Wir sind Boes - Brandbrief eines entschiedenen Bürgers

@tarbagan,

ch studiere noch. Da verdient man normalerweise nichts oder nicht viel. Mein Studium läuft aber recht gut, und wenn mein Notenschnitt so bleibt wie er ist, stimmt meine von dir zitierte Aussage weiterhin. Momentan leb ich aber noch sehr spartanisch. Daran werd ich auch nur wenig ändern, wenn ich mehr verdiene - was am Ende übrig bleibt, siehe das Zitat in deinem Post.

ääh, Jein - offiziell verdient man nicht viel - inoffiziell sieht das schon anders aus. Der Baföghöchsatz liegt in Deutschland derzeit bei 670 Euro, die man bekommt wenn die Eltern zu wenig verdienen - in Österreich dürfte das ähnlich sein. Verdienen die Eltern entsprechend gibt es weniger Bafög und die Eltern sollten auf diesen Höchstsatz aufstocken.

Ich war auch mal Student und habe im Verhältnis von etwa der Summe gelebt die Du angibt's. Nun habe ich selber zu der Zeit z.B. auch mit Aktien spekuliert :D. Nun weshalb hat ein Student dann doch mehr als 670 Euro an Geld im Monat zur Verfügung, weil es halt andere Quellen gibt. In den Semesterferien lassen sich gut im Jahr um 2000 - 3000 Euro steuerfrei verdienen. Mancher Student hat auch vor dem Studium schon mal was angespart, bei mir waren es damals so um die 6000 Mark. Viele Studenten habe auch großzügige Großeltern. Na ja und wenn mal bei Muttern zu besuch war gab es immer wieder ein gutes Essenspaket mit. Geburtstage und Weihnachten sind auch nicht schlecht was Geschenke wie PC (kam ich günstiger dran, weil mein Vater sozusagen an der Quelle saß) oder nötige Literatur, etc. betrifft. Ich kannte auch Studenten, da haben die Eltern z.B. ein Auto versicherungstechnisch auf ihrem Namen laufen lassen.Falls man kein Auto hat so gibt es z.B. in NRW für 60 Euro im Jahr ein Studententicket für Fahrten im kompletten Bundesland. Weshalb sollte das bei dir anders sein ?

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es so ist wie ich es schildere, denn bis jetzt kommen immer noch 80 % der Studenten in Deutschland aus bessergestellten Familien mit Akademikerhintergrund oder ähnlichem.
Als ALG 2 Empfänger läuft das jedoch nicht mehr so, denn das meiste davon würde als Zufluss mitangerechnet - selbst Geburtstagsgeschenke. Und die meisten ALG 2 Empfänger dürften auch keine so wohlhabenden Familien haben.

LG Siegmund
 
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Nicht nur, dass es nicht das System ist, neeeeein, hier wird sogar die Schuldfrage gelöst und das System freigesprochen! Mit der Begründung: Es ist im Leben einfach so, dass man nichts geschenkt kriegt - conditio sine qua non (verstanden werden kann)!
Solltest du es nicht irgendwie geschafft haben, wartungsfreie Roboter zu bauen, die uns jegliche Arbeit abnehmen und nichts kosten, dann JA - in jedem System, egal wie, muss Arbeit geleistet werden, damit Güter entstehen.

Wenn ich mir eine Banane im Supermarkt kaufe, dann hat die zuerst jemand angebaut, gepflegt, geerntet, verpackt, verschifft, und ins Regal sortiert. Egal, in welchem politischen oder wirtschaftlichen System; diese Sachen müssen immer gemacht werden. Und wenn sie von Maschinen gemacht werden, müssen die Maschinen gebaut (= bezahlt) und gewartet werden.



Bougenvailla schrieb:
Ja, was von mir. Deine Beiträge einfach nur Klasse. :thumbup::thumbup::thumbup:
Dankeschön.
 
