Zu sensibel für das Leben?

sonnenkroenchen

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30. Januar 2006
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Deutschland
Meine Lieben,

ich möchte euch heute von einem Vorfall berichten, der mir sehr unangenehm ist.
Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch-total empathisch-für meinen Geschmack zu sehr!
Neulich war ich mit meiner Mutter im Altersheim, eine alte Bekannte besuchen.
Es war so schrecklich. Sie kann sich nicht mehr selber bewegen, ist ganz alleine. Eine 100 Jährige hat mit offenem Mund vor sich hingeschaut-ich dachte schon sie sei tot! Mich hat das alles so mitgenommen, dass ich ständig heulen mußte. Im Altersheim-vor allen! Hab´s natürlich versucht zu vertuschen, indem ich ans Fenster gelaufen bin oder an Spiegel etc.
Die Dame die wir besuchten ist und regelrecht an den Lippen gehangen-hat alles aufgesaugt was man ihr sagte. Sie war so dankbar, dass sie endlich mal wieder Besuch hatte. Hat sich bedankt etc. Das alles ging mir so nah! Ich würde diese Dame gern wieder besuchen aber ich habe schlichtweg Angst meine Emotionen nicht im Griff zu haben.
Nun meine Frage : Hat mir jemand einen Tipp, wodurch ich innerlich stabiler werde. Mich und meine Emotionen (Heulen) im Griff hab. Mir ist das so unangenehm.
Es ist ja nicht nur bei negativen Dingen- Nein-auch bei positiven Dingen- die mich innerlich sehr berühren heul ich los. Könnte das vererbt sein? Mein Opa war genau so. Denke ja nicht, dass es da irgendein Mittel gegen gibt. Aber ich will das nicht mehr. Es schrenkt mich total ein. Ich bin früher liebend gern an Weihnachten in die Kirche gegangen. Zum Schluß geht das Licht aus und alle singen ein Stille Nacht. Das letzte Mal als ich da war mußte ich wieder so heulen weil es so schön war. Ich hab mich so geschämt...nun geh ich zu solchen Anläßen schon gar nicht mehr weil mir das alles so Peinlich ist!
Hoffe auf viele Tipps von euch...
 
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Hallo sonnenkroenchen,

was gibt es denn schöneres berührt zu werden, sich berühren zu lassen, Emotionen zu zeigen - steh' einfach dazu, das gehört zu dir und zum Mensch-Sein.
Mir geht es auch oft so. Und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mir diese Gefühle zugestehe, dann haben auch die anderen weniger Probleme die ihren zu zeigen.
Im übrigen könntest du auch zu den hochsensiblen Menschen gehören, die sehr viel mehr wahrnehmen als andere.

Liebe Grüße

santafee
 
Dein Problem ist ja, dass du dich schämst und es vertuschen willst. Das brauchst du aber nicht.
Mir gefällt dein weiches Herz. Lass die Tränen fliessen...je öfter du dich in diese "gefürchteten " Situationen begibst, umso besser wirst du es in den Griff kriegen, schätz ich :)
 
Hallo Sonnenkroenchen
ja das ist ganz bestimmt traurig mit den Senioren und kann einem leid tun und einem die Tränen in die Augen schießen lassen. Aber das ist doch o.k. und Du mußt Dich ganz bestimmt nicht schämen! Es gibt so viele eiskalte abgestumpfte Menschen, Gott sei Dank gehörst Du nicht dazu. Bleib einfach wie Du bist. Und wenn Du ein Sonnenschein sein kannst für einen Senioren, dann hast Du SEHR viel erreicht. Veilleicht weinen Engel eben manchmal, ist nicht schlimm.
Bei Stille Nacht in der Kirche cool zu bleiben, das ist wirklich nicht leicht. So an normalen Gottesdiensten bei den normalen Asbach- Kichenliedern kringeln sich mir manchmal die Ohren und ich könnte schreiend rauslaufen, was die Menschen sich so zusammenkrakehlen, aber Stille Nacht hört sich immer gut an. Vielleicht auch weil der Posaunenchor in der Kirche ist und der richtige Kirchenchor (die können wenigstens singen! Und die Kirchenorgel dazu und großes Kino eben. Das hört sich dann wirklich gut an und berührt, soll es ja auch.
Alles Gute Dir
gruß puenktchen
 
Ich bin auch so ähnlich, seit einer intensiven Verwandlung vor 4 Jahren. Für mich als Mann ist es natürlich auch noch etwas speziell :D
Der Grund ist, dass ich die starken Gefühle für meine Kunst brauche.
Ich nehm's einfach wie's kommt.
Allerdings suche ich solche Situationen nicht unbedingt extra auf.
 
