Zähne knirschen

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Abendstern

Guest
Hallo!

Ich knirsche nachts furchtbar mit den Zähnen und zwar schon immer, seit ich eben Zähne habe.
Ich habe zwar eine Schiene gegen das Knirschen, aber die beiße ich nach einer gewissen Zeit immer wieder durch und ich finde das Ding auch recht lästig und außerdem doch sehr unerotisch ;)
Mich würde erstens mal interessieren, woher das Knirschen kommt (also ich denke nicht, daß es psychische Ursachen hat, denn sonst wäre es nicht immer und über so einen langen Zeitraum) und zweitens, ob es andere Möglichkeiten gibt als so ne Schiene und das irgendwie weg bekommen kann.
Irgendwelche Ideen?

Liebe Grüße vom Abendstern
 
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Zunehmender Stress in der modernen Industriegesellschaft äußert sich immer häufiger an unseren Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken. Mindestens 30% der deutschen Bevölkerung knirscht nachts mit den Zähnen, ohne es selbst zu wissen.
Dieses neue Krankheitsbild bezeichnet man als Bruxismus (griechisch: brygmos = das Knirschen). Unter Bruxismus versteht man unbewusste Press- und Knirschbewegungen der Zähne gegeneinander, die zu schweren Störungen im Kauapparat und den benachbarten Strukturen führen können.

Wissenschaftlich werden zwei Ursachendiskutiert

Fehlkontakte im Zahnbereich
Als Ursache können ganz banale Dinge in Frage kommen wie z.B. eine zu hohe Füllung, ein gekippter Weisheitszahn oder ein durchbrechender Zahn. Der Körper versucht unterbewusst, die störende Fläche durch Abrieb zu beseitigen. Entweder durch Pressen oder durch Reiben bzw. Knirschen. Dadurch entstehen an den Zähnen Schliff-Facetten, die wiederum als Anreiz zum Weiterknirschen wirken.

Psycho-emotionale Probleme (Stress)
Die überschüssige Energie, die tagsüber durch Stress aufgebaut wurde, wird nachts unterbewusst durch Knirschen abgebaut. Durch träumen allein kann diese Energie nicht mehr kompensiert werden. Fatal dabei ist, dass nachts alle Schutzreflexe wegfallen, die tagsüber das Kausystem schützen. Das heißt, beim nächtlichen Zähneknirschen wirkt die gesamte Kaukraft der Kaumuskulatur auf die Zähne ein, wobei auch Kiefergelenke und Muskulatur mitbelastet werden. Dabei können die Kräfte bis zu 400 kp betragen.

Empfehlenswert: Zahnarzt mit Akupunkturerfahrung

Besteht ein Verdacht auf Zähneknirschen ist es dringend angeraten, einen Zahnarzt mit Akupunkturerfahrung aufzusuchen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Krankheit zu behandeln und Folgekrankheiten zu vermeiden. Für den Einsatz in der Zahnarztpraxis haben sich zwei Verfahren besonders bewährt:

Anfertigung einer Bissführungsschiene, die nachts getragen wird: Diese deckt beim Tragen in der ersten Phase die Schliff-Facetten ab und führt in der zweiten Phase den Unterkiefer in eine optimale Bissposition.

Unterstützung der Schienenbehandlung durch Akupunktur: Die Körper- und Ohrakupunktur sind wirksame ganzheitliche Behandlungsverfahren, die sich besonders zur Behandlung von Schmerzen und Funktionsstörungen bewährt haben.

In extremen Fällen des Bruxismus kann es erforderlich sein, die Therapie durch psychotherapeutische Maßnahmen zur Stressbewältigung und weitere zahnärztliche Maßnahmen zur Stabilisierung des Bisses zu unterstützen. Mit der Kombination der beiden oben beschriebenen Wege lassen sich aber in der Mehrzahl der Fälle bereits hervorragende Ergebnisse erzielen.

Effekte durch unterstützende Akupunktur

Die Behandlung von Akupunkturpunkten, die direkt auf den Ort der überbelasteten Strukturen wirken, kann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur mildern

spezielle übergeordnete Akupunkturpunkte wirken zusätzlich muskelentspannend

psychisch ausgleichend wirkende Punkte helfen bei der besseren Verarbeitung von Stress und Ärger

aus der Akupunktur abgeleitete Diagnostik-methoden können die richtige Bisslage überprüfen, mögliche Fehlkontakte der Zähne auffinden und sie
damit therapierbar machen

nachzulesen bei: dieser Adresse

"In der Urzeit hatte das Zähneknirschen die Funktion der Warnung und Abwehr von Feinden. Heute ist das Zähnepressen und Zähneknirschen eher Ausdruck des Stressabbaus und findet hauptsächlich in der Nacht statt."
 
