Zombification?Infektion?Eure Meinung!

Was unterscheidet denn das Gehirn ohne immaterielles Bewusstsein von einer biochemisch-elektrisch funktionierende Maschine? Arbeitet es denn etwa nicht mit elektrischen Impulsleitungen und biochemischen Neurotransmittern?

nein - ohne dieses Bewusstsein wird es sterben. Das Gehirn ist lediglich das Werkzeug. Hat das Werkzeug einen Schaden, ist das Bewusstsein in der Handhabung des Werkzeugs eingeschränkt und kann es deswegen nicht so nutzen, wie wenn das Gehirn gesund wäre. Ein beschädigtes Gehirn sagt aber nichts über das immaterielle Bewusstsein selbst aus.
 
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Zitat:Richtig, die Wellenlänge wird nicht damit verbunden. Aber wenn ich etwas rotes sehe, und du etwas rotes siehst, und Husni Mubarak etwas rotes sieht, dann könnte es theoretisch sein, dass alle diese "Rote" sich voneinander unterscheiden (in ihrer 'Quale').

Und wenn sie sich darin unterscheiden können (was nicht ausgeschlossen scheint, sage nicht, dass es so ist), dann gibt es da ja was, was "objektiv" nicht zu fassen ist, und sich der physikalischen Beschreibung der Wirklichkeit entzieht. Dies sind subjektive phänomenal geistige Qualitäten. Es gibt etwas subjektives, was nicht objektiv (so wie es die moderne Naturwissenschaft versteht) zu beobachten oder aus physikalischen Eigenschaften abzuleiten ist. Qualia sind da nicht das einzige Problem (Intentionalität zum Beispiel)

Zitat:Aber es gibt einen einzigen gemeinsamen Nenner, der bei uns allen drei gegeben ist - sogar bei einem Farbenblinden - dass Licht mit einer bestimmten Wellenlänge die Netzhaut erreicht. Was damit passiert, wie es vom Hirn genau interpretiert wird? Schwer zu sagen. Aber würden dieses Licht unser Auge nicht erreichen, würden wir nicht rot sehen, sondern etwas anderes. Sogar, wenn grünes Licht an mein Auge kommt und ich nehme es als (aus deiner Sicht) rot war, ist es trotzdem grünes Licht.


Ja, es ist "grünes" (nur insofern, dass es Licht einer bestimmten Wellenlänge ist) Licht, wäre aber verbunden mit einer Rotquale. Wenn das geht, dann ist zwar das einfallende Licht irgendwie kausal verantwortlich für das Auftreten einer solchen Quale, ist aber ontologisch etwas anderes. Bei einem Farbenblinden müssen wir ja davon ausgehen, dass sowohl physikalisch rotes als auch grünes Licht eine einzige Quale verursacht, die dann rot, grün oder gar anders aussieht. Diese Quale wird nicht eindeutig von entweder rotem oder grünem Licht verursacht. Wir würden vielleicht dem Farbenblinden erklären wollen, dass das eine grün, das andere aber rot wäre, auch wenn es für ihn das gleiche ist. Aber angenommen alle Menschen wären farbenblind,
so würde es niemals auffallen, dass es zwei unterschiedliche Farben gäbe
(es mag sogar mehr Farben geben, die wir nicht wahrnehmen können, bestimmte Tiere aber z.B: http://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse#Augen) .
Man bemerkt, dass im Geist etwas existiert, dem nichts in der physikalischen Realität entspricht. Wenn dem so ist dann gibt es nichtphysikalische Entitäten.

Zitat: Daran wird auch nichts dadurch geändert, dass wir uns Farben vorstellen können.



Doch, weil die vorgestellte Farbe ja nicht durch Licht kausal ausgelöst wurde, sondern durch einen Akt der Imagination.

Nehmen wir an, ein Mensch würde in eine andere Dimension (Universum) entführt, wo es kein Licht gibt. Er wäre ein Physiker des 29. Jahrhunderts und könnte die physikalischen Gesetzmässigkeiten unseres Universums ganz genau erklären.Könnte er die Farbqualia erklären/vermitteln? Das scheint eben nicht möglich. Er kann lediglich noch erklären, dass man mithilfe der Sinneszellen Licht bestimmter Wellenlänge voneinander unterscheiden kann, wie und warum sich das dann in einem bunten Farbenspiel präsentiert, das bleibt ungelöst.
Daher ist der Materialismus nicht ausreichend um die Welt zu beschreiben.

