Zur Information über den Gehörnten!!!

Vovin

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Mönchengladbach
Aufgrund einiger Fehlinformationen denke ich kann dies helfen das verständnis von begriffen zu erweitern.


Der gehörnte Gott
(von Starhawk)

Im Hexenglauben ist die Vorstellung vom Gehörnten Gott vollkommen anders als das Bild der Männlichkeit in unserer Kultur. Er ist sanft, zärtlich und liebevoll, aber Er ist auch der Jäger. Er ist der Sterbende Gott - aber sein Tod geschieht immer im Dienste der Lebenskraft. Er ist ungebändigte Sexualität - aber Sexualität als eine tiefe, heilige, bindende Kraft. Er ist die Kraft des Gefühls und das Urbild dessen, was Männer sein könnten, wären sie von den Zwängen der patriarchalen Kultur befreit.

Unser Gott trägt Hörner, diese sind die zu- und abnehmenden Halbmonde der göttlichen Mondin und das Symbol animalischer Vitalität. In manchen Aspekten ist. Er schwarz, doch nicht, weil er schrecklich oder furchterregend wäre, sondern weil Dunkelheit und Licht Zeiten der Kraft und Teil von den Zyklen der Zeit sind.

Die Göttin ist das Umkreisende, der Seinsgrund; der Gott ist das Hervorgebrachte, ihr Spiegelbild, ihr Gegenpol. Sie ist der allumfassende Himmel, Er ist die Sonne, ihr Feuerball. Sie ist das Rad, Er ist der Reisende. Er ist das Opfer des Lebens an den Tod, damit das Leben weitergehen kann.

Sie ist die Mutter und die Zerstörerin. Er ist alles, was geboren und was zerstört wird. Der Gehörnte Gott jedoch wird von einer Jungfrau Mutter geboren. Er ist das Vorbild einer männlichen Kraft, die frei ist von Vater-Sohn-Rivalität oder ödipalen Konflikten. Er hat keinen Vater. Er ist sein eigener Vater. Während er wächst und seine Wandlungen in der Drehung des Rades durchläuft bleibt er der ursprünglichen nährenden Kraft verbunden. Seine Macht bezieht er unmittelbar aus der Göttin. Er hat an ihr teil. Der Gott verkörpert die Kraft des Gefühls.

Seine Tierhörner symbolisieren die Wahrheit der unverstellten Gemütsbewegung, die keinem Herren zu gefallen sucht. Er ist ungezähmt. Doch ungezähmte Gefühle sind etwas ganz anderes als ausagierte Gewalt. Der Gott ist die Lebenskraft, der Lebenszyklus. Er bleibt in der Kreisbahn der Göttin. Seine Kraft ist immer auf den Dienst am Leben gerichtet. Der Gott ist Eros, aber Er ist auch Logos, die Kraft des Verstandes. Im Hexenglauben besteht kein Widerspruch zwischen beiden.

Das körperliche Verlangen nach Vereinigung und der emotionale Wunsch nach Bindung werden in intellektuelle Wißbegier umgewandelt, die eine Form der Vereinigung ist. Das Wissen kann sowohl analytisch als auch verknüpfend sein. Es kann Dinge zerlegen, nach Unterschieden fahnden oder kann aus einzelnen Teilstücken ein Muster zusammenfügen und das Ganze sehen.

Der Sterbende Gott bekommt Hörner und wird zum Jäger, der den Tod genauso austeilt, wie er ihn erleidet. Wie die Göttin vereint auch der Gott alle Gegensätze. Er ist sowohl Strahlender Sonnen-Gott, die lichtspendende energiesteigernde Kraft, als auch die Dunkelheit der Nacht und der Tod. Beide Aspekte ergänzen einander und sind nicht gegensätzlich. Sie können nicht als "das Gute" und "das Böse" definiert werden:

Beide sind Teil eines Kreislaufs, das notwendige Gleichgewicht im Leben. Das Sonnenkind wird zur Wintersonnwende geboren, wenn nach dem Triumph der Dunkelheit während der längsten Nacht des Jahres die Sonne wieder aufgeht. In der Hexenreligion sind die Feste der Göttin mondbezogen; die des Gottes folgen dem mythologischen Lauf des Jahresrades.


Ich hoffe jetzt werden einige Vorurteile (wahrscheinlich nicht alle) verschwinden.
Bei Fragen einfach Posten.

Panum
 
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