"Zeitloch"? Meine Frage seit 1995

Nazgul

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7. Januar 2013
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Erstmal hallo zusammen - ich habe mich erst gerade hier registrieren lassen. Bitte nehmt meinen Forumsnamen nicht zum Anlass, mich als dunkle Kraft wahrzunehmen. Den Namen habe ich gewählt, weil ich Tolkiens Bücher seit meiner Jugend liebe.

Doch eigenlich schreibe ich aus einem ganz anderen Grund. Ich möchte hier ein Erlebnis beschreiben, welches sich vor rund 18 Jahren zugetragen hat. Normalerweise beschäftige ich mich nicht intensiv mit paranormalen Angelegenheiten, weshalb ich wohl solange zugewartet habe.

Im Winter 1995 war ich ein 17-Jähriger hochgeschossener Spund und wohnte mit meinen Eltern und Geschwistern in der Nähe von Luzern in der Schweiz. Ich kann nicht behaupten, dass dies eine glückliche Zeit für mich war. Ich hatte einige Dinge falsch angepackt, und war deswegen mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Ausserdem war ich furchtbar unglücklich verliebt. Oft fand ich mich allein, denn nebst ein paar wenigen Kollegen in der Schule hatte ich praktisch keine sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen.

Das Alleinsein als Solches machte mir nicht soviel aus, denn ich wusste mich für viele Dinge zu interessieren, so auch für Astronomie, weswegen ich mich oft in der Nacht in den umliegenden Hügeln meines Heimatortes rumtrieb. Ohne Auto war es schwierig, Beobachtungspunkte ohne Lichtverschmutzung zu finden. Und so fand ich mich dann auch in einer kalten, klaren Januarnacht auf einem abgemähten Feld, mit der Absicht einige Sternbilder zu fotgrafieren. Alles lief gut, nur setzte die Kälte den Batterien meiner Kamera zu. Das "Bat. Low"-Warnlicht nahm ich um 2:33 Uhr wahr. Warum ich das so genau weiss? Ich musste die Belichtungszeit mit Hilfe des Displays im Sucher einstellen, wo auch die aktuelle Uhrzeit eingeblendet war. Deshalb begab ich mich zu einer nahegelegenen Holzhütte, um dort vom Wind geschützt neue Batterien einzulegen. Noch in der Hütte schaute ich durch den wiederum Sucher, um die Einstellungen zu überprüfen - es war 4:05 Uhr. Natürlich machte ich den Batteriewechsel dafür verantwortlich, obwohl sämtliche anderen Einstellungen unverändert geblieben waren. Die Kamera verfügte dazu über eine zusätzliche Knopfbatterie. Ich schaute auf die Armbanduhr - es war tatsächlich 4:05 Uhr. Ausserdem war mir plötzlich sehr kalt, so dass ich schlotterte. Wie konnte eine Sache von fünf Minuten eineinhalb Stunden dauern? War ich eingeschlafen? Ohne klare Antwort darauf machte ich mich auf den Heimweg. Ich wollte nur noch ins Warme. In den folgenden Tagen vergass ich die Sache.

Drei Monate später geisterte ich wieder zu nachtschlafender Zeit demselben Feld entlang. Aber diesmal waren meine Last nicht Stativ und Kamera, sondern schwere, unruhige Gedanken. Ein leichter Aprilregen nieselte aus den für mich unsichtbar dahinziehenden Wolken, ich war allein. Eben dieser Regen führte mich einmal mehr zu jener Holzhütte, denn ich wurde langsam über den Bedarf hinaus nass. Ich wollte mich ein wenig unsterstellen und versuchen, die Achterbahn in meinem Kopf zu entschleunigen; eben hatte die Turmuhr im Tal zweimal geschlagen. Beim Eingang der Hütte angekommen, verspürte ich einen natürlichen Drang, weshalb ich dem angrenzenden Buschwerk einen Besuch abstattete. Hosen rauf, Gürtel zu, kurzer Blick auf die Leuchtzeigen am Handgelenk - gerade kroch der Minutenzeiger auf die Drei, seinen kürzeren Bruder fast vollständig verdeckend. Auf die Bestätigung des Kirchturms musste ich nicht warten, denn die Klang gleichsam fernen Spottgelächters an mein Ohr, wie ich noch dumm auf die Uhr glotzte. Wieder hatte ich über eine Stunde "verloren", und das Fassvermögen meiner Blase ist nur wirklich nur auf ein menschliches Mass beschränkt. Ebenfalls schieden diesmal Schlaf und/oder technische Fehlfunktion als Erklärung aus.