@tarbagan,

Egal, in welchem politischen oder wirtschaftlichen System; diese Sachen müssen immer gemacht werden. Und wenn sie von Maschinen gemacht werden, müssen die Maschinen gebaut (= bezahlt) und gewartet werden.

Stimmt - nur Maschinen bauen Maschinen und inclusive Wartung benötigt man immer weniger Personal.

Wenn ich mir eine Banane im Supermarkt kaufe, dann hat die zuerst jemand angebaut, gepflegt, geerntet, verpackt, verschifft, und ins Regal sortiert.

Beim Anbau hat man billigste Arbeitskräfte, welche sich noch nicht mal einen Atemschutz gegen giftige Pestizide leisten können - bzw. dieser wird nicht zur Verfügung gestellt. Wäre der Anbau in Europa, so würden das Erntemaschinen übernehmen. Die Verpackung liefe automatisiert. Und von der Verschiffungs bzw. dem Abladen und Einlagern am Terminal z.B. in Savona/Genua, weiß ich daß es weitgehend automatisert läuft mit sehr wenigen Arbeitern. Den Transport leisten Billig-LKW-Fahrer ausgelagerter europäischer Logistikunternehmen aus Weißrußland, Ukraine, Rumänien und Bulgarien, da mußt du dir nur mal an den Autobahnraststätten die Kennzeichen der LKW's anschauen und das zugehörige Unternehmen. Das ins Regal sortieren übernehmen dann 400 Euro - jobber. willkommen in der Realität.

LG Siegmund
 
auch wenn ein Ironieschild drunter war:
Diese Verallgemeinerungen (und das ist nicht das einzige von dir in diese Richtung) sind zum Kotzen.

Oh...:danke: sehe ich jetzt als Kompliment von Dir.

Denn Deine Boshaftigkeit und Ironie was Du so von Dir gibst hab ich noch lange nicht erreicht :schmoll: Da muss ich noch üben..üben.

:D Jo, Deine Beiträge sind oft erfrischend manchmal zum kotzen, manchmal zum lächeln.:)

Wo es was zum motzen gibt ist nizuz da. :D
 
Erdkröte;3919872 schrieb:
@tarbagan,



ääh, Jein - offiziell verdient man nicht viel - inoffiziell sieht das schon anders aus. Der Baföghöchsatz liegt in Deutschland derzeit bei 670 Euro, die man bekommt wenn die Eltern zu wenig verdienen - in Österreich dürfte das ähnlich sein. Verdienen die Eltern entsprechend gibt es weniger Bafög und die Eltern sollten auf diesen Höchstsatz aufstocken.
Meine Eltern verdienen "viel" (soll heißen zu viel, als dass ich BaFög oder geförderte Wohnunge oder sonstwas bekommen könnte). Ich bin von meinem Vater so erzogen worden, wie ich es auch in diesem Thread darstelle - das heißt; wenn ich mir etwas luxuriöses leisten möchte (solange es nicht meiner Ausbildung o.ä. dient), muss ich auch darauf sparen. Immer schon.

Erdkröte;3919872 schrieb:
Ich war auch mal Student und habe im Verhältnis von etwa der Summe gelebt die Du angibt's. Nun habe ich selber zu der Zeit z.B. auch mit Aktien spekuliert :D.
Das mach ich übrigens auch. Nur fass ich die Rendite im Regelfall nicht an (bzw. kann sie nicht anfassen, weil ich längerfristig investiere), dadurch rechne ich sie nicht zu meinem monatlichen Vermögen.

