Zitat:Richtig, die Wellenlänge wird nicht damit verbunden. Aber wenn ich etwas rotes sehe, und du etwas rotes siehst, und Husni Mubarak etwas rotes sieht, dann könnte es theoretisch sein, dass alle diese "Rote" sich voneinander unterscheiden (in ihrer 'Quale').
Und wenn sie sich darin unterscheiden können (was nicht ausgeschlossen scheint, sage nicht, dass es so ist), dann gibt es da ja was, was "objektiv" nicht zu fassen ist, und sich der physikalischen Beschreibung der Wirklichkeit entzieht. Dies sind subjektive phänomenal geistige Qualitäten. Es gibt etwas subjektives, was nicht objektiv (so wie es die moderne Naturwissenschaft versteht) zu beobachten oder aus physikalischen Eigenschaften abzuleiten ist. Qualia sind da nicht das einzige Problem (Intentionalität zum Beispiel)
Zitat:Aber es gibt einen einzigen gemeinsamen Nenner, der bei uns allen drei gegeben ist - sogar bei einem Farbenblinden - dass Licht mit einer bestimmten Wellenlänge die Netzhaut erreicht. Was damit passiert, wie es vom Hirn genau interpretiert wird? Schwer zu sagen. Aber würden dieses Licht unser Auge nicht erreichen, würden wir nicht rot sehen, sondern etwas anderes. Sogar, wenn grünes Licht an mein Auge kommt und ich nehme es als (aus deiner Sicht) rot war, ist es trotzdem grünes Licht.
Ja, es ist "grünes" (nur insofern, dass es Licht einer bestimmten Wellenlänge ist) Licht, wäre aber verbunden mit einer Rotquale. Wenn das geht, dann ist zwar das einfallende Licht irgendwie kausal verantwortlich für das Auftreten einer solchen Quale, ist aber ontologisch etwas anderes. Bei einem Farbenblinden müssen wir ja davon ausgehen, dass sowohl physikalisch rotes als auch grünes Licht eine einzige Quale verursacht, die dann rot, grün oder gar anders aussieht. Diese Quale wird nicht eindeutig von entweder rotem oder grünem Licht verursacht. Wir würden vielleicht dem Farbenblinden erklären wollen, dass das eine grün, das andere aber rot wäre, auch wenn es für ihn das gleiche ist. Aber angenommen alle Menschen wären farbenblind,
so würde es niemals auffallen, dass es zwei unterschiedliche Farben gäbe
(es mag sogar mehr Farben geben, die wir nicht wahrnehmen können, bestimmte Tiere aber z.B:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse#Augen) .
Man bemerkt, dass im Geist etwas existiert, dem nichts in der physikalischen Realität entspricht. Wenn dem so ist dann gibt es nichtphysikalische Entitäten.
Zitat: Daran wird auch nichts dadurch geändert, dass wir uns Farben vorstellen können.
Doch, weil die vorgestellte Farbe ja nicht durch Licht kausal ausgelöst wurde, sondern durch einen Akt der Imagination.
Nehmen wir an, ein Mensch würde in eine andere Dimension (Universum) entführt, wo es kein Licht gibt. Er wäre ein Physiker des 29. Jahrhunderts und könnte die physikalischen Gesetzmässigkeiten unseres Universums ganz genau erklären.Könnte er die Farbqualia erklären/vermitteln? Das scheint eben nicht möglich. Er kann lediglich noch erklären, dass man mithilfe der Sinneszellen Licht bestimmter Wellenlänge voneinander unterscheiden kann, wie und warum sich das dann in einem bunten Farbenspiel präsentiert, das bleibt ungelöst.
Daher ist der Materialismus nicht ausreichend um die Welt zu beschreiben.
LG PsiSnake