Find ich auch das ist doch eine positive Eigenschaft sich berühren lassen zu können.
Am besten sagst du immer vorher schon es könnte zu Tränen kommen und die anderen sollten sich nichts dabei denken. Je mehr du zu deinen Gefühlen stehen kannst, desto eher wird es auch für die anderen normal. Wenn sich jemand über deine Tränen aufregt sollte das dieser Person peinlich sein!!
Warum solltest du dich beschränken und schöne Situationen meiden. Oder anderen nicht beistehen. Es wird nur sehr wenige Menschen geben die nicht irgendwann mal heimlich geweint haben, es ist Zeit dieses Tabu zu überwinden!

LGInti
 
Dein Problem ist ja, dass du dich schämst und es vertuschen willst. Das brauchst du aber nicht.
Mir gefällt dein weiches Herz. Lass die Tränen fliessen...je öfter du dich in diese "gefürchteten " Situationen begibst, umso besser wirst du es in den Griff kriegen, schätz ich :)

Ja so sehe ich das auch, es kann dir vollkommen egal sein was andere denken, es sind deine Emotionen und wenn andere es nicht verstehen, so ist das ihr Problem.
 
Liebe Santafee, Ascahan,puenktchen, Origenes, Inti und Edova!

Erstmal danke für euren Beitrag!

Ja, die Außenwelt reagiert ganz unterschiedich drauf. Manche belächeln es, manche finden es süß, wieder andere fragen: Was heulst denn jetzt?

Ich finde Menschen die zu ihren Gefühlen stehen auch ganz herzig. Aber ich will die Gefühle in Griff bekommen. Nochmals auf die alte Dame zu kommen. Was hat sie denn davon wenn ich bei ihr sitz und ne Runde mit heul. Ich kann ja die ganze Situation um mich herum nicht ertragen. Das ganze Elend. Mensch, Hut ab vor diesen Menschen die dort täglich arbeiten. Das sind wahre Engel auf Erden. Hab mir mal überlegt ne ehrenamtliche Tätigkeit in nem Altersheim oder so zu übernehmen. Aber das würde ja unter diesen Umständen gar nicht funktionieren oder denkt ihr das legt sich dann mit der Zeit?
 
Ich weiß nicht.....oder vielleicht ist es auch die Angst davor, selbst mal so zu Enden....In solchen Situationen bin ich immer si dankbar für mein Leben:danke:Vielleicht braucht man solche Situationen einfach um mal wieder das zu schätzen was man hat ABER wie werd ich nun innerlich stabiler:confused::rolleyes:
 
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Meine Lieben,

ich möchte euch heute von einem Vorfall berichten, der mir sehr unangenehm ist.
Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch-total empathisch-für meinen Geschmack zu sehr!
Neulich war ich mit meiner Mutter im Altersheim, eine alte Bekannte besuchen.
Es war so schrecklich. Sie kann sich nicht mehr selber bewegen, ist ganz alleine. Eine 100 Jährige hat mit offenem Mund vor sich hingeschaut-ich dachte schon sie sei tot! Mich hat das alles so mitgenommen, dass ich ständig heulen mußte. Im Altersheim-vor allen! Hab´s natürlich versucht zu vertuschen, indem ich ans Fenster gelaufen bin oder an Spiegel etc.
Die Dame die wir besuchten ist und regelrecht an den Lippen gehangen-hat alles aufgesaugt was man ihr sagte. Sie war so dankbar, dass sie endlich mal wieder Besuch hatte. Hat sich bedankt etc. Das alles ging mir so nah! Ich würde diese Dame gern wieder besuchen aber ich habe schlichtweg Angst meine Emotionen nicht im Griff zu haben.

das ging mir genauso als ich ein paar Jahre im Altersheim, wo meine Mutter war, ein und aus ging, genau dieselben Bilder haben auch mich damals zum weinen gebracht, ich hab dann zuerst versucht zu Zeiten hinzugehn wo ich weiss das die halblebenden nicht im Saal dahinvegetierten, wo ich mitten durch musste zum Zimmer meiner Mutter, aber es war unheimlich schwierig...

