Zu Ostern

Der_Narr

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16. September 2005
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Ort
Bergisches-Land
Es ist die Zeit der Sonnenfinsternis,die dem Erdbeben vorangeht.
Durch die Nacht strahlt wie Phosphor der bleiche Leib des sterbenden Gottes,aber er strahlt ohne zu leuchten.
Auch die Sterne haben ihr Licht verloren;denn alles Helle hat ER in sich genommen.

Einsamkeit umgibt das Kreuz,und die Erde ist wie ausgestorben.
Da ruft zwischen Todesröcheln der Heiland über die Öde hinweg:
"Oh mein Gott! Warum hast du mich verlassen?"

Sein Ruf findet keinen Widerschall.
Die Natur erkennt die Stimme nicht mehr,wie sie das Licht nicht mehr kennt.

Aber aus der Dunkelheit ballt sich der Gegengott.
Auf schwarzen Wolken trohnend,schwebt er herran vor das Kreuz.

Es ist Shiva,der Zerstörer,es ist Priapos mit dem obszönen Symbol,mit der höhnenden Fratze dessen,was man Liebe nennt!
Und der Götze spricht:
"Wen rufst du? Nur wir sind noch;nur du bist und ich,dein ewiger Gegensatz,sonst nichts mehr. Du rufst nach dem Gott,den du auf dich gezogen hast. In deinem Streben nach eigener Göttlichkeit hast du die Welt entgottet;und wo ist noch ein Gott außer dir?
Deinen Hass wolltest du ausrotten,aber in dem du dein Schwert gegen ihn erhobst,verfiehlst du ihm. Nun hat sich dein Geschöpf gegen dich gewandt und dich ans Kreuz genagelt. Sieh,ich bin dein Geschöpf,die Ausgeburt deines eigenen Hasses. Vernichten wolltest du mich,aber du hast mich gemästest.

Als ich dir damals die Schätze der Welt versprach,wenn du vor mir niederfielest,da verschmähtest du sie,da hassest du schon die Werke dessen,den du jetzt rufst;
denn du wolltest ihm gleichen,da entgegnest du verächtlich.
Es steht geschrieben:
Du sollst den Herren,deinen Gott anbeten und nur ihm allein untertan sein.
Wer ist jetzt dein Herr,wenn nicht ich,denn nichts ist mehr ausser uns beiden.
Auch ich muss vergeh´n im Augenblick wenn du stirbst.
Aber was war dein ganzes stolzes Lebenswerk?
Du lehrtest doch: Liebet eure Feinde!-Jetzt liebe mich,deinen ärgsten und und letzten Feind.
Nur weil deine Liebe nicht vollkommen war,hast du mich geschaffen,wie du mich in meiner grässlichen Verzerrung vor dir siehst.
Damals in der Wüste war ich schön!
Noch einmal befehle ich dir nun,mich anzubeten.
Liebe mich!
Erkenne dass ich dein Gott,dein Vater bin."

Da erhebt Jesus langsam sein Haupt,und seine Augen heften sich an das furchtbare Anlitz des Feindes.
Dann von grenzenloser Liebe verklärt,spricht Jesus zu ihm:
"Vater,in deine Hände befiehle ich meinen Geist."

Und das Licht,das dem heiligen Leib entströmt,beginnt wieder die Welt zu erhellen.
Die Sonne tritt hervor,und die schwarzen Wolken,der Thron des Gegengottes,zerfliessen in nichts.

Ein tiefes Donnern erschütter die Luft,die Erde erbebt,der Vorhang im Tempel zerreisst,und offen liegt vor den Augen der Gläubigen das Allerheiligste.

Des Heiland brechender Blick umschliesst die Natur.
Und laut klingt seine Stimme:
"Es ist vollbracht!"


Erwin Reisner "Der Gott und der Götze"
Copyright Hesse&Becker im Weiß Verlag
Dreieich 1986


Allen ein frohes und gesegnetest Osterfest wünscht euch
Der Narr
 
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Hallo Der_Narr

Danke für diese Geschichte...

Dir, und auch allen anderen... :) ***GESEGNETE OSTERN*** :)

lichtbrücke
 
eine sehr bedrückende geschichte, für wahr.
wie man sich auch bemüht, sie ist mit traurigkeit beseelt.

weiss ich aber welchen weg ich einschlagen werde in einem solchen augenblick,
wo sich die wertvolle verbindung von körper und seele trennt,
jenes element des menschen um den sich alles dreht und bewegt,
dann hat der zweite tod keine macht mehr über mich.

im kindesalter soll es gewesen sein?

bla ba ba didl di bu be - bääääääää!

ich habe es versucht, das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
aber im reifen mannesalter, als der mensch zwischen gut und böse unterscheiden versteht, da sollte es zum tragen kommen. auch wenn die erste begegnung genau so wie die zweite dieser art in der hebräischen religion verankert ist. die zweifel beginnen zu nagen, ob es denn wirklich der wahre und wirkliche weg sein könnte. hier durchzustehen verlangt viel mehr als einen scheinbaren kreuzestod zu erleiden.

darum war es eine tatsache, diese "auferstehung", jedoch war sie weit davor gelagert. als es begonnen hat, kam der oktober ins land, die sterne zeigten den zeitpunkt der waage. in der vergangenheit von jerusalem ist sie zu finden. dort war sie und sie ist. vorhanden und jederzeit abrufbar ist sie gewesen. nur wenige werden daran zweifeln, mit den jahren eines menschen zwischen 29 und 42, da war auch das ende mit 13 mehr als nur genau bestimmt. sie ist auch unter meinem fünften finger, dem daumen, zu finden. du weisst schon, jener gleich neben dem zeigefinger, der verletzt wurde ...

aus dieser zeitverschiebung schöpften sie damals ihre kraft.
sie dient den menschen heute noch in gleicher weise.
das jenseits war und ist für sie real. sie durften es sogar "berühren".
wer kann das? wer, wenn nicht er ...

damals, als es war und wie es war.
aber das wo und warum schilder johannes auf seine art und weise.
ein zeitlicher überblick vom wein und vom brot, für jene die es haben wollen.
die anderen können ruhig verbleiben, sie sind dafür noch nicht bereit.

Joh 6, 49-71

49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon ißt, nicht sterbe.
51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.

52 Da stritten die Juden untereinander und sagten: Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?
53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bbleibt in mir und ich in ihm.
57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich ißt, leben um meinetwillen.
58 Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit.

59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.

60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?
61 Da Jesus aber bei sich selbst merkte, daß seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch das?
62 Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war?
63 Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.
64 Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.

66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.
67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen?
68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;
69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.
71 Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.

trink einmal etwas g´scheites!

und ein :flower2:
 
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Euch allen frohe Ostern!

Gestern abend war ich zur Osternachtsfeier in der Kirche. Die Kirche war in Dunkelheit gehüllt, keine Kerze, kein Licht brannte, die Orgel schwieg seit Gründonnerstag, kein Glockengeläute...

auf dem Kirchplatz wird ein Osterfeuer entzündet, die Priester, Messdiener usw ziehen in die Kirche ein und bringen das Licht, fast alle Gläubigen haben Kerzen vor sich auf der Kirchbank stehen und entzündenn die 1. Lichter...

während der (langen) Zeremonie wird die Osterkerze entzündet, alle anderen Kerzen werden entzündet, in der Kirche wird es hell... die Orgel spielt wieder, die Glocken läuten...

Es ist Osternacht, ergreifend, mir wird warm ums Herz...

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
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