LG PsiSnake
 
Also, Zusammenfassung:

1. Trotz hochpräzise arbeitender bildgebender medizinischer Diagnostika ist es (bislang) nicht möglich, cerebrale Strukturen zu identifizieren, die für bewusste Willensentschlüsse verantwortlich sind. Jene Willensintentionen sind wiederum imstande, spezielle Hirnfelder zu aktivieren, woraufhin Verbalisationen oder konkrete Handlungen erfolgen.

2. Zufällige synaptische biochemische Exozytosen an den dendritischen Dornen sind auch bei einer Addition dieser marginalen Mini-Signale nicht ausreichend, um im Neuron ein elektrisches Aktionspotential zu induzieren.

Die Schlussfolgerungen lauten demnach:

1. Nach bisherigem neurowissenschaftlichen Kenntnisstand handelt es sich beim menschlichen Bewusstsein, das fürs Ausagieren bewusster Taten und und fürs Formulieren gewählter Sätze unerlässlich ist, um keine neurophysiologische Komponente oder Funktion. Eine solche konnte mindestens nicht neurowissenschaftlich konstatiert werden, weshalb man noch davon ausgehen muss, dass das menschliche Bewusstsein in seiner Natur etwas vom Gehirn Unabhängiges, Autarkes und eben nicht reduzierbar auf bloße materielle elektrische Impulsleitungen ist. Alles andere wäre abstrus und besäße keine empirische Basis.

2. Weil die zufällig auftretenden Emissionen von Neurotransmittersubstanzen an den Synapsen nicht allein ausreichend sind, um neuroaxonale Impulse in den Neuronen auszulösen, die danach zu bewussten Handlungen führen, muss noch ein weiterer Faktor in die Freisetzungsprozesse jener spezifischer Neurotransmitter involviert sein. Da wir hier von bewussten Aktionen sprechen, ist es naheliegend, dass es auch das Bewusstsein ist, welches über eine bisher nur wenig beschriebene Interaktivität Einfluss nimmt. Weil Teilchen-Modelle auch in der Quantenphysik alltäglich sind und einen qualitativ hohen Anschauungswert besitzen, kann man dem Bewusstsein (bzw. der mentalen Kraft) masselose Bestand- und Austauschteilchen zuordnen, mit deren Hilfe es über quantenmechanische Wahrscheinlichkeitsfelder auf quantenphysikalischer Ebene die Wahrscheinlichkeiten der biochemischen Exozytosen maximiert.
 

PsiSnake? Wir hatten doch damals Teleempathie-Versuche unternommen... Wenn Du glaubst, dass diese tatsächlich funktionieren kann, dann kannst Du eigentlich keine reduktionistisch-monistische Position vertreten, oder? Du müsstest dann doch vielmehr einer dualistischen Auffassung zustimmen, denn schließlich hältst Du es ja vfür möglich, dass etwas wie persönliche Gedanken oder Gefühle auf andere, auch weit entfernte Menschen übertragen werden können... Wie sollte das im Matialismus möglich sein, ohne dass sich dabei physikalischer Kanäle und Mechanismen bedient wird?
 
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Tarbagan schrieb:
@ Alice:
Es gibt zwei Faktoren, die dein Denken beeinflussen: externe Reize (schon genannt) und interne Faktoren (Erfahrungen, Gedanken, körperliche Einschränkungen).
Du kannst keinen Gedanken völlig isoliert von allen Reizen haben. Ein Gedanke, den du hast, kann als Reiz für einen weiteren Gedanken dienen. Das ist klar. Aber du hast nicht plötzlich so einfach einen Gedanken. Auch nicht zufällig. Die kommen alle irgendwoher - und je mehr man darauf acht gibt, desto mehr versteht man das Prinzip auch. Es geht um einen "stream of consciousness", ein ständiges Bewusstsein. Denn dein Gehirn arbeitet immer. Es ist nicht so, als wäre es "ausgeschaltet" und würde dann "eingeschaltet" werden, wenn du einen Gedanken hast.