Erdkröte;3919872 schrieb:
Nun weshalb hat ein Student dann doch mehr als 670 Euro an Geld im Monat zur Verfügung, weil es halt andere Quellen gibt. In den Semesterferien lassen sich gut im Jahr um 2000 - 3000 Euro steuerfrei verdienen.
Also ich hab schon davon gehört, dass Leute über 1000 EUR netto verdient haben in den Ferien - aber 2000-3000, da müsste man schon Glück haben. Punkt ist aber der; um so viel zu verdienen, muss man sich in den Ferien oft eine "richtige" Arbeit suchen. Viele Studenten finden es aber (zu recht) sinnvoller, in den Ferien Praktika zu machen, um den CV aufzupolieren. Ich meine damit; wenn ich für ein paar hundert Mücken im Sommer bei Freshfields Praktikum gemacht hab (und dabei nur schwer überhaupt die Reisekosten amortisiere), sieht das im CV besser aus als wenn ich in nem Lager eines großen Unternehmens arbeite und dabei 1000+ netto verdiene (obwohl Freunde von mir, die andere, in Sachen Karriere weniger umkämpfte Sachen studieren wie z.B. Orientalistik durchaus im Sommer aufm Bau arbeiten).

Übrigens;
Erdkröte;3919872 schrieb:
Geburtstage und Weihnachten sind auch nicht schlecht was Geschenke wie PC (kam ich günstiger dran, weil mein Vater sozusagen an der Quelle saß) oder nötige Literatur, etc. betrifft. Ich kannte auch Studenten, da haben die Eltern z.B. ein Auto versicherungstechnisch auf ihrem Namen laufen lassen.Falls man kein Auto hat so gibt es z.B. in NRW für 60 Euro im Jahr ein Studententicket für Fahrten im kompletten Bundesland. Weshalb sollte das bei dir anders sein ?
Es stimmt natürlich, dass ich von meinen Eltern, wenn ich sie besuche immer etwas Geld zugesteckt bekomme (eher von meiner Mutter). Aber richtige "Weihnachtsgeschenke" wie zu Kindeszeiten, das ist bei mir schon länger anders. Ich schenke meinen Eltern meistens etwas, das etwa genau so viel wert ist wie das, was sie mir schenken. Wobei ich da oft auch was selbst mache (ein Kleid für meine Mutter nähen, Seife sieden o.ä.).
Erdkröte;3919872 schrieb:
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es so ist wie ich es schildere, denn bis jetzt kommen immer noch 80 % der Studenten in Deutschland aus bessergestellten Familien mit Akademikerhintergrund oder ähnlichem.
Jap, auch das ist bei mir der Fall.
Erdkröte;3919872 schrieb:
Als ALG 2 Empfänger läuft das jedoch nicht mehr so, denn das meiste davon würde als Zufluss mitangerechnet - selbst Geburtstagsgeschenke. Und die meisten ALG 2 Empfänger dürften auch keine so wohlhabenden Familien haben.
Auch das stimmt. Ich kann dir aber versichern, dass die "Goodies", die du aufgezählt hast, nicht schwer ins Gewicht fallen. Wenn wir davon ausgehen, dass ein H4-Beziehender ja 74 EUR mehr als meine "geraden" 600 EUR hat, sag ich mal; der Mehrwert beträgt sicher nicht 74 EUR monatl.


In einem Punkt hast du natürlich recht; wenn ich mal ganz plötzlich viel Geld brauchen würde, dann stünden meine Eltern hinter mir. Ich spiele momentan z.B. unverbindlich mit dem Gedanken, nächstes Jahr in Hong Kong zu verbringen, um dort mein Fernstudium in einem Jahr (statt der normalen 2 Jahre) fertig zu bringen und nebenbei mal mehr als ein paar Monate zu arbeiten (dann kann ich mich nacher aufs deutsche Recht konzentrieren). Das würde mich locker mal so 10000 EUR + kosten. Wenn ich sowas brauch, kann ich natürlich darauf vertrauen, dass mein Vater mich unterstützt. Und selbst wenn nicht, dann hätte ich, wie oben erwähnt, mein Zweitkonto, von dem aus ich investiere - dort liegt ein aufgebrochener Bausparer, das Geld, das ich in meinen Ferialarbeiten und Praktika verdient hab und natürlich die Rendite der Investments. Und irgendwo liegt angeblich noch (?) ein Bausparer, der schon vor mehreren Jahren abgelaufen ist. Das sind dann auch wieder etwas unter 10 K EUR. Das heißt kurz; würde ich in kurzer Zeit sehr viel Geld brauchen, dann hätte ich das auch, und ich lebe auch in dem Bewusstsein, dass ich nie auf der Straße landen werde. Aber das ist völlig beside the point, weil Fakt ist; ich hab mein Leben noch nie viel Geld gebraucht, bzw. hab mir bis jetzt die "größeren" persönlichen Ausgaben immer selbst gezahlt - meinen Aufenthalt in London z.B. bezahlte ich völlig aus eigener Tasche, meine Eltern wussten damals nichtmal davon, bevor ich zurückkam, obwohl sie wahrscheinlich mitgezahlt hätten (war ja auch im Rahmen meiner Ausbildung).

