Willkommen auf der Neuen Erde

A

anar-sananda

Guest
aus: http://www.joytopia.net/joy.html hier gekuerzte Fassung

Neulich hatte ich einen Traum, besser gesagt einen Tagtraum. Ich ging allein im Wald spazieren und erfreute mich an der Natur. Auf einmal bemerkte ich, wie jemand leichten Fußes neben mir einherschritt. Er war etwa zwei Meter groß, von dunkler Hautfarbe und hatte einen athletischen Körperbau. Bekleidet war er mit einer Art goldfarbenen Jogging-Anzug. Obwohl er aussah, wie ein Mensch, schien er nicht von dieser Welt zu sein. Er hatte ein so freudiges, ja fast schon lustiges Strahlen in seinem Gesicht, das man auf unserer Erde nur sehr selten findet.


Very gab mir einen kurzen Abriß über die Geschichte auf seinem Planeten.

Vor geraumer Zeit hatten sich einige raubende, mordende Fleischfresser (Ramofl) immer mehr an die Macht gebracht, indem sie Kraft ihrer kriegerischen Überlegenheit schwächere Menschen ermordet und ihrer Lebensgrundlage beraubt hatten. Damit sich die Ramofl nicht selbst auffraßen, wurden mächtige Gesetzbücher geschrieben, in denen jegliche Kleinigkeit geregelt wurde. Denn Verstand und Ethik der Ramofl reichten für ein friedliches Miteinander nicht aus. In diesen Gesetzbüchern standen aber auch so sinnvolle Anweisungen, wie "Du sollst nicht töten". Das mußte den Ramofl ausdrücklich gesagt werden! Während den Raubzügen der Ramofl wurden diese Gesetze entweder außer Kraft gesetzt, oder man definierte die Gegner als "Wilde", die es zu missionieren oder auszurotten galt. Nach den Raubzügen führten dann "humanistische" Ramofl gleiches Ramofl-Gesetz für alle ein. Damit wurde Stabilität erzeugt und die neuen Machtverhältnisse einzementiert.

Die Hauptillusion der Ramofl war das Mangeldenken. Es war scheinbar nicht genug für alle da. Ihre Lieblingsbeschäftigung war deshalb der Kampf bzw. Konkurrenzkampf. Es mußte Sieger und Verlierer geben. Da Töten verboten war und die meisten Wilden sowieso schon ermordet oder missioniert waren, verlagerten ehrgeizige Ramofl ihre Aktivitäten auf andere Gebiete, nämlich Wirtschaft, Sport und Spiel. In Sport und Spiel konnten sie auf relativ ungefährliche Weise ihren Konkurrenzkampf ausleben. In der Wirtschaft hingegen führte der Ramoflismus zu immer mehr sozialer Ungerechtigkeit. Die Kluft zwischen Armen und Reichen wurde immer größer.

Das Wirtschaftsmodell

Die Nahrung in der Wirtschaft ist das Geld. In der damaligen Zeit schenkte der Staat seinen Bürgern noch kein Geld. Im Gegenteil, er forderte sogar noch Steuern von ihnen. Es herrschte kein Überfluß an Geld, sondern der Mangel war so groß, daß sich die Staaten jedes Jahr aufs Neue verschulden mußten. Man achtete peinlich auf die Stabilität des Geldes, damit es seinen Wert auch noch nach langen Zeiträumen behielt. Es gab Zinswirtschaft, d.h. sowohl die Guthaben, als auch die Schulden wurden immer höher. Die Bürger, setzten alles daran, Geld zu horten und anzuhäufen. Die Reichen wurden immer reicher und die Armen wurden immer ärmer.

Und was die Arbeit betraf: Die meisten Bürger verrichteten ähnliche Arbeiten, die selten ihrem Wesen entsprachen. Obwohl sie diese wesensfremden Arbeiten nicht gerne taten, hatten sie sich das Recht auf Arbeit zuvor hart erkämpft. Trotz dieses Rechtes waren große Teile der Weltbevölkerung arbeitslos. Auf der anderen Seite herrschte ein Überfluß an Waren- und Dienstleistungsangeboten.

Die Wirtschaft verhielt sich damals also genau entgegengesetzt zur Natur. Wir mußten nur unsere wirtschaftlichen Gepflogenheiten umpolen und in Einklang mit der Natur bringen. Diese Erkenntnis war der Schlüssel zum Neuen Zeitalter!

So entwickelten wir unser neues Wirtschaftsmodell, das noch heute auf dem gesamten Planeten praktiziert wird und allen Beteiligten Reichtum und Glück beschert, den FREI SCHENKENDEN STAAT.