Ich habe später versucht, das Erlebte zu wiederholen. Ich liess auch als Experiment eine Uhr vor Ort, während ich mich selbst für eine Weile entfernte. Es geschah aber genau gar nichts. Ich leide auch nicht an Epilepsie. Drogen kann ich ebenfalls mit gutem Gewissen ausschliessen. Auch ist mir seither nie mehr etwas begegnet, für was sich nicht eine rationale Erklärung gefunden hätte.

Hat jemand von Euch Aehnliches erlebt oder weiss vielleicht eine Antwort? Ansonsten gehe ich einfach davon aus, dass ich spinne. Wäre ja auch nicht so schlimm...:)
 
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Du spinnst sicherlich nicht, irgendeine Erklärung gibt es immer. Fraglich ist nur, ob du sie findest. Spontan dachte ich an eine Schlafstörung (Narkolepsie o.ä.) oder Psychose. Hast du damals Medikamente genommen? Irgendein Unfall in der Zeit davor? Gehst du von einem übernatürlichen Phänomen aus? Wie sieht denn dein soziales Leben zurzeit aus, wenn ich fragen darf?
 
@Nazgul

Erlebt habe ich so etwas noch nie aber ich finde es sehr interessant! Soetwas würde ich schon gern näher erforschen wollen aber ich hab dazu weder die Kontakte zu entsprechenden Gruppen, noch die Möglichkeit an solche Orte zu gelangen.

Bekannt ist mir eine Begebenheit um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jhr. aus England: Dort verschwand in einem Dorf eine kleine Gruppe Menschen spurlos. Man konnte sich das nicht erklären und besonders sonderbar war, an der Stelle, an der sie verschwanden, vernahm man etwar eine Woche lang ihre Hilferufe und klagen, welches immer leiser wurde und letztendlich völlig verstummte.

Man ging und geht davon aus, das diese Gruppe in eine Art Zeitspalte geraten war, es konnte aber nie wirklich geklärt werden.

Ich denke, Du hast ein ähnliches Phänomen erlebt, Du müßtest nur wissen, ob Du es ergründen willst mit dem Risiko des Schicksals dieser Familie oder Gruppe, daß es Dich an einen Ort verschlägt, aus dem Du nicht mehr weg kannst oder aber Dich gruselt davor - dann halte Dich möglichst weit weg von diesem Ort und geh da nicht wieder hin! Es ist aber schwer zu sagen, ob Dich soetwas nicht an einem anderen Ort wieder einholt, denn dadurch, daß Du diesem Phänomen ausgesetzt warst, kann schon viel mit Deinem Körper passiert sein, das Du z.B. nicht mehr korrekt in Phase bist zur Jetztzeit.

... wirklich sehr interessant für mich! Vielen Dank, das Du dieses Erlebnis geschildert hast!
 
Du spinnst sicherlich nicht, irgendeine Erklärung gibt es immer. Fraglich ist nur, ob du sie findest. Spontan dachte ich an eine Schlafstörung (Narkolepsie o.ä.) oder Psychose. Hast du damals Medikamente genommen? Irgendein Unfall in der Zeit davor? Gehst du von einem übernatürlichen Phänomen aus? Wie sieht denn dein soziales Leben zurzeit aus, wenn ich fragen darf?

An Solches habe ich auch gedacht: Ich habe aber damals wie auch später keine Medikamente genommen. Auch von schweren Kopfverletzungen wurde ich bisher verschont. Narkolepsie hätte mich spätestenst beim zweiten beschriebenen Vorfall auf die Nase fallen lassen. Weniger als zwei Jahre nach den beiden Geschehnissen absolvierte ich ohnen Probleme den Militärdienst. Ich war bei der Infanterie, wo Erschöpfung und Schlafmangel üblich sind, und Adrenalinschübe und Langeweile sich dauernd abwechseln. Da wäre es wohl aufgefallen. Blutgerinsel habe ich auch in Betracht gezogen. Aber weder zuvor noch danach wurde je etwas festgestellt. Ich darf sagen, dass ich gesund wie ein Bulle bin - hoffentlich bleibt das auch so.
 
Gehst du von einem übernatürlichen Phänomen aus? Wie sieht denn dein soziales Leben zurzeit aus, wenn ich fragen darf?

Oops, sorry - habe zu schnell auf "Anworten" geklickt. Da kommt noch was:

- Ehrlicherweise kann ich die erste Frage nicht beantworten. Die beschriebenen "Zeitsprünge" habe ich ganz unspektakulär in Erinnnerung, d.h. keine Visionen oder Töne. Einfach nur die simple Festellung, dass mir plötzlich Stunden fehlten. Dass es beide Male am selben Ort passierte, mutet seltsam an.

