Zugang zu Wasser - (k)ein Menschenrecht sondern ein Markenrecht?

Amant

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Da kann man gar nicht so viel TRINKEN, wie raus befördert werden müsste!


Nachdem der globale Lebensmittel-, Gesundheits- und Wellness-Artikel-Hersteller Nestlé im Mai 2016 bekannt gab, dass die Nestlé-Tochter Nestlé Waters in Äthiopien gemeinsam mit den Besitzern des lokalen Getränkeherstellers Abyssinia Springs ein Joint-Venture-Unternehmen gegründet hat, ergänzt Nestlé die Produktion von Milch und Milchprodukten. Abgesehen von dem Export von verschiedenen Produkten nach Äthiopien kauft Nestle auch Premium-Kaffee aus Äthiopien, so fanabc.com.

Für den Export des absatzstarken Baby-Milchpulvers wird Nestlé übrigens vom Schweizer Staat üppig subventioniert. Dank dem «Schoggigesetz», das den Export von Milchprodukten fördern soll, erhält Nestlé jedes Jahr rund 25 Millionen Franken.

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Kann man nachhaltig Wasser abfüllen in einem Land, in dem seit Monaten Millionen Menschen unter einer Hungerkatastrophe leiden, ausgelöst durch eine Dürre, die in dem Land am Horn von Afrika durch ausgebliebenen Regen verursacht wurde?

Nestlé hat weltweit Wasserrechte gekauft, auch in sehr trockenen Regionen. Nestlé Waters investiert in Nigeria und Äthiopien. Mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz jährlich macht der Schweizer Konzern im Geschäft mit dem Wasser. Das Prinzip ist ganz einfach: Sie verkaufen abgefülltes Tafelwasser. Das ist Leitungswasser in Plastikflaschen. Dieses wird direkt aus dem Grundwasser abgepumpt und wird deswegen in einigen Ländern von Wasserschutzgesetzen nicht erfasst.

Menschen in Sululta stehen für Leitungswasser Schlange.
In Suluta in Äthiopien gab es Investitionen in Bohrlöcher und Pumpen für Wasser, vor allem aber durch den privaten Sektor. Abessinien Springs, an denen Nestlé Waters eine Mehrheitsbeteiligung hat, pumpte laut theguardian, letztes Jahr 50 000 Liter pro Stunde Wasser für seine Wasserproduktion ab. Mehr als die Hälfte dessen, was der Regierung für ihre Bevölkerung zur Verfügung steht. Flaschenwasser können sich die Menschen nicht leisten. So dursten sie weiter, obwohl sie eine Fabrik für Wasser in ihrer Region haben.

Es erinnert an Algerien. Hier erwarb Nestlé die Wassernutzungsrechte und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat. Siehe: Nestlé erwirbt Wassernutzungsrechte und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!

https://netzfrauen.org/2017/04/12/aethiopien-nestle/




Was sagt man dazu, Ihr dazu?

:notworthy:


:3puke:
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich sah vor einer Weile diesen Film zum Thema, daher überrascht es mich nur mäßig.
Ausser Boykott fällt mir leider wenig dazu ein.
 
1) Die "MEHRHEIT" ist sich nicht bewusst, dass dies so geschieht.
2) Die "MEHRHEIT" weiß, dass es so ist und stimmt dem zu.

Selbst weiß ich nicht ob jetzt 1 oder 2 zutrifft. Sollte 1 zutreffend sein, habe ich nichts dagegen, wenn dieses Thema solange hochgehalten wird, bis es ins Bewusstsein dringt. Sollte 2 zutreffend sein, hat dieser Fall "Don Quichotte Charakter".
 
Das ist doch nix Neues.

Ich boykottiere Nestlé schon lange; es macht allerdings Sinn, regelmäßig zu überprüfen, wen der Konzern gerade wieder "verschluckt" hat.

Was durchaus abendfüllend sein kann.
Bei mir flog Nestlé irgendwann in den Neunzigern von der Liste der Hoflieferanten, da war damals auch schon irgendwas mit Milchpulver.
Nein, neu ist das alles nicht, aber kann ja nicht schaden, es ab und an in Erinnerung zu rufen.

@Lincoln
Ich befürchte eine Kombination aus 1 und 2; man ahnt es, es ist einem aber egal, weil so viele andere Dinge auch schlimm sind und man machtlos ist. Wie auf dem Nagelbrett, irgendwann tut es nicht mehr weh.
Meine Hoffnung ruht auf 3 - Dinge lassen sich ändern.
 
