Wo die Zeit stehengeblieben ist...

Shimon1938

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Witzenhausen/Hessen in BRD
Ich lebe heute in Deutschland. Diese junge Deutsche Demokratie "leistet" sich zwar die Luxus ein "NDP" zu haben, zeigt aber mindesten in Ansätzen, dass die Menschen hier aus der Shoah doch etwas gelernt haben: Auch der "rechte Flügel" von CDU/CSU weigern sich meistens mir der NDP in den Landesparlamenten zusammenzuarbeiten und es gibt auch eine "junge Genaration" die zu der Shoah eine kritische Haltung einnimmt. Auch in Österreich ist es ähnlich, wo ich früher gelebt habe: Sie "leisten sich zwar auch der Luxus, ein FPÖ mit Haider zu haben, verbannten aber Haider aus der Bundespolitik in seine Heimat und dort gibt es auch durchaus jüngere Menschen, die über die Shoah kritische Gedanken entwickelt haben...

Nicht so in das Nachbarland Ungarn. Ungarn leistet sich nicht nur eine mehr oder minder offene "rechtsextreme Partei, mit der Namen FIDESZ, in Ungarn marschieren auch paramilitärische und rechtsextreme Organisationen am Nationalfeiertag (am 15. März) offen auf -- und es fehlt nur noch, dass sie auch offen ihre Waffen tragen dürfen.
Eine dieser Organisationen heißt "Ungarische Garde". Mit ihren schwarzen Uniformen und rot - weißen Armbinden erinnern sie mich an die ehemalige paramilitärische Organisation der "Pfeilkreuzler", die im Jahre 1944 maßgeblich an der Shoah beteiligt waren und selber auch Juden eingefangen und an der Donauufer in Budapest erschossen haben. (Die "Pfeilkreuzler" werden so benannt, weil auf ihre rot - weiße Armbinde ein Kreuz aus 2 Pfeilen aufgedruckt war.)

"Ungarns Rechtsextreme marschieren." (die tageszeitung, taz von 1. Februar 2008)

"Ungarns Rechtsextreme machen Mobil. Derzeit vergeht fast kein Tag an dem sie nicht irgendwo im Land aufmarschieren, gekleidet in Fantasieuniformen mit tausendjährigen ungarischen Symbolen darauf... Wenn sie nicht marschieren, weihen sie Denkmäler ein, legen Kränze nieder oder halten Brandreden vor allem gegen die so genannte "Zigeunerkriminalität", aber auch gegen die EU ...und für eine "lebenswerte Heimat" und für "Groß - Ungarn"..." (Mit Groß - Ungarn sind Teile der Slovakei, Siebenbürgen in Rumänien und Teile der Karpaten gemeint, Einfügung von mir.)
"Doch die Rechtsextreme machen nicht nur mit furchteinflössenden pseudomillitärischen Spektakeln von sich reden. In dern vergangenen Monaten erlebte Ungar eine Welle bisher nicht aufgeklärter, mutmaßlich rechtstextremer Gewalttaten. Anschläge mit Molotov - Coctails und Schusswaffen auf Büros von Parteien und Wohnhäusern von Politikern, Überfälle auf Journalisten und prominente Linksliberale." (Alle Zitate aus der taz, 1. Februar 2008).

Zufügen möchte ich, das diese Organisationen auch offen antisemitisch auftreten und schon heute teilweise bewaffnet sind. Es sieht nicht so toll aus in "unseren vereinigten Europa"...

Shalom,


Shimon1938
 
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