- Mich hat es vor Jahren von Berufes wegen nach Kanada verschlagen, und ich habe es nie bereut. Ich lebe mit meiner Freundin zusammen, unsere Jobs sind gut, und wir haben einen Kreis von soliden Freundschaften. Auch mit unseren Familien kommen wir sehr gut aus. Ich habe wirklich nicht viel zu Beklagen.
 
@Nazgul

Erlebt habe ich so etwas noch nie aber ich finde es sehr interessant! Soetwas würde ich schon gern näher erforschen wollen aber ich hab dazu weder die Kontakte zu entsprechenden Gruppen, noch die Möglichkeit an solche Orte zu gelangen.

(...)

Ich denke, Du hast ein ähnliches Phänomen erlebt, Du müßtest nur wissen, ob Du es ergründen willst mit dem Risiko des Schicksals dieser Familie oder Gruppe, daß es Dich an einen Ort verschlägt, aus dem Du nicht mehr weg kannst oder aber Dich gruselt davor - dann halte Dich möglichst weit weg von diesem Ort und geh da nicht wieder hin!

(...)

... wirklich sehr interessant für mich! Vielen Dank, das Du dieses Erlebnis geschildert hast!

Ich kann Dir den Ort des Geschehens genau angeben, allerdings würde es Dich überraschen, wie "unmystisch" die Gegend dort ist. Eigentlich ist es dort so richtig langweilig. Kennst Du das Gefühl, als Kind von den Eltern zu einem Sonntagsspaziergang mitgenommen zu werden, zu dem Du überhaupt keine Lust hast, weil Du lieber mit einem Freund spielen möchtest? Genau so kommt dieser Ort rüber.

Den Ort habe ich schätzungsweise vor neun Jahren zum letzten Mal aufgesucht. Keine besonderen Vorkommnisse.
 
Ich kann Dir den Ort des Geschehens genau angeben, allerdings würde es Dich überraschen, wie "unmystisch" die Gegend dort ist. Eigentlich ist es dort so richtig langweilig. Kennst Du das Gefühl, als Kind von den Eltern zu einem Sonntagsspaziergang mitgenommen zu werden, zu dem Du überhaupt keine Lust hast, weil Du lieber mit einem Freund spielen möchtest? Genau so kommt dieser Ort rüber.

Den Ort habe ich schätzungsweise vor neun Jahren zum letzten Mal aufgesucht. Keine besonderen Vorkommnisse.

Ich komm doch da nicht hin - Luzern/ Schweiz - die Mittel zu so einer Reise hab ich nicht. Bei mir erhängen sich sogar die Mäuse vor lauter Frust im Kühlschrank!

Sonst wär ich sofort dabei, weil ich hab nichts zu verlieren, nur zu gewinnen!! Und bliebe ich in einem Zeitphänomen hängen, mich würd hier niemand vermissen aber ich hätte vielleicht die Möglichkeit, etwas über die Zusammenhänge der Welt zu erfahren - ähnlich des Risikos eines Astronauten, dessen Rückkehr auch nicht unbedingt gesichert ist.
 
Erstmal hallo zusammen - ich habe mich erst gerade hier registrieren lassen. Bitte nehmt meinen Forumsnamen nicht zum Anlass, mich als dunkle Kraft wahrzunehmen. Den Namen habe ich gewählt, weil ich Tolkiens Bücher seit meiner Jugend liebe.

Doch eigenlich schreibe ich aus einem ganz anderen Grund. Ich möchte hier ein Erlebnis beschreiben, welches sich vor rund 18 Jahren zugetragen hat. Normalerweise beschäftige ich mich nicht intensiv mit paranormalen Angelegenheiten, weshalb ich wohl solange zugewartet habe.

Im Winter 1995 war ich ein 17-Jähriger hochgeschossener Spund und wohnte mit meinen Eltern und Geschwistern in der Nähe von Luzern in der Schweiz. Ich kann nicht behaupten, dass dies eine glückliche Zeit für mich war. Ich hatte einige Dinge falsch angepackt, und war deswegen mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Ausserdem war ich furchtbar unglücklich verliebt. Oft fand ich mich allein, denn nebst ein paar wenigen Kollegen in der Schule hatte ich praktisch keine sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen.