Joytopia hat wie jeder Staat auf Freegaia die Geldhoheit. Jeder Staat produziert sein Geld aus sich heraus und schenkt es seinen Bürgern. Zunächst hatten Joytopia und die anderen Staaten einen General-Schuldenerlaß beschlossen. Um niemand zu schädigen, überwiesen die Staaten den Gläubigern das ihnen zustehende Geld. Danach wurde die Zinswirtschaft abgeschafft. Seitdem haben wir eine "vergängliche" Währung. Es macht also keinen Sinn, Geld über längere Zeit zu horten, da es rapide an Wert verliert.

"Wie hoch ist die "Vergänglichkeitsrate" auf Freegaia?"
"Anfänglich hatten wir etwas herumexperimentiert. Inzwischen haben sich alle Staaten auf 100 % pro Jahr geeinigt. Das heißt, nach einem Jahr hat das Geld nur noch die Hälfte seines ursprünglichen Wertes."

"Das heißt, wenn dieses Jahr eine Brezel eine Mark kostet, kostet sie in drei Jahren 8 Mark?"
"Wir unterscheiden zwischen Bewertung und Bezahlung. Die Bewertung erfolgt in Punkten und bleibt konstant. Die Brezel mit dem Wert von 1 Punkt hat nach 3 Jahren immer noch den Wert von einem Punkt. Unser Zahlungsmittel heißt FREE, das bedeutet "Freie Energie-Einheit". Der FREE wird gekennzeichnet mit der Jahreszahl. Beispielsweise "FREE 2000". Der Wert des Zahlungsmittels FREE wird vierteljährlich verändert: Im 1. Quartal ist ein 1 Punkt = 1FREE, im 2. Quartal 1,25 FREE, im 3. Quartal 1,5 FREE und im 4. Quartal 1,75 FREE. Anfang 2001 ist ein Punkt = 2 FREE 2000 bzw. 1 FREE 2001. In der Übergangszeit zwischen den Jahren werden die Konten in alter und neuer Währung parallel geführt, ähnlich, wie Ihr das jetzt mit DM und Euro macht. Die Umrechnungsfaktoren sind kinderleicht zu merken. Sie stehen im Einklang mit den vier Jahreszeiten und mit der Musik."

"Müsst Ihr dann jedes Jahr neues Geld drucken?"
"Ja, Bargeld wird jährlich neu gedruckt. Das alte Geld kann im Folgejahr im Kurs von zwei zu eins umgetauscht werden. Da gibt es kein Problem."

"Wie funktioniert das nun im täglichen Leben?"
"Der Staat schenkt jedem Bürger – gleich welchen Alters – einen monatlichen Grundbetrag von 1000 Punkten, der die Lebenshaltungskosten deckt. Eine Mutter mit zwei Kindern erhält also einen Betrag im Wert von 3000 Punkten monatlich. Dadurch sind Familien oder Alleinerziehende gegenüber Singles nicht mehr benachteiligt."

"Dann muss ich den Preis immer ausrechnen?"
"Nun, das ist ganz einfach: Wie schon gesagt, haben wir nach einem viertel Jahr den Kurs eineinviertel, nach einem halben Jahr eineinhalb und nach dreiviertel Jahr eindreiviertel. Das klingt für euch vielleicht etwas ungewohnt, aber bedenke, was alles dafür wegfällt: Steuern, Krankenkasse, Rentenversicherung..."

Umweltschutz

"Wer arbeitet dann denn überhaupt noch?"
"Es ist wie in der Natur: Jeder beschäftigt sich seinem Wesen entsprechend. Wer gerne Brot bäckt, bäckt Brot, wer gerne musiziert, macht Musik. Manche Bürger üben mehrere Berufe aus, weil es ihnen Spaß macht, vielseitig zu sein. Andere legen sich eine Zeit lang auf die faule Haut. Aufgrund der Vergänglichkeit des Geldes will jeder sein Geld schnell ausgeben und sich dafür irgendeinen Luxus leisten. Die Wirtschaft - insbesondere Kleingewerbe, Dienstleistungen und Kunst - floriert bei uns wie noch nie. Andererseits arbeitet jeder nur soviel, wie es ihm Spaß macht, deshalb gibt es keine Überproduktion, die die Umwelt unnötig belastet."


