch menschlicher. Einzig die Polarität scheint im Zuge dessen auch spannender geworden zu sein. Jetzt gilt es diese Polarität aufzubehen um die nächste Entfaltungsstufe zu offenbaren, das eigene Selbst.