Das Alleinsein als Solches machte mir nicht soviel aus, denn ich wusste mich für viele Dinge zu interessieren, so auch für Astronomie, weswegen ich mich oft in der Nacht in den umliegenden Hügeln meines Heimatortes rumtrieb. Ohne Auto war es schwierig, Beobachtungspunkte ohne Lichtverschmutzung zu finden. Und so fand ich mich dann auch in einer kalten, klaren Januarnacht auf einem abgemähten Feld, mit der Absicht einige Sternbilder zu fotgrafieren. Alles lief gut, nur setzte die Kälte den Batterien meiner Kamera zu. Das "Bat. Low"-Warnlicht nahm ich um 2:33 Uhr wahr. Warum ich das so genau weiss? Ich musste die Belichtungszeit mit Hilfe des Displays im Sucher einstellen, wo auch die aktuelle Uhrzeit eingeblendet war. Deshalb begab ich mich zu einer nahegelegenen Holzhütte, um dort vom Wind geschützt neue Batterien einzulegen. Noch in der Hütte schaute ich durch den wiederum Sucher, um die Einstellungen zu überprüfen - es war 4:05 Uhr. Natürlich machte ich den Batteriewechsel dafür verantwortlich, obwohl sämtliche anderen Einstellungen unverändert geblieben waren. Die Kamera verfügte dazu über eine zusätzliche Knopfbatterie. Ich schaute auf die Armbanduhr - es war tatsächlich 4:05 Uhr. Ausserdem war mir plötzlich sehr kalt, so dass ich schlotterte. Wie konnte eine Sache von fünf Minuten eineinhalb Stunden dauern? War ich eingeschlafen? Ohne klare Antwort darauf machte ich mich auf den Heimweg. Ich wollte nur noch ins Warme. In den folgenden Tagen vergass ich die Sache.

Drei Monate später geisterte ich wieder zu nachtschlafender Zeit demselben Feld entlang. Aber diesmal waren meine Last nicht Stativ und Kamera, sondern schwere, unruhige Gedanken. Ein leichter Aprilregen nieselte aus den für mich unsichtbar dahinziehenden Wolken, ich war allein. Eben dieser Regen führte mich einmal mehr zu jener Holzhütte, denn ich wurde langsam über den Bedarf hinaus nass. Ich wollte mich ein wenig unsterstellen und versuchen, die Achterbahn in meinem Kopf zu entschleunigen; eben hatte die Turmuhr im Tal zweimal geschlagen. Beim Eingang der Hütte angekommen, verspürte ich einen natürlichen Drang, weshalb ich dem angrenzenden Buschwerk einen Besuch abstattete. Hosen rauf, Gürtel zu, kurzer Blick auf die Leuchtzeigen am Handgelenk - gerade kroch der Minutenzeiger auf die Drei, seinen kürzeren Bruder fast vollständig verdeckend. Auf die Bestätigung des Kirchturms musste ich nicht warten, denn die Klang gleichsam fernen Spottgelächters an mein Ohr, wie ich noch dumm auf die Uhr glotzte. Wieder hatte ich über eine Stunde "verloren", und das Fassvermögen meiner Blase ist nur wirklich nur auf ein menschliches Mass beschränkt. Ebenfalls schieden diesmal Schlaf und/oder technische Fehlfunktion als Erklärung aus.

Ich habe später versucht, das Erlebte zu wiederholen. Ich liess auch als Experiment eine Uhr vor Ort, während ich mich selbst für eine Weile entfernte. Es geschah aber genau gar nichts. Ich leide auch nicht an Epilepsie. Drogen kann ich ebenfalls mit gutem Gewissen ausschliessen. Auch ist mir seither nie mehr etwas begegnet, für was sich nicht eine rationale Erklärung gefunden hätte.

Hat jemand von Euch Aehnliches erlebt oder weiss vielleicht eine Antwort? Ansonsten gehe ich einfach davon aus, dass ich spinne. Wäre ja auch nicht so schlimm...:)


vllt schaffen dir folgende gedanken ruhe mit diesem thema:

zeitsprünge sind technisch als auch bewußtseinsmäßig möglich

selbst wenn es ein zeitsprung wär, wäre dies in dem sinne nchts aufregendes mehr
 
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Nazgul schrieb:
Blutgerinsel habe ich auch in Betracht gezogen. Aber weder zuvor noch danach wurde je etwas festgestellt. Ich darf sagen, dass ich gesund wie ein Bulle bin - hoffentlich bleibt das auch so.
Möglich wäre natürlich, dass sich eine eventuelle Krankheit - warum und wie auch immer - wieder von selbst erledigt hat, dass sich bspw. so ein Blutgerinnsel aufgelöst hat.

Nazgul schrieb:
Dass es beide Male am selben Ort passierte, mutet seltsam an.
Vorstellbar ist auch, dass dir diese Aussetzer zu der Zeit mehrmals passiert sind (vielleicht auch nur wenige Minuten) und du es schlicht nicht bemerkt hast. Auf dem Feld hast du es eben bemerkt, weil du auf die Uhr geachtet hast. Aber wer weiß das schon.
 
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