"Was hat das mit Umweltschutz zu tun?"
"Nun, alle neuen Ideen und Erfindungen gehören der Allgemeinheit. Stell dir vor, wir hatten über 100 Jahre damit vergeudet, unsere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren anzutreiben. Entsetzlicher Gestank hatte sich über den Planeten ausgebreitet. In manchen Großstädten wurden Sauerstoffautomaten angebracht, wo die Leute gegen Geld frische Luft tanken konnten! Jede Fahrzeug-Fabrik beschäftigte damals ihr eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam, das seine Ergebnisse geheimhielt oder patentieren ließ. Am Ende ließ man fast jede einzelne Schraube patentieren. Kein Wunder, daß die Entwicklung nicht voranging. Nachdem das Urheberrecht abgeschafft war und jeder seine Ideen und Erfindungen frei verschenkte, entwickelten wir in wenigen Monaten den Null-Energie-Antrieb!

Freies Schenken

"Du verwendest oft den Begriff "Freies Schenken". Was meinst du genau damit?"
"Freies Schenken ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Während es früher darauf ankam, möglichst hohe Gewinne zu erzielen, gilt es beim Freien Schenken mit möglichst wenig Aufwand sich selbst und anderen möglichst großen Nutzen oder möglichst große Freude zu bereiten. Dabei ist eine direkte Gegenleistung nicht erforderlich, weil Nutzen und Freude von selbst auf den Frei Schenkenden mehrfach zurückfallen. Ein gutes Beispiel ist der Frei Schenkende Staat: Er braucht lediglich die Bank-Computer zu veranlassen, Geld auf die Konten der Bürger zu überweisen, und schon gibt es keine Armut mehr. Der allgemeine Reichtum der Bürger fällt automatisch auf den Staat zurück. Der Staat und seine Bürger sind ohnehin ein und das selbe.

Finanzierungen

"Apropos finanzieren – wie könnt ihr große Beträge finanzieren, wenn das Geld ständig an Wert verliert?"
"Kredite werden in Punkten vergeben.Der Punktwert bleibt stabil und wird nicht verzinst. Da die Staaten nicht mehr verschuldet sind und die Steuern wegfallen, ist der Bedarf an Krediten drastisch zurückgegangen."

"Gibt es noch so etwas, wie Geldanlagen?"
"Ja, einmal kann man sein Geld verleihen, also Privatkredite vergeben, zum anderen kann man sich finanziell an Projekten beteiligen, so ähnlich wie bei Euch mit Aktien. In beiden Fällen wird nach Punktwert abgerechnet. Allerdings ist auch der Bedarf an Geldanlagen zurückgegangen. Schliesslich ist jeder jederzeit versorgt.

"Wirklich?"
"Ja, wenn jemand ein Projekt plant und noch Geld dazu braucht, schreibt er einen Rundbrief an seine Freunde. Diejenigen, denen das Projekt gefällt, unterstützen ihn und schicken den Rundbrief wieder an ihre Freunde. So kann es sein, dass er reichliche Unterstützung von Leuten bekommt, die er vorher noch nicht kannte.Wir nennen das auch Here and Now-Finanzierung, Finanzierung im Hier und Jetzt."

"Die Sache erinnert mich etwas an Kettenbriefe und Schneeballprinzip," bemerkte ich,
"ich weiß nicht, ob das bei uns erlaubt ist. Jedenfalls hat es einen schlechten Ruf."

"Warum hat es bei euch einen so schlechten Ruf?"
"Weil einige wenige Leute auf Kosten vieler anderer reich werden."

"Gilt das nicht für eure ganze Wirtschaft?"
"Doch!"
"Das Schneeballprinzip entlarvt euer gesamtes Wirtschaftssystem! Wir benützen das Schneeballprinzip vor allem um Informationen zu verbreiten. Es ist die einfachste und schnellste Methode, neue Informationen unter die Leute zu bringen. Wenn jeder die Information an durchschnittlich vier Freunde weitergibt, ist nach 16-17 Weitergabe-Generationen eure gesamte Menschheit informiert. Verstehst du, warum man das Schneeballprinzip in Verruf gebracht hat?"

"Es können aber auch Gerüchte entstehen. Das ist wie bei dem Spiel "Stille Post", wo einer dem anderen etwas ins Ohr flüstert und am Ende etwas ganz anderes herauskommt."
"Das stimmt. Deshalb ist es wichtig, immer auf die Quelle, also den Urheber zu verweisen. So kann jeder sich bei der Quelle informieren und dann entscheiden, ob er die Information weitergibt."

"Wie soll das gehen?"
"Auf eurer Erde habt Ihr das Internet. Ist es nicht jetzt schon so, dass jeder, der etwas bekanntgeben will, seine Homepage hat? Es kann also jeder beim Urheber nachlesen."