Ein Bekannter von mir knirscht schon fast sein ganzes Leben lang mit den Zähnen. Das basiert bei ihm vermutlich auf einigen traumatischen Kindheitserfahrungen (im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg, den er als Kind miterlebt hat). Um das wegzukriegen kann vermutlich höchstens eine gezielte Psychotherapie helfen, die diese Erlebnisse wieder aufarbeitet - wenn überhaupt etwas helfen kann.

Zähneknirschen ist aber sehr oft ein typisches Stresssymptom. Ich selbst habe im Militärdienst mit dem Zähneknirschen begonnen, während ich das vorher noch nie gemacht hatte. Ich war völlig verblüfft, dass äusserer Stress zu körperlichen Symptomen führen konnte, obwohl man das ja immer wieder liest. Ich hatte einfach irgendwie geglaubt, dass das für mich nicht gelten würde.
Geholfen haben mir dann aber gezielte Entspannungsübungen vor dem Schlafen und vor allem auch Meditation. Damit erzielte ich sehr rasch sehr gute Erfolge, schlief deutlich besser.
 
Ich würde Dir auch Entspannungsübungen empfehlen, gut ist die Muskelentspannung, wo Du bewußt Teile Deines Körpers an- und danach entspannst. Denn oft hat man sich schon so an die Anspannung gewöhnt, daß man sie gar nicht mehr bewußt wahrnimmt.

Liebe Grüße

mond
 
Hallo
Tagtäglliche An u. Verspannung entlädt sich nachts
Was ist mit deinem Aggresionspotenzial bzw. angestauten Aggresionen.
Welche ungelösten Probleme suchen sich so ihren Weg.
Die Schiene bekämpft nur das Symptom, das Knierschen an sich.
Aber hinter den Symptomen steht immer ein ganzer Mensch.
Ich möchte Dir eine klassisch homöopathische Konstitutionstherapie empfehlen.
Mit der Unterstützung eines Konstitutionellen Mittels kommst Du an dein wirkliches Problem und kannst es Bearbeiten
Gruß Aniere
 
Moin!

Was ist mit deinem Aggresionspotenzial bzw. angestauten Aggresionen.
Also ich denke jetzt nicht, daß ich angestaute Aggressionen habe, weil ich die bei noch aggressiverer Musik einfach raus lasse :) Also eigentich sorge ich schon dafür, daß sich eben nichts aufstaut und ich diese raus lasse.

Welche ungelösten Probleme suchen sich so ihren Weg.
Das ist der Knackpunkt. Wenn ich schon seit meiner frühen Kindheit knirsche, müßte ich ja quasi ständig "unter Strom" stehen und an irgendwas arbeiten. Kann ich mir nur nicht wirklich vorstellen.

Ich möchte Dir eine klassisch homöopathische Konstitutionstherapie empfehlen.
Und was ist das genau? Erklär mal!

Liebe Grüße und Danke Euch für die Beiträge,

Abendstern
 
Liebe Abendstern,

mal was ganz anderes. Hast Du Dich jemals ostheopathisch oder chiropraktisch untersuchen lassen, ob dein Becken gerade steht?
Wenn dem nicht so ist, auch bei nur einigen Milimetern, versucht der Körper das bis in den Kopfbereich auszugleichen.

Liebe Grüsse
von Glammy
 
Der Beckenschiefstand wurde mir diagnostiziert, ja.
Und Du meinst echt, das Knirschen kann u.U. davon kommen? Krass...
 
Beckenschiefstand kann auch ein Zusammenhang sein - die Frage ist dann, warum Dein Becken schief steht. Innere Spannungen sind ja auch hier die Hintergründe (wenn kein Unfall).

Woher also kommen die inneren Spannungen - die Lösung müsste helfen.. und hier meine ich nicht unbedingt Aggressionen. Letztlich auch die scheinbare Unvereinbarkeit in Dir oder mit dem Aussen von gewissen Anteilen in Dir.

Liebe Grüsse
Gaby
 
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Umar21 schrieb:
Fehlkontakte im Zahnbereich
Als Ursache können ganz banale Dinge in Frage kommen wie z.B. eine zu hohe Füllung, ein gekippter Weisheitszahn oder ein durchbrechender Zahn. Der Körper versucht unterbewusst, die störende Fläche durch Abrieb zu beseitigen. Entweder durch Pressen oder durch Reiben bzw. Knirschen. Dadurch entstehen an den Zähnen Schliff-Facetten, die wiederum als Anreiz zum Weiterknirschen wirken.

Hab ich das jetzt richtig verstanden ?

Zähnebekommen (also in der Kindheit) kann zu Zähneknirschen führen ? Und dann frage ich mich, ob Zähneknirschen nicht auch "Stress" ist und ob der Alltagsstress der Kinder sogar bedingt ist, durch das Zähne bekommen. Das heißt, die Kinder lernen so, sich durchzubeißen?
 
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