Wie gesagt, darum geht es aber nicht; mir geht es vielmehr darum, dass man schon mit ganz wenig Geld (viel weniger als 600) ein "menschenwürdiges" Leben führen kann, und dass zu einem "menschenwürdigen" Leben nicht unbedingt dazugehört, dass man sich Cigaretten, Alkohol, Clubgehen, Kino, Reisen und dauernd neue Kleidung leisten kann - zumindest nicht dann, wenn man selbst nicht arbeitet. Meiner Meinung nach sind das Zusatzbedürfnisse des Einzelnen - Luxusgüter - auf die man nicht einfach einen Anspruch hat, nur weil man da ist.
Und mir geht es vor allem darum: Wenn jemand sagt, er kommt (alleinstehend und ohne Kinder) nicht mit 674 EUR aus (bzw. hat seine Grundbedürfnisse - mMn Essen und Wohnung - nicht gestillt), dann würde mich brennend interessieren, wohin das ganze Geld fließt. Denn ich leb täglich von weniger, früher von noch weit weniger, und ich hatte nie das Gefühl, dass ich arm sei oder in meinen Grundrechten verletzt wäre. Natürlich gebe ich zu, dass ich viel günstiger lebe als meine Freunde - aber das liegt daran, dass mir eine große Wohnung nicht wichtig ist. Dafür haben meine Freunde keine Kleidungsstücke von John Varvatos oder Alexander Wang. Das sind halt meine kleinen "Extras", die ich mir vom Ersparten Geld dann auch gerne gönne. Selbst, wenn ich diese "Extras" aber nicht hätte, fände ich mein Leben lebenswert.

Erdkröte schrieb:
Stimmt - nur Maschinen bauen Maschinen und inclusive Wartung benötigt man immer weniger Personal.
Das ist irrelevant; wenn jemand die Banane haben will, ohne irgendwas dafür zu bezahlen - wer bezahlt dann dieses "immer wenigere Personal"?
 
Erdkröte;3919893 schrieb:
@tarbagan,



Stimmt - nur Maschinen bauen Maschinen und inclusive Wartung benötigt man immer weniger Personal.



Beim Anbau hat man billigste Arbeitskräfte, welche sich noch nicht mal einen Atemschutz gegen giftige Pestizide leisten können - bzw. dieser wird nicht zur Verfügung gestellt. Wäre der Anbau in Europa, so würden das Erntemaschinen übernehmen. Die Verpackung liefe automatisiert. Und von der Verschiffungs bzw. dem Abladen und Einlagern am Terminal z.B. in Savona/Genua, weiß ich daß es weitgehend automatisert läuft mit sehr wenigen Arbeitern. Den Transport leisten Billig-LKW-Fahrer ausgelagerter europäischer Logistikunternehmen aus Weißrußland, Ukraine, Rumänien und Bulgarien, da mußt du dir nur mal an den Autobahnraststätten die Kennzeichen der LKW's anschauen und das zugehörige Unternehmen. Das ins Regal sortieren übernehmen dann 400 Euro - jobber. willkommen in der Realität.

