Die Frage nach der Natur des Bewusstseins ist tatsächlich sehr interessant, vor allem, da sie im Gegensatz zu vielen anderen esoterischen Phänomenen, auch konkrete wissenschaftliche Fragen aufwirft und auch unmittelbare Evidenz besitzt.
Meines Wissens nach tappt aber die Wissenschaft noch sehr im Dunkeln, zu viel mehr als "es ist einfach da" kommt sie bisher auch nicht.
Ich bin allerdings nicht wirklich gut informiert.
Besser ist es ohnehin, die Sache von der eigenen Anschauung her zu untersuchen.
Wenn man es relativ oberflächlich betrachtet, mag man schnell zu dem Schluss kommen, Bewusstsein sei eine Eigenschaft, die beim Menschen im Wachzustand vorhanden ist und quasi "abgeschlossen" bzw. nur in einer bestimmten Form entweder da oder eben nicht da ist.
Also entweder ist man sich bewusst, oder eben nicht.
Wenn ich mir aber einen Tag von mir genauer anschaue, wird dieses klare Bild schnell trübe.
Sicher, wenn ich nachdenke, vor allem über das Bewusstsein, oder mich selbst, erscheint es, als sei es irgendwie homogen. Ich glaube aber, das liegt eher daran, dass die Gedanken selbst immer sehr gleich sind. Konkret der Ich - Gedanke.
Eigentlich kommt es mir aber eher so vor, als würde das Bewusstsein zwar gedankliche Prozesse begleiten, aber dabei in seiner "Intensität schwanken".
Ich versuche das an einem Beispiel zu zeigen:
Wenn ich denke, z.B. dass ich mir grade weh getan habe, dann ist das in gewisser Weise die schärfste, klarste Form des Bewusstseins, weil hier eindeutig Identifikation vorliegt.
Bewusstsein setzt ja immer Subjekt und Objekt voraus, und je stärker die Idendifikation, also quasi die Trennung, vorliegt, desto eindeutiger auch das Bewusstsein.
"Ich habe mir weh getan" Da sind zwei: ich und der Schmerz, "ich bin mir des Schmerzes bewusst"
Nun kann ich aber an mir selbst rückblickend beobachten, dass das Bewusstsein bei Gedankengängen, die z.B. rein sachlich sind, z.B. für das Studium, das Bewusstsein keineswegs so klar vorhanden ist, aber auch nicht nicht-vorhanden ist.
Das ist quasi fließend bis hin zum Tiefschlaf.
Außerdem ist dies ja alles keineswegs so scharf abgetrennt, wenn man nur an die ganzen "unbewussten" Bewegungen und Reflexe usw denkt.
Solange man stark mit dem Ich (Gedanken) identfiziert ist, sind diese anderen Bereiche quasi leiser gestellt und man schwimmt während des Lebens in diesen "Bewusstseinsinseln" herum, ohne all die anderen Bereiche miteinzubeziehen - man ist blind dafür, zumindest zum Teil.
Was ich damit auch sagen will ist, dass das Phänomen Bewusstsein etwas ist, was quasi "nur" eine weitere Eigenschaft des Lebens selbst ist, die nahtlos ins Sein selbst eingepackt ist.
Wer weiß schon wirklich, wie das nun mit Primaten ist, oder anderen Tieren.
Es tun sich hier, wenn man etwas die Gedanken schweifen lässt, auch sehr bizarre und schöne Aspekte auf, zum Beispiel folgendes:
Wenn man sich überlegt, dass das Bewusstsein etwas ist, das quasi verfiziert vorliegt, aber nur als Eigenschaft von komplexen Systemen, also quasi als Ganzes, das mehr ist, als die Summe seiner Teile, und etwas ist, das noch dazu nur subjekt wirklich erfasst wird, stellt sich nicht nur die Frage:
Wie stellt sich das "ganze Tier" für das Tier selbst dar, sondern auch: wie stellt sich eben das ganze Sein für sich selbst dar?
liebe Grüße
Ps: ich hoffe der Beitrag ist halbwegs verständlich (hab da so meine Zweifel, wenn ich das nochmal lese *g*)