Von Katholiken zum Tode verurteilt
Den jüdischen Jungen David und Marek gelang 1941 die riskante Flucht aus dem Ghetto im polnischen Chrzanów. Sie entkamen den Nazis - nicht jedoch einer Gruppe katholischer Partisanen, die sie zu Todfeinden erklärten. Die Empörung vieler Polen über das ZDF-Epos "Unsere Mütter, unsere Väter" veranlasste Josef Königsberg, von den Geschehnissen zu berichten.
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Die Gruppe bestand aus etwa 30 Leuten, die ihren Tag mit einem katholischen Morgengebet begannen. In Unkenntnis der christlichen Zeremonie verhielten sich David und Marek passiv, sangen und beteten nicht mit. Dies fiel dem Kommandanten natürlich auf. Er hatte rasch den Verdacht geschöpft, dass die beiden gar keine Christen seien. Auf seine Befragung hin sagten sie ihm die Wahrheit. Seine Reaktion war kurz und bündig: "Juden, Russen und Deutsche sind unsere Todfeinde und werden von uns auf der Stelle getötet." Er befahl seinen Leuten, die beiden zu exekutieren. Zuerst wurde Marek eine Schlinge um den Hals gelegt.
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