LG Siegmund

Fein...dann essen wir eben keine Bananen mehr...sind die Leute da drüben ihren job los...und sterben gesund...ich benutze einen PC...Du auch...auch diese Dinger haben vielen Leuten die arbeitsplätze gekostet...all die Schreibkräfte, die in den 50-ern und 60-ern in den Schreibsälen saßen und den ganzen Tag in die Tasten kloppten, wurden dadurch ersetzt...aber wir benutzen fleißig diese Kisten, beruflich und privat und...ein paar von uns regen sich dann über die Erdölindustrie auf...während sie nebenbei nach nem neuen, leistungsstärkeren PC suchen...der auch wieder irgendwo von Billigstarbeitskräften zusammengesetzt und nach Europa verschifft wird...um, weil das label in Deutschland draufgeklebt wird, als Made in Germany verkauft wird...
Der 400-Euro job war einst das Ei des Kolumbus...für Hausfrauen, die nicht genügend Taschengeld vom Alten bekamen und sich die Haushaltskasse mit nem kleinen Nebenjob aufbesserten...tja und dann kamen die Arbeitgeber auf die Idee, nur noch Hausfrauen einzustellen...und später auch echte Arbeitssuchende...gleiches Geld...dafür mehr Stunden arbeiten...

Boes geht es aber nicht um faire Löhne...er will sich ausleben, egal, ob man ihm einen gut bezahlten oder einen weniger gut bezahlten job anbietet ...er will nur Geld für sein Ausleben...und so funktioniert das leben nun mal nicht...egal ob mit oder ohne Geld als Tauschmittel...wer essen will, muß was dafür tun.


Sage
 
O Mann wo hast du bloß dein Menschenbild her? Aus dem Privatfernsehen? Zum Kotzen wie du hier immer wieder mit den billigsten Cliches ankommst.
Dein Ironieschild kannste dir sparen; deine vorherigen Beiträge zu dem Thema haben schon klar genug gezeigt, dass das deine tatsächliche Meinung ist

Zum Fernsehen bleibt mir wenig Zeit, und diese Sendungen, die enorme Einschaltquoten bringen..warum wohl?.... schau ich schon gar nicht.

Ich lese nicht die berühmte Zeitung die Bild(et) oder Regenbogenpresse.
Aber aus einem 48 jährigen Arbeitsleben, in vielen Bereichen, von arm bis reich und wieder arm (sehe mich nicht so) hab ich so ziemlich alles erlebt.

Cliches? sowas hab ich nicht nötig... sage einfach nur offen und ehrlich meine Meinung, die sich aus meinen Erfahrungen begründet.

Ja und was ich absolut nicht verknusen kann, sind diese ewigen Jammerlappen, die alles, aber auch alles für ihr Leben verantwortlich machen, nur sich selbst nicht.

Da werden Karten befragt was der Ex denkt.....
Ja verdammt noch mal, weshalb fragt man den Typ dann nicht einfach selbst?
Nach Hellsehern und Wahrsagern wird gerufen um ja nicht selbst eine Entscheidung treffen zu müssen.

Wenn ich hier im Forum lese, muss ich oft schon wirklich lachen.
Da wollen Menschen die Welt verbessern, die noch nicht mal in der Lage sind ihr eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Und wer den Mut hat die Wahrheit zu sagen wird angegriffen.
Tarbagan sagt nur was Sache ist. Respekt vor so einem jungen Menschen.:thumbup:

Mit Licht und Liebe gesülze sowie Aufstiegshoffnung, wird sich die Welt/Menschheit nicht verändern.

So viel zu Deiner Frage nach meinem Menschenbild.
 
@tarbagan,

Und mir geht es vor allem darum: Wenn jemand sagt, er kommt (alleinstehend und ohne Kinder) nicht mit 674 EUR aus (bzw. hat seine Grundbedürfnisse - mMn Essen und Wohnung - nicht gestillt), dann würde mich brennend interessieren, wohin das ganze Geld fließt.