Meine Hoffnung ruht auf 3 - Dinge lassen sich ändern.
Nur, wenn sich "positive Illuminaten" einschleusen und an die Spitze kommen. (Ne zeitlang Mist bauend mitwirken, um nicht aufzufallen und dann den Laden umkrempeln) Andernfalls wird es erst wieder ein "Krieg" bewegen. Den Glauben, dass sich eine Mehrheit gegen das vorherrschende System erhebt, habe ich seit dem Trugmanöver 2001 verloren.
 
Boykott, ja klar. Habt Ihr das Verflechtungsorganigram gesehen? Wenn dann noch Nestlé, Monsanto & Co. dazu kommen, dürfte es auf ... keine Ahnung hinauslaufen. Das sagt sich so schnell dahin.

Außerdem bitte auf Palmöl, Parabene, Silikone, Sulfate, Mineralöle achten, Fluor sollte natürlich ebenfalls nicht in die Paste und auch nach Jod in der Zahnpasta schauen. Alu im Deo ist auch nicht so dolle, na ja und was sonst noch so in der Nahrung und in Kosmetika ist, da kommt ja ein bißchen was zusammen. Ach so ja, Gluten, Lactose, Milchprodukte, Mikroplastik und last but noch least: RoundUp.

Also Neues brauche ich da nicht. Das Alte reicht völlig aus.

Zum Wasserdrama zurück. Der Typ da oben spricht von einem extremen Standpunkt, nämlich dass es Aktivisten gäbe, die sagen würden, Zugang zu Wasser wäre ein Menschenrecht, das sieht er etwas anders. Man muss Wasser schätzen, es ist ein Lebensmittel und sollte als solches auch den nötigen Wert zugedacht bekommen. So kann man es natürlich auch sehen.

Was ist das für ein Gift im Menschen?
 
Es ist schwierig, da nicht in Allgemeinplätze zu verfallen à la "man muss halt dafür sorgen, daß...", weil man damit einen Teil seiner Eigenverantwortung abgibt. Ich bin dafür, daß man politische Rahmenbedingungen schafft, die gewisse Dinge der Daseinsvorsorge eben nicht in private Hände abgeben und nach Profit bemessen, dazu zähle ich auch eine Versorgung mit trinkbarem Wasser. Das ist im globalen Maßstab frustrierend, weil der Trend im Moment in die gegenteilige Richtung geht, schlußendlich aber die Lösung.

Bis dahin bleibt dem Einzelnen nur die Überprüfung der eigenen Lebensgewohnheiten.
Andererseits darf man sich selbst nicht verrückt machen und glauben, alles richtig machen zu können, zumal das richtig auch diskutabel ist. Wobei es manchmal auch einfach ist, warum soll ich einen Cocktail aus Chemikalien verwenden, der zudem noch in einer Plastikverpackung daherkommt (Duschgel), wenn eine klassische Seife genauso funktioniert? (fiel mir zu Mikroplastik und Parabenen ein)
Ist natürlich nur ein lächerlich kleines Beispiel, aber das kann man an vielen Produkten genauso durchrechnen; je weiter sie vom ursprünglichen Rohstoff weg sind, desto schlechter.
Wobei man da wiederum schnell in den Ruf eines Missionars und Spaßverderbers gerät, wenn man seinem Umfeld zuviele dieser Gedankengänge zumutet. Letztendlich muss und darf eben jeder selbst entscheiden, wie er sein Leben führt, was er kauft und was er lässt. Zum Glück haben wir hierzulande noch die Wahl; dem Menschen in Indien, der das Wasser aus der Flasche als einzige verlässliche Quelle hat, kann ich natürlich schlecht mit Boykotten kommen.

Was ist das für ein Gift im Menschen?

Sehr gute Frage. :(

Diesem Herrn aus dem Video würde ich auf seine rhetorische Volte bezüglich der Wertschätzung von Wasser erwidern, daß nicht zuletzt Konzerne wie Nestlé, die sich nun als Menschenfreunde gerieren, weil sie in eine Bresche springen und ein sicheres Produkt anbieten, mitschuldig an der Unterfinanzierung von Gemeinwesen sind, weil sie sich nach Kräften einer angemessenen Besteuerung entziehen. Das ist wirklich perfide, ich lasse mich für die Bekämpfung eines Mangels feiern, den ich selber mitgeschaffen habe.
 
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Wobei es manchmal auch einfach ist, warum soll ich einen Cocktail aus Chemikalien verwenden, der zudem noch in einer Plastikverpackung daherkommt (Duschgel), wenn eine klassische Seife genauso funktioniert? (fiel mir zu Mikroplastik und Parabenen ein)
Ein schönes Beispiel.

(Gilt ebenfalls für sämtliche Reiniger bzw. Wasch- und Putzmittel)
 
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