Das statische Geld verliert seinen Wert sehr schnell. Im Neuen Zeitalter regiert das dynamische Prinzip. Jetzt geht es darum, möglichst viel Geld möglichst schnell zu bewegen. Durch die Bewegung entsteht Wertschöpfung (Ein Haus, ein Auto oder was auch immer). Außerdem ist nach der Ausgabe das Geld nicht weg. Es hat nur jemand anders, der es auch wieder so schnell wie möglich ausgeben will. Dadurch entsteht wieder Wertschöpfung und so weiter. Wir betrachten das ganze sowieso mehr als Spiel."

"Als Spiel??"
"Ja, das Geld hat längst nicht mehr den Stellenwert, wie bei Euch. Da jeder genug Geld hat, kann man niemanden mehr mit Geld zwingen. Geld ist nur noch ein Motivationsmittel, kein Machtmittel. Alles ist spielerisch geworden. Arbeit ist Spiel, Handel ist Spiel. Wer nicht mitspielen will, hat halt etwas weniger Geld zur Verfügung, aber immer noch mehr als genug zum Leben."

"Gibt es dann noch so was wie Konkurrenzkampf?"
"Im spielerischen Sinne ja. Sicher sind manche "Spiele" erfolgreicher als andere. Aber: Es kann keine wirklichen Verlierer geben."

"Werden die "Spiele" vom Staat kontrolliert?"
"Da der Frei Schenkende Staat keine Steuern kennt, besteht kein Grund dazu. Überhaupt sieht sich der Staat nicht mehr als Kontrollorgan, sondern als die Gesamtheit seiner Bürger. Staat und Bürger sind eins. Insofern hat der Staat nur ein Interesse: die Interessen seiner Bürger zu fördern."



Der Übergang

"Jetzt bewegt mich noch eine wichtige Frage: Wie habt ihr den Übergang vom alten zum Neuen Zeitalter bewerkstelligt? Wie habt ihr "Joytopia" geschaffen? Hat es Widerstände gegeben? War der Übergang gewaltfrei möglich?"
Es begann damit, daß auf Freegaia einige Bürger die neuen Gesetzmäßigkeiten entdeckten und zu einem Staatsmodell formten. Dieses Modell des FREI SCHENKENDEN STAATES nannten sie "Joytopia" und verbreiteten es nach dem Scheeballprinzip. Sie schrieben ein Papier und gaben es an Freunde weiter. Diese gaben Kopien des Papiers an ihre Freunde und so weiter. Andere verbreiteten den Text in Computernetzwerken. Das ging dann noch schneller. Der Text wurde in viele Sprachen übersetzt und in alle Länder verteilt. Nach ca 16 Weitergabe-Generationen war die gesamte Bevölkerung informiert. Parallel dazu begannen Freundeskreise und Vereine die natürliche Ökonomie zu erproben. In Tauschkreisen, die damals eine Art Ersatzwährung hatten, begannen sie den FREI SCHENKENDEN Staat zu simulieren. Andere erprobten die Here and Now - Finanzierung und das FREIE SCHENKEN im Geschäfts- und im Privatleben. Die Ergebnisse wurden zusammengetragen und das Modell wurde immer mehr verfeinert. Als es perfekt war, wurden weltweit Wahlen veranstaltet. Das Ergebnis war überragend: Der weitaus größte Teil der planetarischen Bevölkerung entschied sich für das neue Modell der natürlichen Ökonomie."

"Gab es auch Widerstände?"
"Ja! Anfänglich hatten viele Leute Angst um ihren Besitz. Die planetarischen Banken, die die Staatsverschuldung mitverursacht hatten, versuchten zu sabottieren, wo sie nur konnten. Die weltweite Aufklärung, die sich vollzog und die Bevölkerung des ganzen Planeten zum Erwachen brachte, brachte dann auch den Umschwung: Es begannen selbst Mitglieder der planetarischen Banken, sich für die natürliche Ökonomie auszusprechen. So löste sich der anfängliche Widerstand in Frieden und Wohlgefallen auf."


"Lieber Very, guter Freund! Ich danke Dir von Herzen für diese Informationen! Eine letzte Frage habe ich noch, bevor ich zurückgehe: Wo genau liegt Freegaia?"

"Eben war es noch auf einem anderen Stern. Jetzt ist es tief in deinem Herzen. Viel Glück!"
 
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auf den ersten blick gut durchdacht, den 2. hab ich noch nicht geworfen.

Danke für den denkanstoß

DNEB
 
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