Selbstverständlich kommt jemand mit 674 Euro aus, es geht jedoch darum wenn mit allen Mitteln versucht wird Menschen zu sanktionieren und wenn es gelingt nur noch ein wenig mehr wie Miete zu übernehmen. Es geht darum ALG 2 bezieher zu gängeln und zu zwingen.

Und wie gesagt ich weiß von was ich rede, 6 Woche beim Job-Center haben mir gereicht. 55 h/Woche für 4,5 Euro/h unter übelsten Arbeitsbedingen zu machlochen ohne ablenhen zu können, sich in Gutsherrenmanier anbrüllen zu lassen, in einer frisch gespritzten Obstplantage zu arbeiten - wo alle husten und keiner sich wehrt, sich mit dem Job-Center-Mitarbeiter zu streiten ob man zu einer etwas besseren Stelle wechseln darf - ihm bzw. dem Betrieb dann mit Anzeige zu drohen. Andere Arbeiter zu erleben, die das Job-Center seit Monaten beschissen hat und man nur durch "zufall" drauf kam, weil man mit dieser übelen Arbeit plötzlich weniger Geld hatte als zuvor ohne Job beim Job-Center. Einen Anwalt als Vermieter zu haben, der gut davon lebte, dass die Job-Center soviel "Fehler" machen.
Nur eine Frage an Dich - ist das Menschenwürde ??? Was würdest du tun ???

@sage,

ich bezweifle, dass du wirklich über Boes alles gelesen hast.

Boes geht es aber nicht um faire Löhne...er will sich ausleben, egal, ob man ihm einen gut bezahlten oder einen weniger gut bezahlten job anbietet ...er will nur Geld für sein Ausleben...und so funktioniert das leben nun mal nicht...egal ob mit oder ohne Geld als Tauschmittel...wer essen will, muß was dafür tun.

Das was ich rot markiert habe hätte er haben können. Wie einige die sich gegen die Eingliederungsvereinbarung mit Anwalt gewehrt haben, hätte man auch ihn in Ruhe gelassen und schön Geld ausbezahlt eben ohne Bewerbungen einzufordern oder ihn aufzufordern Stellenangebote anzunehmen, das ist ja gerade "der Witz" dabei.

Er möchte einen Präzedensfall schaffen, hat sich selber angezeigt, hat darauf hingewiesen, dass das Job-Center nicht mit zweierlei Maß messen darf, nach belieben. Er hat nicht akzeptiert, daß man ihn als Sonderfall/Ausnahme behandelt. Bitte lese doch wirklich ausführlich seine Schriftwechsel mit dem Job-Center nach !

LG Siegmund
 
Erdkröte;3919893 schrieb:
@tarbagan,

Beim Anbau hat man billigste Arbeitskräfte, welche sich noch nicht mal einen Atemschutz gegen giftige Pestizide leisten können - bzw. dieser wird nicht zur Verfügung gestellt.

Ja und weshalb?

Weil Menschen, denen es gut geht billige und noch billigere Bananen kaufen wollen.

Wäre der Anbau in Europa, so würden das Erntemaschinen übernehmen. Die Verpackung liefe automatisiert.

In Europa wäre es nicht möglich so viele Bananen anzubauen, und der Preis wäre dreimal so hoch.

Und von der Verschiffungs bzw. dem Abladen und Einlagern am Terminal z.B. in Savona/Genua, weiß ich daß es weitgehend automatisert läuft mit sehr wenigen Arbeitern. Den Transport leisten Billig-LKW-Fahrer ausgelagerter europäischer Logistikunternehmen aus Weißrußland, Ukraine, Rumänien und Bulgarien, da mußt du dir nur mal an den Autobahnraststätten die Kennzeichen der LKW's anschauen und das zugehörige Unternehmen. Das ins Regal sortieren übernehmen dann 400 Euro - jobber. willkommen in der Realität.

LG Siegmund

Ja willkommen in der Realität......

Wer könnte sich noch eine Banane leisten, wenn alle das verdienen würden, was hier von so vielen erwartet, gefordert wird?
 
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