Eine Möglichkeit wäre so: ein externer Reiz löst einen Gedanken aus. Dieser Gedanke löst dann einen weiteren Gedanken aus. Dieser noch einen. Im realen Leben treffen natürlich immer mehrere Faktoren zusammen, so kann man nicht zweifelsfrei beantworten, wo so ein Gedanke herkommt. Du formulierst ja einen Satz auch nicht einfach so. Selbst Dinge, die du "einfach so", aus einem Impuls heraus machst, machst du nicht einfach "random".
Sowas wie einen Zufall gibt es nicht.

Ansonsten: Wieso bist du so erpicht darauf, "Psychonen" zu erfinden? Sie sind nicht nötig. Man kann nicht jedes Problem der Wissenschaft dadurch lösen, indem man irgendwelche "noch nicht entdeckten" Teilchen erfindet. Photonen sind zwar nur ein Modell, aber die Auswirkung ist sehr leicht nachzuvollziehen: Licht.
Psychonen sind ein Modell, das keiner braucht. Es gibt auch keinerlei Daten, die darauf hinweisen, dass es so etwas gibt. Es ist auch praktisch nicht gerade wahrscheinlich.
Und nach wie vor gilt in der Wissenschaft Ockham's Razor.

Außerdem: Was müsste deiner Meinung nach gefunden werden, sodass das Gehirn nachweislich als Ursprung von Entscheidungen zu bewerten wäre?
 
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Außerdem: Was müsste deiner Meinung nach gefunden werden, sodass das Gehirn nachweislich als Ursprung von Entscheidungen zu bewerten wäre?

Externe und interne Reize? Meine Gedanken, Entscheidungen sind also völlig deterministisch zu verstehen, weil reaktiv abhängig von äußeren und inneren Einflüssen? Magst Du mir das damit vermitteln?

Was geschieht, erreichen elektromagnetische Wellen die Retina? Elektrische Impulse werden sicherlich weitergeleitet. Und dann? Wie kommen wir nun zur Fähigkeit der Selbstreflexion, zum kritischen Hinterfragen, zur Umweltreflexion, zu bewussten Willensentschlüssen? Photonen mögen über viele Zwischenschritte zu Exozytosen führen. Ich habe aber schon erklärt, dass selbst die Addition vielzähliger Ausschüttungen dieser Art nicht hinreichend sind, um ein neuronales Aktionspotential auszulösen, das bewusste Taten folgen lässt.
 
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Zitat:psiSnake? Wir hatten doch damals Teleempathie-Versuche unternommen... Wenn Du glaubst, dass diese tatsächlich funktionieren kann, dann kannst Du eigentlich keine reduktionistisch-monistische Position vertreten, oder? Du müsstest dann doch vielmehr einer dualistischen Auffassung zustimmen, denn schließlich hältst Du es ja vfür möglich, dass etwas wie persönliche Gedanken oder Gefühle auf andere, auch weit entfernte Menschen übertragen werden können... Wie sollte das im Matialismus möglich sein, ohne dass sich dabei physikalischer Kanäle und Mechanismen bedient wird?

Nein Alice, habe hier keine materialistische Position vertreten. Oder sag mir mal, welche Beiträge von mir du entsprechend verstehst (dann kann ich das ausräumen). Meine Argumente hier sprechen sogar ebenso für den Dualismus, auch wenn ich eben am Ende ein reduktionistischer Monist bin, allerdings nicht Materialist, sondern Idealist. Es gibt nämlich meiner Auffassung nach nur Geist. Siehe auch die Beiträge, die ich dir im anderen Thread verlinkt habe. Dadurch ist Telepathie z.B: möglich, man vermeidet aber die dualistischen Probleme. Ich weiß, dass heutzutage der Streit sich meist zwischen Materialismus und Dualismus entfacht. Den Idealismus zu vernachlässigen halte ich aber für einen groben Fehler. Tatsächlich scheint es dann manchmal so, als ob ich Dualismus, oder Materialismus verteidigen würde, aber eigentlich mag ich weder das eine noch das andere.Siehe besonders auch Seite 4 hier: https://www.esoterikforum.at/threads/101907&highlight=erkl%E4ren&page=4
Physik ist die Gesetzmässigkeit der Erscheinungen (phänomenale Inhalte).

LG PsiSnake
 
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