Ich hatte dazu noch das Problem, dass wenn jemand etwas erzählte was in diese Richtung ging...Tod und Co...dass ich ebenfalls gegen Tränen und eben Emotionen ankämpfen musste.....

Nun meine Frage : Hat mir jemand einen Tipp, wodurch ich innerlich stabiler werde. Mich und meine Emotionen (Heulen) im Griff hab. Mir ist das so unangenehm.

Es gibt ganz viele Möglichkeiten, ich persöhnlich hab das Thema bei meiner Kinesiologin angeschaut, es war sehr umfassend und meine erste Erfahrung war dann gleich anschliessend als wir in der Küche Tee tranken und eine Freundin dazu kam und das Thema der Tod des Freundes der Tochter war, der ein-zwei Monate vorher mit nur etwa 23 Jahren an einem Arbeitsunfall starb....
ich war gelassen und sass da und hatte nichts weiter als normales Mitgefühl ohne Emotionen, es war wie es war.....
seitdem konnte ich auch das Erzählen einer anderen Freundin, die bei der Polizei arbeitete und mich immer voll stusste mit ihren Geschichten von der Arbeit einfach zuhören ohne in Emotionale Zustände zu verfallen, es war weg als wäre es nie da gewesen.....und es war dann auch kein Stussen mehr für mich, sie erzählte halt....
Das einzige was man/frau haben muss ist mut, denn es kommen Schatten herauf die etwas unangenehm sind, aber unheimlich befreiend, wie es eben ist wenn etwas ans Licht kommt, wie:
Epheser 5,13 -Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist Licht.

Es ist ja nicht nur bei negativen Dingen- Nein-auch bei positiven Dingen- die mich innerlich sehr berühren heul ich los. Könnte das vererbt sein? Mein Opa war genau so. Denke ja nicht, dass es da irgendein Mittel gegen gibt.

Vererbung, denke ich, kannst Du vergessen, denn selbst wenn es so wäre, verpflichtet das Genmaterial nicht es auch leben zu müssen, es gibt aus allem einen Ausweg....
Doch natürlich kannst Du etwas dafür tun, denn Emotionen sind nicht einfach das Berührt werden, berührt werden macht glücklich und Emotionen die einem im Griff haben und man kann sie nicht abstellen ist wie ein Sklave davon sein, wer, wenn nicht Du bestimmt wann Du in Tränen ausbrechen willst, so wie es Dir passiert haben aber die Emotionen Dich im Griff, statt umgekehrt....Du steckst im Emotionskörper fest und der Schritt ist es da raus zu gehn ins nächste Element, aber da Du da feststeckst ist das eine , wie ich es nenne, Blockade....

Aber ich will das nicht mehr. Es schrenkt mich total ein. Ich bin früher liebend gern an Weihnachten in die Kirche gegangen. Zum Schluß geht das Licht aus und alle singen ein Stille Nacht. Das letzte Mal als ich da war mußte ich wieder so heulen weil es so schön war. Ich hab mich so geschämt...nun geh ich zu solchen Anläßen schon gar nicht mehr weil mir das alles so Peinlich ist!

auch das in der Kirche hab ich durchgemacht, auch in der Gemeinde wenn wir alle zusammen gebetet haben, ich hatte den Kampf gegen die Tränen und fragte mich wie andere das machen...
auch das ist für mich jetzt vorbei, nicht nur weil ich nicht mehr in eine Gemeinde gehe, sondern weil mich die Emotionen nicht mehr im Griff haben, sondern ich sie steuern kann und manchmal ist etwas einfach traurig und zum weinen, dann kann man/frau frei wählen ob man mit den anderen mitweint oder es dann zu Hause für sich allein tut, erst wenn man dies entscheiden kann ist man/frau nicht mehr Sklave von einem Innenleben das tut was es will, auch wenn es als Gelegenneit ja etwas aufzeigt und zwar dass da etwas tiefer sitzt was zum Licht will, ein Stück Dunkelheit was sich solange unangenehm bemerkbar macht bis man es nicht mehr so will und bereit ist zu ändern.....
 
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